Als im Frühjahr die Gastronomie schließen musste, waren viele Restaurants und Cafés fix im Einrichten von Take-away-Angeboten. Von unserem Logenplatz über der Wiesbadener Innenstadt konnten wir live miterleben, wie gut das teilweise angenommen wurde. Im November scheinen die Gastronom:innen noch etwas verhalten. Vielleicht lohnt eine Umstellung nicht für vier Wochen? Oder vielleicht sind die Verordnungen zu verwirrend? Erst langsam öffnen unsere Lieblingsläden auch für Take away. Und so fand ich es an der Zeit, Euch meine Lieblingsrezepte für „Take away zuhause“ vorzustellen. Denn manchmal ist Selbermachen auch eine Lösung…
Take away zuhause: Wissen, was drin ist!
Auch ich habe manchmal keine Lust zu kochen. Dann gehe ich sehr gerne essen und lasse mich so richtig verwöhnen. Viel seltener hole ich mir was nach Hause. Meine Favoriten sind Thaicurry, Döner und Pizza. Welche lasst Ihr Euch am liebsten liefern? Leider stört mich beim Take away aber der Verpackungsmüll sehr. Außerdem weiß ich einfach gerne, WAS ich esse. Da hilft nur Selberkochen. Oder wie haltet Ihr das?
Pizza – no words needed!
Der Liefer-Klassiker schlechthin ist die Pizza. Meist kommt sie lauwarm und etwas gummiartig zuhause an. Auch, wenn man noch so schnell ist. Ich habe zwei köstliche Pizzerien um die Ecke. Aber selbst mit Rollschuhen an den Füßen ist eine Take-away-Pizza einfach nicht so genial wie frisch aus dem Ofen. Meine besten Tipps und natürlich Rezepte für hausgemachte Pizza habe ich Euch hier verraten.
Döner – gegen den Hangover!
Der vermeintlich türkische Döner, den man zwar von Flensburg bis Passau aber nicht in Istanbul kennt, ist mein Notnagel, wenn gar nichts mehr geht. In Fußnähe habe ich gleich ein Dutzend Döner-Läden, wobei ich doch immer wieder bei dem einen lande… Aber mit den richtigen Zutaten, kommt das Döner-Feeling auch nach Hause – hausgemacht mit Lamm, Kalb oder Köfte. So viel Variation darf dann schon sein.
Pommes – frittierte Sonnenstrahlen!
Wenn Ihr eine Quelle für richtig, richtig gute Pommes gefunden habt, dann geht da regelmäßig hin, schickt all Eure Freunde hin und gebt ein saftiges Trinkgeld. Denn gute Pommes sind bares Gold – oder auch in Fett frittierte Sonnenstrahlen, wie ich mal irgendwo gelesen habe. Zuhause bekommt Ihr richtig, richtig gute Pommes nur mit viel Mühe hin. Wie uns diese triple cooked fries nach 3-Sterne-Guru Heston Blumenthal bewiesen haben. Sie waren wirklich perfekt! Haben uns aber auch zwei Tage (!) beschäftigt.
Burger – mal nicht vom „Schachtelwirt“
Den Begriff „Schachtelwirt“ für eine Burger-Bräterei, die Ihr alle kennt, habe ich von Claudia aus Salzburg gelernt. Mei, die Österreicher. Einfach immer auf den Punkt! Wer weiß, wie viel Arbeit in einem hausgemachten Burger steckt, der versteht auch, warum wirklich gut gemachte Burger eben nicht für 1,99€ zu haben sein können. Und warum die Zubereitung zuhause Zeit kostet. Aber dafür bekommt Ihr dann auch Euren Traum-Burger zusammengestellt. Meiner ist der Oriental Meatpacker mit Karamellzwiebeln, Currymayo und Chutney!
Fish & Chips – very British!
Wenn ich meine Schwester in England besuche – was in diesem Jahr natürlich ausfiel und mich sehr traurig macht! – muss es am allerersten Abend Fish & Chips geben. Aus fettigem Zeitungspapier und noch fettigeren Fingern gegessen. Da hilft kein Kurs in Tischkultur. Das gehört so. Ordentlich Malzessig drüber und ein kaltes Bier dazu. Einen richtig krachig-knusprigen Bierteig für saftiges Fischfilet verrate ich Euch hier. Und dieser Backfisch schmeckt auch wunderbar zu klassischem Kartoffelsalat oder Frankfurter Grie Soß!
Hähnchen süß-sauer – raus aus der Schmuddelecke!
Lange galt chinesisches Essen als „bäh!“. Schuld daran waren üblich Erfahrungen aus den 80er Jahren, die leider mit der chinesischen Küche so viel gemein hatten wie Donald Trump mit einem US-Präsidenten. Dabei gibt es einige Klassiker, die es verdienen, aus der Schmuddelecke hervorgekramt zu werden. Wie mein Hühnchen süß-sauer mit knackigem Gemüse, feinen Aromen und saftigem Fleisch aus dem Wok.
Curry – Indien für zuhause!
Natürlich sind indische Take-away-Restaurants längst fester Bestandteil urbanen Lebens. Aber anders als Pizzerien, Thai-Imbisse oder Pommes-Buden können mich indische Restaurants selten begeistern. Vielleicht weil hierzulande alles irgendwie gleich schmeckt und in viel zu schweren Saucen ertränkt wird? Ein echter Take-away-Klassiker ist das Chicken Ginger Curry, das durch Tim Mälzers Kitchen Impossible berühmt wurde. Und es steht stellvertretend für die vielen indischen Gerichte hier im Blog, an die für mich kein „Take away“ herankommt.
Pad Thai – mein Thai oder Dein Thai?
Rezepte für Pad Thai – oder Phat Thai, wie es eigentlich richtig heißt – gibt es so viele wie Motorroller in Bangkok. MEIN Pad Thai ist eine wunderbare Fusion aus vielen verschiedenen Rezepten verschiedener Blogger:innen, die ich gerne lese. Schaut unbedingt mal in meinen Pad-Thai-Post aus dem November 2017 rein. Da gibt es viele Infos zu Pad Thai und natürlich das Rezept!
Tortilla-Wraps – aye caramba!
Burritos, Chimichangas, Quesadillas – ich liebe TexMex-Food. Ausgelöst wurde meine Liebe durch ein Lokal auf dem Geländer der US-Army in Hanau. Über Kalorien oder Zusatzstoffe haben wir uns damals keine Gedanken gemacht. Heute bereite ich mir TexMex lieber selber zu. Dann weiß ich, was drin ist in meinen Tortilla-Wraps mit Beef oder Chicken, Guacamole, Käse und viel Gemüse!
Kartoffelpuffer – don’t call it Reiberdatschi!
Rievkooche, Kartoffelpfannkuchen, Reiberdatschi – egal, wie Ihr es nennt: Was auf Weihnachts- und Jahrmärkten gerne nach altem Fett schmeckt, ist zuhause eine köstliche Kindheitserinnerung. Völlig fassungslos bin ich, wenn ich sehe, wie Menschen sich die Puffer einpacken lassen und mit nach Hause nehmen. Was soll da bitte noch schmecken? Wie die kleinen krossen Schnuckelchen zuhause gelingen, ohne Euch komplett die Bude zuzustinken, verrate ich Euch in meinem Rievkooche-Rezept – und dort findet Ihr auch den Link zu meinem Apfelmus-Rezept. Denn das gehört nunmal dazu!
Pølser – Kochst Du noch oder isst Du schon?
Bei einem großen schwedischen Möbelhaus ist tatsächlich ein Hot Dog für mich Pflichtprogramm. Ja, ich fühle mich schuldig, weil das vermutlich das sinnloseste Essen ist, das man seinem Körper antun kann. Aber ich gehe auch nur sehr, sehr selten schwedisch einkaufen. Und an Pølser, also die echten dänischen, habe ich einfach wunderbare Erinnerungen. Wie skandinavische Hot Dogs aka Pølser zuhause gelingen und warum ich sie so mag, habe ich im Blog schon mal erzählt.
Von Currywurst und Brathähnchen
Ach, es gibt noch viele Take-away-Klassiker, die man wunderbar daheim zubereiten kann: Kumpir, Erbsensuppe, Brathähnchen…. Aber tatsächlich freue ich mich darauf, endlich mal wieder essen zu gehen und die heimische Gastro zu unterstützen. Einfach hinsetzen, auswählen, serviert bekommen – das ist in diesen anstrengenden Wochen einfach eine verlockende Vorstellung. Aber weil unsere Nachbarinnen und Nachbarn in der Wiesbadener City auch von was leben wollen, gibts während des Lockdown light einmal pro Woche Take away. Ich geh dann mal los…
Noch mehr #10jahregermanabendbrot
Dieses verrückte Jahr 2020 ist gleichzeitig mein Jubiläumsjahr hier im Blog oder schlicht: #10jahregermanabendbrot *cheers* Und so findest Du hier noch viele weitere „Best of“-Rezeptsammlungen:
- Meine liebsten Rezepte für ein Friday Night Dinner Date
- Meine liebsten Rezepte für Häppchen
- Meine liebsten indischen Rezepte
- Meine liebsten Pasta-Rezepte
Und vielleicht krame ich demnächst mal meine liebsten Suppen-Rezepte zusammen. Wie wär’s?