Da jauchzt die Mariachi Band! Heute gibt’s köstliche Tortilla-Wraps mit würzigen Füllungen! Let’s roll!
Teigfladen mit Füllung oder Auflage sind einfach nicht wegzudenken aus meiner Küche. Es gibt sie ja ohnehin in fast jeder Kultur: Ob mediterrane Focaccia aus Italien, würziges indisches Dosa, Pan Catalan aus Spanien oder das gute deutsche Butterbrot. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen – etwa mit vietnamesischen Sommerrollen, japanischen Baozi uvm.
Aber mein Herz gehört eben heute mal der TexMex-Küche, die ich noch aus Schulzeiten liebe. Es gab nämlich in den Kasernen der US Army in Hanau ein TexMex-Restaurant, in das man nur mit US-Pass, guten Kontakten oder viel Augengeklimper hineinkam. Dieses Restaurant war für uns so etwas wie das Tor zu einer anderen Welt: Riesige Pitcher mit süßer Strawberry-Margherita, körbeweise ofenwarme Tacos zu sündhaft-scharfer Salsa, GIs mit Sombrero-Hüten, unglaublich riesigen Portionen und einer Rechnung in US-Dollar.
Es war ein Glücksspiel, ob man als Nicht-US-Amerikaner überhaupt hineinkam in das Restaurant. Wenn gerade irgendwo Krise war (Golfkrieg & Co.), hatte man auch schon mal den Lauf eines Maschinengewehrs vor der Nase, während Spürhunde den klapprigen Opel Corsa abschnüffelten… Aber wenn wir dann reindurften, dann gehörte der Mariachi-Abend uns!
Seither sind Chimichangas, Burritos, Enchiladas und Tortillas meine Buddies. Klar, TexMex hat nicht unbedingt was mit Mexikanischer Küche zu tun. Aber sie macht Spaß und ist hausgemacht definitiv besser als das Zeug, das Du in dubiosen Restaurants bekommst, wo aber auch wirklich alles Convenience ist.
Die köstlichen Bestandteile, die jeden Wrap individuell machen, sind das A und O eines Tortilla-Wraps:
Ganz wichtig ist eine köstliche, cremige Guacamole. Etwas gemischter grüner Salat. Geriebener Cheddar-Käse. Und ein Joghurt-Dip, den ich aus Naturjoghurt, etwas Salz, einer Prise Cumin/Kreuzkümmel sowie einigen Spritzern Tabasco (oder etwas scharfem Chilipulver) schnell angerührt habe.
Für einen scharfen Frische-Kick hatten wir uns außerdem von einer Santa Maria-Salsa aus dem Kochbuch „California“ aus dem kosmos-Verlag inspirieren lassen (im obigen Foto rechts vorne):
4 EL gewürfelte Tomaten, 2 EL kleingeschnittener Stangensellerie, 1 kl. gewürfelte Schalotte, 1 kl. fein gehackte grüne Chilischote, einige Stengel Koriander fein gehackt, Limettensaft, Chili-Limetten-Salz. Alles gut vermischen und etwas durchziehen lassen. Abschließend noch mal abschmecken und ggf. mit etwas Zucker gegen die Säure arbeiten.
Für die Wraps kannst Du Weizen-Tortillas natürlich selbst machen. Ganz einfach nach diesem Rezept hier. Oder Du kaufst welche, die möglichst ohne Zusatzstoffe auskommen. Ich finde beides legitim. Da uns unsere Tortilla-Party großen Spaß gemacht hat, backe ich nächstes Mal wohl selber. Diesmal waren es fertig gekaufte Wraps…
In meinen ersten Wrap kam eine gut verteilte Schicht Guacamole, Cheddar, Salsa, Joghurt und köstliches Hühnchen mit Paprika, das in der Pfanne angebrutzelt wurde:
Für die Hühnchen-Füllung benötigst Du:
200 gr Hühnerbrust, in Streifen geschnitten
1 rote Paprikaschote, in Streifen geschnitten
1 weiße Zwiebel, in Streifen geschnitten
1/2 TL Ancho Chilipulver
Salz und Pfeffer
1 rote scharfe Chilischote, fein gehackt
etwas Öl zum Anbraten
etwas Limettensaft zum Abschmecken.
Das Hühnchen in einer Eisenpfanne scharf anbraten und alle Zutaten hinzugeben, bis sich ein unglaubliches Aroma ausbreitet. Warm stellen, bis es ans Rollen der Wraps geht!
Aber auch die Variante mit Beef war köstlich:
Für das scharf gewürzte angebratene Beef habe ich folgende Zutaten verwendet:
1 kleines Rinderhüftsteak, in Streifen geschnitten
1 scharfe grüne Chilischote, in feine Streifen geschnitten
Prise rosenscharfes Paprikapulver
1/2 TL Cajun-Gewürzmischung (zu gleichen Teilen: Pfefferkörner (zerstoßen), Cumin, Senfkörner, Paprikapulver, Chayennepfeffer, Oregano (getrocknet), Thymian (getrocknet))
Salz
Das Rind in der Pfanne scharf anbraten und würzen. Warm stellen, bis es gebraucht wird.
Natürlich sind Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt: Du kannst auch anderes Gemüse stifteln oder kurz anbraten. Statt Fleisch sind auch Shrimps oder festfleischiger Fisch eine schöne Füllung.
Wie Du die Wraps so faltest und rollst, dass nicht die Hälfte herausfällt oder über die Finger läuft, siehst Du in einer idiotensicheren Anleitung aus frühen Blogtagen hier.
Lasst es Euch schmecken!
Toll. Ich liebe solche Wraps. Ich mache sie oft auch eher orientalisch mit Joghurt/Pfefferminz- und Taratorsauce mit Tahini. LG Carmen
Auch eine tolle Idee… Ich liebe ja Börek!
Da fallen mir Taco Shells ein, in L.A. genossen, die haben wir ganz ähnlich gefüllt- Frijoles kamen da aber immer noch mit rein. Unbedingt wieder mal machen, danke für die Erinnerung!
Gerne! Klingt köstlich!