#wirbleibenzuhause und kochen jetzt noch häufiger selber, gehen natürlich überhaupt nicht mehr auswärts essen (wie auch?) und planen unsere Mahlzeiten, um seltener einkaufen gehen zu müssen. Waren wir bisher eher Mitglieder im Team Spontankauf („Hmm, worauf könnte ich heute Abend eventuell Bock haben…?“), überlegen wir uns seit dem durch das Coronavirus bedingten Aufruf zuhause zu bleiben, was es in der laufenden Woche zu essen gibt. Für viele – gerade für Familien mit Kindern – ist das gängige Praxis. Uns stellt es vor eine echte Herausforderung, nur noch einmal die Woche einkaufen zu gehen. Hilfreich ist dabei die wunderbare Resteküche, die ich schon immer gefeiert habe. Und so gibt es im Blog auch viele Rezepte für das Kochen mit Resten oder „Leftovers“ wie es so schön in englischsprachigen Blogs heißt. Hier also ein paar Ideen für die Resteküche.
Jetzt ist die beste Zeit für kluge Resteküche
Was Corona mit Resteküche zu tun hat? Ganz klar: Wer weiß, was er oder sie mit den Überbleibseln vom Vortag heute noch schmackhaft zubereiten kann, muss nicht einkaufen gehen. Stattdessen könnt Ihr zuhause bleiben und dabei mithelfen, den vermaledeiten Coronavirus nicht weiter zu verbreiten. Außerdem spart Ihr Geld und könnt Euch außerdem in Eurer Küche ein bisschen ablenken von der Situation, die Euch vielleicht genauso auf der Seele liegt wie mir. Deshalb habe ich ein paar Tipps und Rezepte zusammengestellt für die wunderbare Resteküche:
Ei drüber: Frittata aus dem Ofen!
Gemüse- und Wurstreste (zum Beispiel von einer Chorizo oder Merguez, die geben viel Geschmack!) aber auch ein übrig gebliebenes Stück Speck lassen sich mit vielen Eiern wunderbar zu einem Omelette oder eben einer Frittata zubereiten. Ein Rezept dafür gibt es hier. Aber natürlich kommt es bei der Zusammenstellung ja darauf an, was Ihr noch übrig habt!
Käse drüber: Der perfekte Kartoffelauflauf!
Alles wird besser, wenn es mit Käse überbacken ist. Das gilt auch für die halbe Paprika, die schon etwas verschrumpelten Kartoffeln, das Stückchen Feta aus dem Kühlschrank, die kleine eingefrorene Portion Hackfleisch… All das lässt sich wunderbar für die Resteküche aufbereiten. Ein Kartoffelauflauf mit Käse überbacken ist wärmend, sättigend und ein ideales Versteck für Reste. Ein Rezept und 5 Tipps für Euren Kartoffelauflauf findet Ihr hier.
Und das Beste? So ein Auflauf lässt sich auch perfekt mit Nudeln statt Kartoffeln zubereiten. Aber wer hat schon Nudeln übrig?? (Dann lieber Nudeln füllen wie in meinem Rezept für Cannelloni!)
Ab in die Pfanne: Bratreis aus dem Wok!
Blitzschnell und schön leicht, weil ohne Käse (aber wer will DAS, bitte?), ist ein Bratreis aus dem Wok. Thailändisch klingt das Ganze auch schon viel schöner: Khao Pad Mang Sa Virad. In diesem Wok-Gericht versteckt Ihr kleine Reste von Zucchini, Karotte und Paprika – oder anderem Gemüse. Und falls Ihr von gestern oder vorgestern noch Reis übrig habt, umso besser!
Auf’s Brötchen: Sandwich für die Resteküche!
Wer Reste übrig hat von gegartem Lachs, Forelle, gegrilltem Steak oder dem Brathähnchen vom Vortrag, kann sich ein wunderbar klassisches englisches Sandwich damit zubereiten. Perfekt ist die Variante mit Lachs, Gurke und einer schnellen Remoulade. Oder mit Hühnchen, Mango-Chutney. Oder mit Steak-Streifen und Rotweinzwiebeln. Bei Euren Sandwiches könnt Ihr super kreativ werden. Und sie schmecken immer köstlich!
Glibbern für die Resteküche: Sülze!
An Sülze scheiden sich die Geister. Dabei ist sie perfekt für die wunderbare Resteküche: ob vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch. Mit Bratkartoffeln und Grüner Soße oder einer frischen Remoulade einfach köstlich! Hier habe ich ein etwas älteres Rezept verlinkt für eine Sülze mit Hühnchen, Ei und Gemüse. Richtig klasse an einer Sülze ist aber auch, dass Eure Reste dadurch noch etwas haltbar gemacht werden. Eine Sülze hält sich 2-3 Tage im Kühlschrank und ist somit auch ein toller Snack für zwischendurch.
Resteküche de luxe: Bibimbap aus Korea!
Richtig viel her in unserer wunderbaren Resteküche macht ein koreanisches Bibimbap – also eine Art Bowl mit Reis und vielen separat angerichteten Kleinigkeiten als „Topping“. Das ideale Versteck für Reste. Eine von unzähligen Varianten für Bibimbap habe ich hier verlinkt. Sieht das nicht traumhaft aus? Dafür ist das Wort Resteküche fast zu hässlich, um diese kleine Schüssel voll hübscher Zutaten zu beschreiben!
Wrap it, Baby! Reste in Weizentortilla wickeln.
Noch schneller als mit Käse überbacken oder in einer eierigen Frittata verstecken geht es nur, wenn Ihr Eure Reste in einen hübschen handlichen Wrap wickelt. Ob einen restlichen Klacks Chili con Carne, Steak-Streifen vom Grillabend, Hühnchenfleisch vom Grillhendl oder mit Frischkäse und Gemüse – Wraps sind so vielseitig wie Sandwiches. Aber die Zubereitung der frischen Weizentortilla machen zusätzlich Spaß.
Richtig luxuriös wird eine richtige Tortilla-Party wie Ihr sie vielleicht aus dem Tex-Mex-Restaurant kennt. Auch hierbei könnt Ihr ein paar Reste verstecken.
Spice up your Resteküche: vegetarisches indisches Curry!
Ihr glaubt doch nicht etwa, dass ich Euch ohne ein indisches Curry aus diesem Post entlasse? Kleinere Mengen übrig gebliebenes Gemüse könnt Ihr wunderbar für ein schnelles Curry verwenden. Ob Blumenkohl-Röschen, gekochten Kartoffeln, einer kleinen Portion Erbsen oder ein paar traurigen Champignons: Mit den richtigen Gewürzen und Zubereitung gelingt Euch wunderbare Resteküche, die gar nicht danach aussieht. Ein Rezept für Aloo Gobi, Curry mit Blumenkohl und Kartoffeln, findet Ihr hier verlinkt. Aber Varianten sind in der Resteküche ausdrücklich erlaubt!
Last but not least: meine Tarte!
Euer Backofen ist ein guter Freund für die Resteküche! Egal ob Auflauf, Frittata oder Tarte – nirgendwo lassen sich Reste schöner aufbereiten als im Backofen. Im Rezeptindex A-Z gibt es unter „T“ unzählige Tarte-Rezepte. Eine meiner liebsten Variante ist diese hier als Tarte mit Oliven und Rucola. Aber auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Mit einem einfachen Mürbeteig, Eiern, Käse und – genau! – Eurem Backofen habt Ihr blitzschnell Reste verwertet. Und die Tarte hält sich ebenfalls ein paar Tage, schmeckt kalt zu einem kleinen Salat oder einfach als Snack zwischendurch!
Meine Top 5 Tipps für die Resteküche
Das Thema ist abendfüllend und ich liebe es, neue Tipps für die Resteküche zu sammeln. Vielleicht habt Ihr ja auch noch ein paar Ideen für mich? Hier noch meine Top 5 für die wunderbare Resteküche:
- Gemüseabschnitte friere ich ein und mache mir daraus bei Lust und Laune einen Gemüsefond oder das köstliche vegane Gemüsebrühenpulver. Suppenwürfel habe ich jedenfalls schon seit Jahren nicht mehr gekauft…
- Die Endstücke vom Parmesan samt Rinde friere ich ein und gebe sie zu Suppen, Eintöpfen oder manchmal auch Saucen für den Extra-Kick Umami.
- Ein Rest Frischkäse übrig? Etwas Feta im Kühlschrank? Zusammen mit Gewürzen oder Kräutern, eingelegten getrockneten Tomaten oder Grillpaprika aus dem Glas oder getrockneten Oliven lassen sich herrliche Dips zaubern. Beispiel für Aufstrich mit Feta und Rucola, mit Bärlauch, mit Spinat, mit Harissa, Tomaten und Paprika…
- Wir haben beide keinen süßen Zahn. Deshalb fliegen immer irgendwo Reste von Schokolade oder übrig gebliebene Schokonikoläuse in der Vorratskammer herum. In Abständen werden die dann alle eingeschmolzen und zu wunderbar saftigen Brownies verbacken.
- Frittieren ist eine super Sache für die Resteküche! Glücklich, wer dann ein großes Glas Weckmehl oder Semmelbrösel im Vorratsschrank hat. Natürlich gibt es das alles in unterschiedlicher Feinheit und Qualität zu kaufen. Aber Reste von Brötchen, das hart gewordene Baguette oder auch mal ein kleines Stück Roggenbrot schreddere ich, sobald sie richtig trocken sind, in der Küchenmaschine und nutze die Brösel für frittierte Hühnchen-Sticks oder ein klassisches Wiener Schnitzel. Und Eure Frikadellen machen Semmelbrösel schön fluffig.
Und welchen Tipp habt Ihr noch für mich und meine wunderbare Resteküche?
Vielleicht habt Ihr ja jetzt auch ein bisschen mehr Zeit zum Kochen oder wollt einfach weniger häufig zum Einkaufen gehen? Vielleicht erinnert Ihr Euch an die Tipps Eurer Mütter und Großmütter, die wahre Quellen für kluge Vorratshaltung und Resteküche sind: Arme Ritter, Semmelknödel, gebackene Klöße, Enteng’röstl – alles Klassiker aus Omas wunderbarer Resteküche! Ich freu mich über Eure Tipps und Klassiker!
Und wer sich noch mal eingehend mit Resten bzw. der richtigen Vorratshaltung befassen will in den nächsten Tagen: einen schönen Beitrag dazu gibt es von Stevan Paul.
Die schriebst es schon in deiner Überschrift: Das ist eine wunderbare Resteküche.
Uns geht es ähnlich wie euch – wir haben eher mal spontan gekocht und eingekauft und waren mindestens zweimal die Woche essen, nun leben wir aus den (nicht gerade kleinen Vorräten) – die müssen ja auch mal weg – und dem, was der Gemüsebauer uns einmal die Woche vor die Tür stellt. Interessant – ein spannendes Umdenken hat stattgefunden.