Wie begeistert ich von Stevan Pauls neuem Kochbuch „Meine japanische Küche“ bin, habe ich Dir im Monatsrückblick schon erzählt. Der japanische Gurkensalat war eine tolle Begleitung zu meinem asiatisch gewürzten Thunfischtatar. Ebenso gut hat er allerdings das knusprige japanische Hühnchen begleitet. Und zu Backhendl gehört natürlich auch ein Kartoffelsalat. Japan-Style selbstverständlich! Neugierig? Ich kann Dir dieses herrliche, unkomplizierte Kochbuch jedenfalls nur ans Herz legen. Und beim nächsten Düsseldorf-Besuch stürme ich das japanische Viertel und kaufe Bentoflocken, Algen, Misopaste…! Denn die kommen jetzt öfter zum Einsatz!
Backhendl, Gurken- und Kartoffelsalat à la japonaise
Die beiden Salate aus Gurken und Kartoffeln sind ziemlich schnell zubereitet und schmecken auch als kleiner Snack zwischendurch. Das knusprige Hühnchen braucht etwas Zeit. Aber für einen frühen Feierabend oder eine japanische Sause am Wochenende ist dieses Menü ein wunderbar exotischer Ausflug für die Geschmacksknospen! Was mir besonders gefällt: Für viele exotische Zutaten bietet Stevan eine „normale“ Alternative, falls der nächste Asia-Markt zu weit weg oder nicht so gut sortiert ist. Außerdem konnte ich durch die Zusammenstellung meines Menüs viele, ganz bodenständige, regionale „Reste“ verwerten: Eine angeschnittene Gurke, gekochte Kartoffeln vom Vortag, altes Brot (für die falsche Dashi-Brühe) sowie Semmelbrösel, die ich statt des Panko-Mehls verwendet habe. Du kannst also regional einkaufen und trotzdem exotisch genießen. Toll, oder?
Das Rezept für den köstlichen Gurkensalat findest Du hier. Ich mochte vor allem, dass die knackige Gurke schön salzig, säuerlich und leicht scharf zugleich ist. Sesam liebe ich sowieso. Nach einem Tag Durchziehen schmeckt er übrigens nochmal so gut!
Der Kartoffelsalat wird nach Stevan Pauls Rezept eigentlich etwas anders zubereitet. Ich habe für meine Variante quasi die Komponenten von zwei Rezepten kombiniert: eine japanische Miso-Mayonnaise, die Stevan zu grünem Spargel serviert, trifft auf Kartoffeln, die er normalerweise mit Wasabi-Dressing verbindet. Aber meine Variante gefiel mir auch sehr!
Und dazu gab’s dieses knusprige Hühnchen mit einem blitzschnellen Dip! Hier habe ich mich relativ eng an das Rezept gehalten, was großartig funktionierte. Lediglich bei Marinade und Sauce habe ich etwas mehr nach meinem Geschmack abgeschmeckt: weniger süß, mehr Schärfe. Aber das kannst Du natürlich auch nach Deinem Gusto anpassen!
Rezept für Sesam-Chickensticks mit süß-saurer Chilisauce sowie Kartoffelsalat mit Miso-Mayonnaise:
Für das Hühnchengericht:
- 400 Hühnerbrustfilet ohne Haut
- etwa 80 gr helle Semmelbrösel (oder im Original: Panko)
- 1 EL Limettensaft
- 2 EL Ketjap Manis (das ist süße Sojasauce)
- einige Spritzer Sriracha-Sauce (oder eine andere Chilisauce)
- 2 EL schwarzer und heller Sesam
- 2 Eier
- 4 EL Mehl
- neutrales Pflanzenöl zum Anbraten
Für die Sauce:
- 4 EL Ketchup
- 2 EL Honig
- 1 EL Ingwersirup
- 1 EL Sojasauce
- einige Spritzer Chilisauce
Für den Kartoffelsalat:
- 400 gr festkochende Kartoffeln, idealerweise vom Vortag, gekocht und in Würfelchen geschnitten
- schwarzer Sesam
- 2 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten
Für die Mayonnaise:
- 20 gr helle Miso-Paste
- 4 EL kaltes Dashi*
- 1 EL Reisessig
- 1 Eigelb
- 1 TL scharfer Senf
- 1 TL Reisessig (ja, das taucht hier 2 x auf!)
- Prise Salz
- neutrales Pflanzenöl (etwa 150-200 ml)
*Ich habe Stevans „falsches Dashi“ zubereitet: Dafür kochst Du aus 4 Sardellenfilets, 50 ml. Sojasauce, 1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste und 2 Scheiben altem Schwarz- oder Graubrot eine Brühe, indem Du alle Zutaten in 1 l Wasser aufkochst und 10 Minuten ziehen lässt. Dann gießt Du alles durch ein Küchenpapier in einem Sieb. Heraus kommt eine klare, dunkle Brühe, die Du gut portionsweise einfrieren kannst! (Alternativ kannst Du Gemüsebrühe verwenden!)
Zubereitungszeit:
Für alle 3 Komponenten des Menüs stand ich sicherlich 2 Stunden in der Küche. Jedes Gericht einzeln benötigt deutlich weniger Zeit! Und mit fertiger Gemüsebrühe oder vorgekochtem Dashi reicht Dir auch eine Stunde für alle 3 Menüteile.
Zubehör:
Pürierstab und hohes Gefäß, Topf, Sieb, Küchenpapier, Pfanne mit hohem Rand, flache Schalen oder tiefe Teller für die Panier-Straße, Schale zum Marinieren und für die Sauce, scharfes Messer, Küchenbrett
So geht’s:
- Den Gurkensalat (Rezept-Link s.o.) zubereiten und zur Seite stellen.
- Das Hühnerbrustfilet in Streifen schneiden – etwa 1 cm dick.
- Die Streifen mit Limettensaft, der süßen Sojasauce und der Chilisauce in eine Schale geben und zum Marinieren zur Seite stellen.
- Für die Sauce alle Zutaten in einer Schale verrühren, abschmecken, zur Seite stellen.
- Hellen und dunklen Sesam kurz in der Pfanne anrösten und in einer flachen Schale / tiefen Teller mit den Semmelbröseln vermischen.
- Die Eier in einer flachen Schale oder einem tiefen Teller aufschlagen und verkleppern.
- Das Mehl in eine weitere flache Schale/tiefen Teller geben.
- Währendessen den Kartoffelsalat zubereiten:
- Für die Mayonnaise zuerst das Eigelb mit Senf, 1 TL Reisessig und Salz in einem hohen Gefäß mit dem Pürierstab mixen.
- Dann bei laufendem Pürierstab das Öl laaaaaangsam unterziehen, bis die Mayo die gewünschte Konsistenz hat.
- Mit der Miso-Paste, dem Dashi und dem Reisessig vermischen.
- Die Kartoffeln mit der Mayonnaise vermischen und mit den Frühlingszwiebel-Ringen sowie dem Sesam garnieren.
- Jetzt Pflanzenöl etwa fingerhoch in die Pfanne geben und erhitzen.
- Währendessen die Hähnchenstreifen abtropfen und erst in Mehl, dann in den Eiern und anschließend in der Semmelbrösel-Sesam-Mischung wälzen, bis sie von allen Seiten gut bedeckt sind.
- Portionsweise im heißen Fett ausbacken, bis sie schön hellbraun sind – das dauert 7-8 Minuten.
- Zusammen mit der Sauce sowie Kartoffelsalat und Gurkensalat servieren.
Fertig ist die japanische Variante eines österreichischen Klassikers: Backhendl mit Kartoffel-Gurken-Salat! In dieser Zusammenstellung nicht ganz unaufwendig, aber jede Minute wert! Außerdem lassen sich der Dip zum Hühnchen sowie die Salate gut vorbereiten. Das Panieren und Ausbacken geht dann ratzfatz! Belohnt wirst Du mit einem vielseitigen Genuss: knusprig-saftiges Hühnchen, ein süß-saurer Dip, salzig-scharfe Gurken und ein Kartoffelsalat mit exotischem Pfiff!
Die beste Kochbuchanschaffung der Saison: „Meine japanische Küche“ von Stevan Paul!
Und falls Du von Kartoffelsalat auch nie genug bekommst: Hier findest Du Rezepte für den köstlichen Klassiker in 75 (!) Variationen aus allen Himmelsrichtungen!
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