So, Kinners, in vier Monaten ist Weihnachten vorbei. Und wenn das hier so weitergeht im D-Zug 2017, wache ich morgen früh verkatert auf und schalte das Neujahrskonzert an. Der August war prallvoll mit 31 schönen, aufregenden, spannenden, genussvollen Sommertagen. Nur Sternschnuppen habe ich keine gesehen. Menno! Hast Du welche gesehen und Dir was gewünscht?
Servus, Minga!
Anfang des Monats waren wir endlich mal wieder in München. Wir haben alte und junge Freunde getroffen, Biergarten-Luft geschnuppert, den weiß-blauen Himmel bewundert und unserem geliebten Viktualienmarkt einen Besuch abgestattet. Schön war’s wieder. Vor allem wegen der Menschen, die wir dort haben und das Jahr über sehr vermissen. Aber mit jedem Besuch wird mir die Stadt ein bisschen ferner. Kurz nach unserem Umzug war da noch richtiger Herzschmerz. Obwohl ich mich in Wiesbaden sofort wohl gefühlt habe. Aber an München hatte ich so viele liebe Erinnerungen: das Radeln in lauen Sommernächten, das Laufen entlang der Isar, die Biergärten, der Lieblings-Vietnamese, die erste eigene Wohnung… Jetzt hat sich die Stadt verändert, viele Geschäfte oder Lokale gibt es nicht mehr, neue sind dazu gekommen. Außerdem wird es immer, immer voller. Du kannst ja kaum noch treten in der Innenstadt! Heute fühlt sich ein Besuch in München ein bisschen so an, wie wenn man den Ex nach vielen Jahren auf der Party trifft: Ja, war schön. Aber ist jetzt auch gut so! Umso schöner, dass wir auch weiterhin bei großer Sehnsucht unsere Freunde in wenigen Stunden besuchen können.
Sommer ohne Socken
Ach, fast hätte ich die 90 Tage geknackt. Aber leider wurde es dann kurz vorm Wiesbadener Weinfest so richtig kalt! Also habe ich nach unglaublichen 85 Tagen (!) das erste mal wieder Socken getragen. Diese 85 Tage sind mir der Beweis, dass der Sommer ganz schön toll war! Also, Schluss mit dem Gemecker! Und lieber mal drüber nachgedacht, dass unser Gejammere über ein paar Regenwolken, das in’s Wasser gefallene Grill-Fest, die fehlende Sonnenbräune oder ein paar kühlere Tage nun wirklich niemanden interessieren. Denn der Klimawandel ist nunmal keine Fake News. Und Klimaerwärmung heißt nunmal auch, dass es mehr regnet. Verheerend mehr regnet. Und zwar nicht nur in Houston, sondern auch in Indien. Was in Mumbai zur Monsun-Zeit gerade abgeht, ist sehr einfühlsam beschrieben in diesem Blogpost. Ich will überhaupt keine Opfer gegeneinander hochrechnen. Aber dass bisher vermutlich schon 1.500 Menschen dem Monsun zum Opfer gefallen sind, dass Ernten verwüstet und ganze Landstriche unbewohnbar sind, sollte man sich vielleicht mal ins Gedächtnis rufen, bevor man Zeit darüber verschwendet, dass Melania Trumps Hochwasser-Pumps nicht die angebrachte Garderobe waren.
Sommer-Mucke
Ich freue mich immer, wenn ich neben all dem Radio-Mainstream mal was Neues entdecke. Das passiert oft im Auto beim Radiohören oder durch Internetradio, das bei mir während der Arbeitszeit so manchmal nebenher läuft. Zwei Songs mochte ich besonders:
Achtziger-Jahre-Style-Video mit Paramore und „Hard Times“
Und total chillig für die letzten Sommerabende auf der Terrasse: Childish Gambino mit „Redbone“
Neues entdecken
Seit ich in Wiesbaden wohne, begeistern mich die vielen wunderschönen Fassaden, Hauseingänge, Treppenhäuser, die von der Blütezeit als Bad- und Kurstadt zeugen. Ich könnte stundenlang durch die Stadt streifen und in Haustüren gucken, Hinterhöre entdecken, Jugendstil-Fenster entdecken. Denn das Schöne liegt nicht selten direkt vor unserer Haustür. So wie dieses atemberaubende Jugendstilfenster, an dem ich bisher scheinbar vorbeigelaufen bin:
Manchmal sind es auch Bodenfliesen vor einer Arztpraxis oder das Treppengeländer beim Steuerberater im Haus, der Hinterhof der Autowerkstatt… Augen auf und gucken gehen! Macht Spaß und den Kopf frei!
Teilen macht Freude
Zu meinem 7. Blog-Geburtstag habe ich eine Kleinigkeit verlost – sowohl hausgemacht als auch gekauft. Der kulinarische Gruß aus dem Rheingau ging an Jens vom wunderbaren Blog gekleckert. Ich hoffe, er hat sich so sehr über das Päckchen gefreut, wie ich mich beim Abschicken. Denn es gibt doch gar nichts Schöneres, als anderen eine kleine Freude zu machen, oder? Bei uns Foodbloggern sieht das oft so aus, dass wir etwas nachkochen, kommentieren, ein Lob für ein Foto oder Rezept hinterlassen, uns eine seltene Zutat mal schnell zuschicken oder beim Kochen und Backen via Messenger helfen. Das ist es, was ich an dieser Bloggerei so mag. Das Gezänke über Werbung, Bild-Qualität oder sonstiges Gedönst überlasse ich lieber anderen. Wir sollten uns alle viel mehr liebhaben, wertschätzen und unterstützen. So! Musste mal gesagt werden.
Der ultimative Curry-Guide
Und – schwupps! – gehe ich mit gutem Beispiel voran und verlinke sehr gerne, diesen Blog-Post von der großartigen Tina. Ihre ultimative Anleitung, um indische Curries selber zu machen, ist wirklich der perfekte Guide für alle, die sich an die indische Küche wagen wollen. Dazu gibt es gleich noch ein paar Hinweise, was an indischen Curries anders ist als an thailändischen. Und ebenso amüsant zu lesen ist ihr Prequel zum Curry-Guide inklusive Imbiss-Tipp für Düsseldorf. Da muss ich dringend, dringend hin!
Ach, August, schön war’s mit Dir!
„Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muß mähen.
Und wer mäht, muß säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.“ (E. Kästner, „August“)
Aber ich freue mich auf den September! So ein goldener Spätsommer ist doch einfach wunderschön! Die Nächte sind kühler, die Farben gehen über in gelb, orange und rot, wenn auf dem Wochenmarkt Pflaumen und Kürbisse die Sommerfrüchte ablösen. Da habe ich dann sicherlich auch wieder mehr Lust zu kochen. Denn ein großartiges neues Kochbuch ist bei uns eingezogen:
Stevan Paul, den viele auch vom Blog Nutriculinary kennen, hat ein Kochbuch mit japanischen Rezepten herausgebracht, die behutsam europäisiert und deshalb einfach nachzukochen sind. Wo die Zutaten doch mal exotisch werden, bietet er auch Alternativen an. Dabei sind es oft Kleinigkeiten, die alltäglichen Produkten einen japanischen Twist geben: Sesamsamen, Reisessig oder Algen. Die bekommt man mittlerweile in jedem Asialaden oder sogar im Supermarkt. Erste Nachkoch-Versuche gab es schon. Weitere folgen. Ich werde sicher hier darüber berichten.
Den Sommer an sockenlosen Tagen zu messen ist eine sehr gute Methode- leider muß ich laufwerksbedingt dann doch öfter welche anziehen als mir lieb ist. Trotzde, ich stimme zu, es gab schön viel Wärme und die Abwechslung mit den Regengüssen hat auch den Gießwasser-Verbrauch im Rahmen gehalten.
Freuen tu ich mich auf Urlaub, und auf Arbeitszeiten die sich wieder im normalen Ausmaß und Rhythmus bewegen.
Und deine Musik hör ich mir später an….
Ja, die Socken hatten lange Pause. Nach der 2-tägigen Unterbrechung ging es dann nochmal 2 Wochen barfuß weiter. Aber auch ich bin gleich viel produktiver – an Schreibtisch und Herd – wenn es kühler ist!
Vielen Dank nochmals für das tolle Paket.
Das war eine ganz tolle Überraschung.
Das neue Album von Paramore ist toll. 🙂
Ui, Danke für den Tipp!
So ein schöner Monatsrückblick! Danke 😍. Und ja, München wird immer voller. Ich gehe inzwischen nur noch in die Innenstadt, wenn es sich partout nicht vermeiden lässt. Es ist nur noch Gedrängel und Geschiebe.
Dann bilde ich mir das nicht ein, oder? Ich fand es teilweise unerträglich voll. Selbst im Englischen Garten kaum noch ein Plätzchen auf der Wiese frei. Aber Sommer ist natürlich auch immer noch mal Touri-Zeit. Freunde haben uns aber schon bestätigt: Mittlerweile kann man auch Mo/Di/Mi nirgends mehr ohne Reservierung essen gehen. Damals reichte uns schon der Reservierungsdruck Do-So.
Sei froh, dass Du den Sommer dort (Wiesbaden) und nicht hier (östlicher Alpenrand) verbracht hast. Da hättest öfter Socken tragen müssen.
Das bin ich. Mir reicht der Sommer so locker. Aber um mich herum wurde ständig gejammert. Dabei kann man am Wetter doch eh nix ändern!