Lieblinge im April

Hach, was war das ein Monat! So endlos lang, sonnig und genussvoll! Selten hat mich ein April so begeistert – und das lag nicht nur am Wetter! Nein, wir haben wunderbare Tage und Abende verbracht – mit Freunden oder lauschig zu zweit, drinnen und draußen, mit sommerlichen und frühlingshaften Köstlichkeiten. Und über allem blühten die Magnolien wie explodierendes rosa Feuerwerk. Ich habe Dutzende Fotos gemacht, die mich an grauen Novemberabenden sicherlich noch an diesen Monat erinnern werden.

Der 1. Tag ohne Socken: 3. April

Im letzten Jahr hatte ich den „Sommer ohne Socken“ ausgerufen und fast die 90-Tage-Marke geknackt. Aber dann wurde es doch zwischendrin mal zu kühl für meine Füßchen. Und auch wenn ich im April nicht mit dieser Challenge anfange, habe ich den ersten sockenfreien Tag doch sehr genossen. So früh im Jahr! Einfach herrlich. Denn für mich gibt es nichts Schöneres als barfuß zu laufen oder schnell in offene Schuhe zu schlupfen, Sonnenbrille auf – fertig! Keine Mäntel, Schals, Handschuhe mehr, die doch sowieso überall verloren gehen. Und so begann der April mit lieben Freunden im hellen Sonnenlicht beim neuen Lieblingsgriechen Kavos, den wir seit November in der Nachbarschaft als echte Bereicherung feiern:

Ein Prosit auf die Nachbarschaft!

Überhaupt gab’s im April viel zu feiern. Unsere Lieblingsvinothek von Balthasar Ress feierte Geburtstag und „tout Wiesbaden“ war vor Ort. Wir natürlich auch – wenn auch mit Socken und Jacke, weil ausgerechnet dieser Tag nicht so schön war. Aber dass die Vinothek die kleine Wiesbadener Mauergasse aufgewertet und viele Gastronomen, Ladengeschäfte und Besucher nachgezogen hat – das muss auch bei kühleren Temperaturen gefeiert werden. Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass auch andere Rheingauer Winzer sich nach Wiesbaden trauen. Beim Ress können sie schon mal gucken, wie gut das funktionieren kann!

Irgendwie auch Nachbarschaft ist für uns Wiesbadener ja die andere Landeshauptstadt auf der „ebbsch Seid“ namens Mainz. Dorthin verschlägt es uns viel zu selten, denn es ist wunderhübsch dort. Und die Weine schmecken in Rheinhessen ebenso gut wie im Rheingau. So ein Fluss verbindet überhaupt sehr. Weshalb wir unsere Petersilienhochzeit auch in Frank Bucholz‘ Bootshaus gefeiert haben – immer mit dem Blick auf den Rhein, an dem der bEdW immerhin geboren wurde (wenn auch weiter flussabwärts). Wunderbar war es! Das Klimpern der Bootsfahnenmaste, die hübschen Lampen in den hohen Bäumen, der breite, majestätische Fluss – und das köstliche Essen bei absolut angenehmem Service! Wir kommen wieder!

(Hier ein Blick auf mein Lachstartar mit Basilikumcreme und Burrata!)

Und weil der Rhein weiter flussabwärts manchmal ganz leise ruft und dabei doch sehr beharrlich lockt, haben wir uns bei tollstem Sonnenschein endlich mal wieder auf den Weg nach Düsseldorf gemacht. Janz spontaaan, wie der Rheinländer sagt. Überhaupt ist das Rheinland meine angeheiratete Herzensheimat. Hier sind die Menschen einfach klasse, dat Bier schmeckt herrlisch un die Sproch jeht mitten innet Herz! Isch sach et für Disch! (Und deshalb is dat Rheinland ja auch irjendwie Nachbarschaft!)

Apropos Nachbarn: Der bEdW hat übrigens beim Kochen mit Frank Buchholz (noch so ’ne Rheinländer!) die wunderbaren Wiesbadener „Held am Herd„-Blogger Sabine und Walter kennengelernt. Die beiden (und ihre hinreißenden Töchter) sind uns so ans Herz gewachsen, dass ich die beiden gleich mal zwangsverpflichtet habe, als ich bei der Agentur Schoenmueller (noch ein Nachbar!)  zur Eröffnung der tollen neuen Loft-Büroräume in der Küche wirbeln durfte. Während ich so meine Kartoffelsuppe rührte und feine Toppings vorbereitete, hat Walter köstliches Fingerfood zubereitet – und Sabine fotografierte (und der bEdW (nicht im Bild!) hat uns Gesellschaft geleistet). Hach, das war ein schöner Abend!

Ach, Wiesbaden mag klein, wenig modern und manchmal spießig sein. Aber ich mag die Menschen und die vielen schönen Läden, Restaurants, Bars und Köstlichkeiten hier einfach sehr. Es gibt hervorragende Produkte, tolle (Hobby-)Köche, phantastische Winzer, einen großen Fluss und jede Menge Grün in der Stadt und drumherum. Was will man denn mehr von einem Zuhause?

Bonjour Alsace! Entlang der Route de Fromage

Am nächsten Tag sind wir müde und ein ganz klein bisschen verkatert ins Elsass aufgebrochen. Irgendwie auch Nachbarschaft, denn wir sind von Wiesbaden aus in kurzer Fahrtzeit über den Rhein drüber im Land von Savoir vivre, Schnecken und Käse! Zum Geburtstag hat mir der bEdW nämlich ein Wochenende entlang der Route de Fromage geschenkt. Dazu werde ich Euch noch ein bisschen ausführlicher berichten, wenn Ihr mögt. Aber nur so viel: Wie gut, dass man beim Cabrio das Dach aufmachen kann. Denn sonst wäre mir der bEdW dank des Käsegeruchs noch davongelaufen. Ich habe nämlich „ein bisschen was“ eingekauft *hüstel* (Böse Zungen behaupten, die berühmten Elsässer Störche wären vom Himmel gefallen, als wir unter ihnen hinweg fuhren. Pah!)

Gelaufen…

…bin ich im April auch endlich wieder mehr. Über 60 km insgesamt. Nicht eingerechnet: Die vielen Extrarunden zum Fotografieren explodierender Magnolienbäume. Wunderbar!

Gehört…

…habe ich gerne diese zwei Songs, die richtig gute Laune machen!

„Pynk“ von der göttlichen Janelle Monáe ist auch noch klug und feministisch! Reinhören!

Ein völlig anderer aber ebenfalls wunderschöner Song mit einem tollen Video ist „Us“ von Regina Spektor:

Gefreut hab ich mich…

…über dieses Video, das wieder einmal zeigt, dass es „Reste“ eigentlich in der Küche gar nicht gibt. Denn was wir als Zwiebel-, Salat- oder Selleriestrunk wegwerfen, kann noch wunderbar genutzt werden. Nämlich, um neues Gemüse zu ziehen! Dass das klappt, habe ich letztes Jahr im September mit Frühlingszwiebeln ausprobiert! Klasse!

Herzhaft gelacht…

…habe ich über diesen Tweet. Gibt es nicht sogar eine Studie, dass Männer als erstes ein Foto von ihrem Sch*** machen, wenn sie eine neue Kamera haben? Doch! Das hab ich mal gelesen! Ach, wären wir doch alle Vögel!

Und im Mai?

Wir freuen uns in meinem Lieblingsmonat auf Vinotheken-Hopping durch den Rheingau mit lieben Freunden, viele faule Feiertage, den Geburtstag des bEdW, Grillabende auf der Terrasse und eine Hochzeit in Wien!

Oder wie der große Erich Kästner es ausdrückt, den ich an dieser Stelle jeden Monat mit seinen Monatsgedichten zitiere:

Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Tschüß, April! Und herzlich willkommen, lieber Mai, Du Mozart des Kalenders!

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  1. oh ja, der Mozart des Kalenders ist mir auch schon aufgefallen- muß ja, bei dem Dichter! Ich drück uns die Daumen für viele sockenlose Tage

  2. Claudi says:

    Das muss ich jetzt noch schnell hinterher schicken: meine Schwiegereltern haben doch tatsächlich gestern spontan eine Woche Rheingau gebucht, im September! Weil es ihnen soooo gut gefallen hat! Und mein Mann hat sich den Termin auch schon mal notiert, falls wir evtl. vielleicht einen klitzekleinen Kurztrip einplanen könnten 🙂 (Und ich habe mir Frank Buchholz für den Fall notiert!)

    Ich hatte meinen SchwieEls ein kleines Taschenbuch geschenkt, Rheingau von Eva Demski, Du kennst es bestimmt. Meinen SchwieEls hat es sehr gut gefallen.

    Einen schönen Mai mit all den feinen Plänen, liebe Grüße, Claudi

    1. Julia Author says:

      Da freu ich mich aber sehr, dass es ihnen so gut gefallen hat! Im September ist es hier meist noch herrlich mild und man kann in den buntgefärbten Weinbergen sitzen – traumhafte Idee von den SchwieEls!

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