Vor zwei Jahren habe ich mich selbstständig gemacht und arbeite seither im Home Office. Bisher habe ich noch keine einzige Sekunde bereut, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Neben den beruflichen Aspekten liebe ich die Tatsache, dass ich mir mittags schnell etwas aus dem Vorrat oder den Resten vom Vortag frisch zubereiten kann. Beispielsweise: gebratenen Reis mit Gemüse, frischem Koriander und einem Ei. Schnell, köstlich, gesund, günstig – also alles, was in der hektischen Agentur-Zeit auf der Strecke blieb. Es gab wirklich einen Zeitpunkt, an dem ich dachte, ich würde eine weitere belegte Semmel nicht überleben!
Viele fragen mich, wie ich es denn schaffe, mich im Home Office zu organisieren. Von denen kommen dann auch gerne Cartoons mit Feelancern, die im Pyjama und mit Lockenwicklern im Haar vor dem Fernseher sitzen, statt zu arbeiten. Ganz ehrlich? Das ist mir noch nie passiert. Dabei helfen mir etwas Disziplin und eine gewisse Berufserfahrung. Falls Du auch daheim arbeitest oder vielleicht noch studierst, habe ich schnell ein paar Tipps für Dich, bevor es hier weiter geht mit dem köstlichen Bratreis:
Warum ich auch im Home Office produktiv bin?
- Ich habe einen festen Tagesablauf! Außerdem mache ich zu einer (relativ) fixen Zeit Feierabend. Natürlich gibt es bei engen Deadlines und Projekten Ausreißer.
- Ich setze mich wirklich NIEMALS im Pyjama an den Rechner. In der Regel bin ich nicht anders angezogen als zu Agenturzeiten: Business Casual bis Business Smart. Also immer so, dass ich spontan zum Kunden fahren könnte.
- Ich plane Pausen ein: Das kann eine Mittagspause um 13h für Lunch und Erledigungen sein. Oder mal zwei kürzere Pausen am Vor- und Nachmittag, um Luft zu schnappen oder einkaufen zu gehen. Aber ich unterbreche nicht permanent meine Arbeit.
- Frische Luft muss sein! Entweder trinke ich einen Kaffee auf der Terrasse oder – noch besser! – ich mache in meiner Mittagspause einen Spaziergang. Dabei kann ich dann auch was für’s Abendessen einkaufen, zur Post oder zur Reinigung.
- Für meinen Tagesablauf führe ich eine Art Bullet Journal. Damit plane ich die Aufgaben der Woche – beruflich und privat – und priorisiere sie. So habe ich immer im Blick, was für den Tag anfällt, wo ich Pausen einplanen kann oder Termine schieben muss, falls mal spontane Anfragen eintrudeln. Es hat aber einige Zeit gedauert, bis ich das für mich passende System gefunden habe.
- Kein privater Fisselkram. Du kennst das: Hier mal schnell online geshoppt, die Freundin angerufen oder das Auto in die Waschanlage gefahren. Ich genieße zwar sehr, dass ich auch dafür jetzt Zeit habe (schon alleine, weil das Pendeln zum Job wegfällt und ich weniger reise). Für Privates räume ich mir aber explizit Slots im Kalender ein. Sonst wird aus dem „Ich guck‘ nur mal schnell, was bei Gala.de steht“ schnell eine Stunde verdaddelt.
Arbeitest Du auch im Home Office? Oder schreibst Du gerade daheim Deine Master-Arbeit? Dann hast Du ja vielleicht noch weitere Tipps für mich!
Wie war das mit dem gebratenen Reis?
Ok, schnell zum Essen! Denn darum geht’s hier ja: Schnelle, gute Küche für Berufstätige (oder alle, die gerne gut essen wollen, ohne stundenlang in der Küche zu stehen).
Für meinen Thai-Bratreis habe ich folgende Reste Zutaten verwendet:
1 Tasse gekochter Reis vom Vortag
1 Ei
1/2 TL Ingwer-Knoblauch-Paste (oder gleiche Menge frisch gehackt)
1 fein gehackte Vogelaugenchili
1/2 Karotte, fein gehackt
1/3 Zucchini, fein gehackt
1/2 gelbe Paprika, fein gehackt
1 EL Chiliöl
2 TL Fischsauce
1 TL Limettensaft
1 EL gehackter frischer Koriander
Zubehör: Wok
Zubereitungszeit: 15 min
So geht’s:
Das Gemüse waschen und schnippeln.
Das Ei verkleppern und mit einigen Spritzern Fischsauce würzen.
Wok auf dem Herd erhitzen. Öl hineingeben. Knoblauch-Ingwer-Paste und Chili unter Rühren schnell anbraten.
Möhre, Zucchini und Paprika dazugeben und gut vermischen. Etwas garen lassen. Dabei rühren.
Limettensaft und Fischsauce hinzugeben. Wieder gut verrühren. Das geht alles blitzschnell!
Jetzt den Reis unterrühren und zusammen mit dem Gemüse erhitzen, bis er wieder warm genug ist.
Alles etwas an den Rand des Woks schieben und die Hitze etwas reduzieren.
Jetzt das geklepperte Ei auf den Wok-Boden gießen und verrühren, bis Du ein kleines Rührei hast.
Reis und Gemüse wieder in die Mitte rutschen lassen und mit dem Ei gut vermischen.
Abschmecken und bei Bedarf nachwürzen.
Mit dem Koriander garniert servieren. Fertig!
Schnell ein großes Glas Wasser eingießen (Trinken ist wichtig, um konzentriert und wach zu sein bei der Arbeit!) und auf dem Balkon oder am Esstisch (nicht am Schreibtisch!!) genießen.
Glückwunsch! Du hast in 30 Minuten eine Pause gemacht, Dich bewegt und etwas Gesundes gegessen. Der perfekte Lunch für Home-Office-Arbeiter!
Ganz schön schön… Chapeau für dein diszipliniertes gut organisiertes Arbeiten. Ich wäre vermutlich nach über 30 Jahren in der Apotheke dazu nicht mehr in der Lage, Multi-Tasking ist hier normal, mindestens 3 Dinge gleichzeitig angefangen. So wie es eben ist mit Kundenbetrieb, der geht immer vor und alles andere was noch zu tun ist muß sich irgendwie drum rum organisieren- nicht einfach. Zum Glück hab ich Mittagspause in der ich mich überwiegend selber verpflege….
Natürlich gehört Flexibilität dazu. Kunden gehen (auch bei mir!) immer vor. Aber eine gewisse Struktur hilft mir schon sehr. Aber mit dem „Taubenschlag“ einer Apotheke kann ich mich ja auch nicht vergleichen!!
In sämtlichen Punkten pflichte ich dir bei!
Bevor ich ausgewandert bin, habe ich fast 10 Jahre in meinem Home Office gearbeitet. Natürlich geht es nicht ohne Selbstdisziplin, ich hatte ebenfalls einen festen Tagesablauf, bin nie im Pyjama am Compi oder Beratungs-Hotline gesessen. Allerdings gebe ich zu, dass es Tage in Shorts und T-Shirt gegeben hat: an heissen Sommertagen auf der Terrasse!
Mein Tipp zum gebratenen Reis: mit dem Rührei beginnen, Reis beigeben und zu schöner Farbe braten, herausnehmen. Dann erst Gemüse & Co. rührbraten, wie du es beschreibst und schliesslich den Reis wieder beigeben. So ist der Reis richtig gebraten, wie die Bezeichnung Khao (= Reis) phat (braten) verspricht.
Aber für dieses Gericht gibt es so viele Rezepte wie Köche!
Mit besten Grüssen aus Fernost,
FEL!X
Lieber Felix, ich finde Shorts & T-Shirt sind auch völlig ok. Hier im Dachgeschoss wird’s ja auch mal ordentlich heiß! Und Danke für den Tipp mit dem Bratreis. Ich brate ihn beim nächsten Mal noch etwas schärfer an!
Hi ,
danke für den wertvollen Beitrag. Vielen Dank auch für die Tipps. Habe diesen Artikel abgespeichert, da der Text gute Punkte enthält, die mir später sicherlich behilflich sein werden. Besonders die Tipps, weil ich mich zuhause organisieren kann!
LG
Rita
Sehr gerne, liebe Rita. Danke für Dein Feedback.
Liebe Julia, so halte ich meine Home-Office-Tage auch: Ich setze mich fertig angezogen an den Schreibtisch, halte meine Mittagspause ein und, das finde ich sehr wichtig, verlasse zum Feierabend das Haus. Bei schönem Wetter ist das ja easy, aber auch bei Schnee und Regen laufe ich zumindest eine kurze Runde ums Haus. Damit signalisiere ich mir, dass ich jetzt frei habe und die Arbeit eben Arbeit sein lassen kann. Gebratenen Reis gibt es hier übrigens auch relativ oft, wenn noch was vom Vortag übrig ist. Ein perfektes Home-Office-Essen 🙂
Liebe Grüße!
Julia
Oh ja, der Break nach der Arbeit ist super wichtig! Guter Punkt. Und sei es der kurze Gang zum Briefkasten 🙂
Hallo Julia,
genau danach habe ich gesucht. Zu oft stopfe ich mich mit einer Pizza Ristorante voll und bin dann träge und nicht mehr so produktiv.
Das Rezept schmeckt super lecker und sogar für einen Koch, wie ich, super leicht zu machen.
Viel Erfolg weiterhin!
Das freut mich sehr! Viel Spaß beim Stöbern hier im Blog. In der Kategorie „Lunchbox & Picknick“ findest Du noch mehr Passendes.
Vielen Dank für tolle Rezepte! Da ich ein großer Fan von Gewürzen sowie Ostfood bin, war dein Artikel für mich sehr interessant und wertvoll! Sobald ich bisschen mehr Zeit haben würde, versuche ich unbedingt so was zuzubereiten.
Ich bin unter der Woche ja alleine zu Hause und liebe es, aus Resten etwas ganz Neues zu kreieren.
Dein Gericht klingt lecker, auch wenn ich persönlich lieber Bratnudeln statt -reis mag.
LG
Britta
Und ich muss hier immer Reis durchsetzen 🙂