Ma Po Dou Fu (reloaded)

Solltest Du gerade unter einer Erkältung leiden, mach‘ Dir Ma Po Dou Fu. Dann sind Deine Atemwege wieder frei. Versprochen! Tofu, Hackfleisch und jede Menge scharfer Bohnensauce – dazu Szechuanpfeffer. Noch Fragen?

Es gibt so Gerichte, die begleiten mich seit einigen Jahren und schaffen es doch nicht so richtig in mein Herz. Aber statt sie ad acta zu legen, setzen sie sich in meinem Kopf fest und lassen mich nicht los. Immer wieder begegnet mir der „Tofu der pockennarbigen Großmutter“ – was sich als Ma Po Dou Fu viel netter anhört.

Keine Szechuan-Küchen-Doku ohne den Klassiker. Keine China-Restaurant ohne ihn. Kaum ein Foodblog ohne… Jaja, Du hast verstanden. Was micht begeistert ist die Schärfe in Verbindung mit der Samtigkeit des Tofu und dem fast schon zum Gewürz genutzten Hackfleisch. Getoppt von dem die Zunge betäubenden Szechuan-Pfeffer. Was für ein Gericht!

Warum also hat mir das Gericht bei der ersten Selbstzubereitung nicht geschmeckt? Beim zweiten Mal war’s dann ok. Aber eben nur ok. Seither (und das sind immerhin über 5 Jahre!) habe ich es nicht mehr selber gekocht. Dabei lieben wir die scharfe Szechuan-Küche sehr. Etwa dieses scharfe Huhn, diesen Hühnchen-Salat, dieses scharfe Schweinefilet, dieser Hühner-Klassiker und auch dieses gebrühte Rindfleisch wird durch Szechuan-Pfeffer erst richtig köstlich!

Also war endlich die Zeit gekommen für Ma Po Dou Fu (reloaded). Und was soll ich sagen: HAMMER! Ich glaube, ich habe Dank Tina und Ken Hom und meinem eigenen Gaumen endlich meine Version gefunden!

MaPoDouFu

Serviert haben wir das Gericht mit Jiao Wai Cai Yuan – schnell gewoktem grünen Gemüse (ebenfalls nach Altmeister Ken Hom).

MaPoDouFu_Gemüse

Zutaten Ma Po Dou Fu für 2 hungrige Esser zu Reis und leichtem Gemüse:

400 gr (Abtropfgewicht) schnittfester Tofu

130 gr Schweinehackfleisch

2 chinesische getrocknete Chilischoten, fein gehackt

2 EL neutrales Pflanzenöl (z.B. Rapsöl)

200 ml hausgemachte Hühnerbrühe

2 gehäufte Esslöffel Toban Djan (= scharfe schwarze Bohnensauce (Asia-Laden))

2 cm Ingwer, fein gehackt

4 EL Shaoxing-Reiswein (Asia-Laden)

2 EL helle Sojasauce (Light Soya Sauce – Asia-Laden)

2 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten

Salz (je nach Salzigkeit von Hühnerbrühe und Toban Djan-Sauce)

Prise Zucker

1 TL Tapiokamehl – in Wasser aufgelöst zum Binden (alternativ: Maisstärke)

1 EL zerstoßener Szechuan-Pfeffer

Dazu: Reis und/oder gedämpftes Gemüse (etwa Sellerie, grüne Paprika, Pak Choi…)

Zubehör: Wok oder hohe Pfanne, Küchenpapier, Sieb

Zubereitungszeit: 30 min

So geht’s:

Alle Zutaten vorbereiten und bereitstellen. Die Zubereitung im Wok geht schnell. Es bleibt also keine Zeit, um mit der Schnippelei anzufangen, wenn das Öl schon heiß ist…

Reis aufsetzen.

Tofu in Würfel schneiden und in einem mit Küchenpapier ausgelegten Sieb einige Minuten abtropfen lassen. Währendessen Ingwer, Frühlingszwiebeln und Chilis hacken. Hackfleisch aus dem Kühlschrank nehmen. Soßen und Hühnerbrühe sowie das angerührte Tapiokamehl bereitstellen.

Öl im Wok erhitzen. Ingwer, Frühlingszwiebeln und Chilis unter ständigem darin anrösten. Das Hackfleisch jetzt portionsweise scharf anbraten.

Toban Djan hinzugeben und alles gut vermischen. Tofu vorsichtig in den Wok geben und behutsam mit dem Inhalt vermengen. Hühnerbrühe hinzugießen und auf mittlerer Flamme köcheln lassen:

MaPoDouFu_Pfanne

Die Sauce sollte etwas einreduzieren. Währendessen die Sojasauce und den Shaoxing-Wein hinzugeben. Mit Salz und etwas Zucker abschmecken. Zum Schluss mit dem Tapiokamehl binden.

(Tapiokamehl wurde mir von der Dame in unserem Asia-Laden empfohlen. Es hat sich sehr bewährt. Achtung: Du benötigst deutlich weniger Tapiokamehl zum Binden als etwa Maisstärke und das Binden geht auch sehr viel schneller…)

Reis in eine tiefe Schale geben und das Ma Po Dou Fu darauf anrichten. Mit etwas Szechuan-Pfeffer bestreuen und servieren. Das gedämpfte Gemüse passt sehr gut dazu, weil es etwas Knackiges ohne Schärfe als Kontrast bietet.

Das Gericht bläst Dir ziemlich die Atemwege frei, da Chili, scharfe Bohnensauce und Szechuan-Pfeffer alle Körperflüssigkeiten zum Fließen bringen. Perfekt, um sich an kalten Abenden einzuheizen oder lästige Erkältungsviren zu torpedieren.

Ich bin jedenfalls ein großer Fan von Ma Po Dou Fu und werde es jetzt öfter machen. Versprochen!

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  1. Das könnte ich jetzt auch ohne Probleme zum Frühstück essen!
    Für Mapo Doufu gibt es ja tatsächlich Rezepte wie Sand am Meer – ich habe inzwischen bestimmt 5 Anläufe gestartet, aber so das richtig leckere, das ans Original rankommt, war bisher bei mir leider noch nicht dabei. Aber da du so begeistert bist, werde ich mit deinem noch mal nen Versuch starten 🙂 Liebe Grüße, Tring

    1. Versuch‘ mal & gib Bescheid. Hat bei mir ja auch gedauert…

  2. Ich sag(te) immer, dass man mit Mapo Doufu jeden kriegt.. Meine Schwiegereltern waren dann letztens die Ausnahme von der Regel 🙁
    Schwiegermutter fand das Hack ganz toll, den Tofu nicht. Schwiegervater mochte „irgendein Gewürz“ daran nicht… Wahrscheinlich ist es der über Jahrzehnte gelernte Geschmack – chinesisch ist mit Ente oder Huhn und natürlich süss-sauer… Ich geb’s auf 😉

    1. Naja, manche Leute kann man halt nicht überzeugen. Aber ist ja toll, dass sie’s überhaupt probiert haben, oder? Mein „Überzeuger-Rezept“ ist ja hausgemachtes Schweinefleisch süß-sauer! So köstlich!

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