Manche Rezepte gehören einfach seit Jahren ganz feste in mein Küchen-Repertoire. Fast unverändert koche ich sie in schöner Regelmäßigkeit. Aber nur FAST unverändert. Denn über die Jahre entwickelt sich selbst das köstlichste Traditionsrezept weiter: Ich verwende andere Produkte, verzichte komplett auf Convenience oder merke, dass sich mein/unser Geschmack verändert hat. Dann wird ein Gericht schärfer, milder oder einfach ein bisschen anders. Das trifft auch auf das traditionelle Chili con Carne zu, das ich kurz nach Start des Blogs veröffentlicht hatte.
Deshalb gibt es hier im Blog immer wieder ein paar Gerichte mit dem Zusatz “reloaded”: Rezepte aus den Anfangstagen des Blogs, die ein frisches Kleidchen, ein neues Foto und ein paar Abänderungen erthalten. Gib einfach mal “reloaded” in die Suchmaske rechts ein. Da findest Du dann u.a. ein noch köstlicheres chinesisches Ma Po Dou Fu, ein indisches Spinathühnchen oder auch meine heißgeliebten Spaghetti Carbonara nach Art des bEdW.
Chili con Carne – jetzt NOCH besser
Mein Chili con Carne ist eine feste Größe im Familien- und Freundeskreis. Wir mögen es nach wie vor genau so! Keine Not, daran IRGENDETWAS zu verändern. Oder doch? Ich verzichte gegenüber dem frühen Rezept hier im Blog mittlerweile komplett auf Convenience-Bestandteile und gebe ein gutes Stück dunkle Schokolade ins Chili. Manchmal auch ein Schluck dunkles Bier. Beides macht das Chili “runder”, würziger und gibt etwas mehr Tiefe. Aber jetzt zum kompletten Rezept für

Chili con Carne reloaded: Rezept für einen großen Topf!
Zutaten und Zubereitung
- 1 kg Rinderhackfleisch, vom Metzger frisch gewolft
- 2 EL Pflanzenöl
- 6 mittelgroße weiße Zwiebeln, geschält und fein gewürfelt
- 2 scharfe Chilischoten (z.B. Habanero, Scotch Bonnet), fein gehackt (Wer mehr verträgt, nimmt mehr. Aber vorsichtig: Das Chili wird mit jedem Aufwärmen noch etwas schärfer!)
- 100 gr Tomatenmark
- 1 l hausgemachte Gemüsebrühe
- 400 ml Tomaten aus der Dose, gestückelt (oder gleiche Menge frischer Tomaten, wenn gerade (wie jetzt!) Tomatensaison ist)
- 3 Dosen Kidney-Bohnen (je 400 ml)
- 2 Dosen Mais (ebenfalls je 400 ml)
- 2 EL meiner hausgemachten Chili-Gewürzmischung
- Salz
- 20 gr dunkle Schokolade (mind. 70%)
- eine Prise Fenchelsamen, frisch gemörsert
- Optional: ein kräftiger Schluck dunkles Bier (Achtung! Malzbier ist zu süß! Dann Vorsicht mit der Schokolade!)
- Toppings: ein kräftiger Klecks Joghurt, etwas Koriander oder Kresse, in Scheiben geschnittene Jalapenos, etwas frisch geriebener Cheddar… Auch eine hausgemachte Guacamole passt sehr gut zum feurigen Chili.
Noch ein Tipp: Die Habanero- oder Scotch-Bonnet-Chilis passen perfekt, sind aber auch wirklich scharf! Man kann auch andere Chilischoten verwenden. Vorsichtig wäre ich mit Vogelaugenchilis, da die eine sehr “spitze” Schärfe haben. Etwas rauchiger sind Ancho-Chilis. Sie bekommst Du auch in Pulverform im guten Gewürzhandel.
Und so geht’s:
- Zwiebeln und Chilis fein hacken und im Öl anschwitzen.
- Tomatenmark dazugeben und anrösten
- Jetzt das Fleisch portionsweise scharf anbraten.
- Die Gemüsebrühe und die Chili-Gewürzmischung sowie den Fenchelsamen dazugeben.
- Alles etwa eine Stunde leise simmernd köcheln lassen.
- Währenddessen Bohnen und Mais in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
- Bohnen, Mais und Tomatenstücke dazugeben.
- Alles gut verrühren und die Schokolade schmelzen lassen.
- Zum Schluss mit Salz, Chili und evtl. etwas Bier abschmecken.
- Mit Brot und den Toppings zusammen servieren!
Feurig-scharfe Notration!
Mein Chili con Carne und die wunderbare Bolognese vom bEdW sind übrigens immer in handlichen Portionen im Gefrierfach zu finden – für alle Fälle. Denn beides ist sehr vielseitig einsetzbar. Etwa für einen Wrap aus der Resteküche (mit Chili) oder eine verführerische Lasagne für Gäste, die ich auch dringend mal “reloaden” muss!
4 Comments
Sehr lecker!
Im Gefrierfach habe ich fast nur noch Zutaten im Rohzustand, gerade Chili, Bolo, Currywurstsauce, Gulasch, Suppen und Brühen koche ich eher ein.
Noch praktischer als TK: Glas auf, Inhalt in Pott, warm machen, feddisch. 😉
Stimmt! Einkochen (Suppen, Pickles, Chitneys) ist auch genial!
Statt dem nehme ich ne Tasse Kaffee. Das macht das ganze so “rauchig-bitter”.
Das kann man natürlich auch machen. Eine gute Idee.