„Pasanda“ heißt nichts anderes als „Lieblings…“ und bezieht sich ursprünglich auf die Filetstücke, die für dieses Gericht an den Tafeln der Mughal-Herrscher verwendet wurden. Chicken Pasanda hat also qua Namen alle Chancen, ein neues Lieblingscurry zu werden: Es ist wunderbar aromatisch, nicht zu scharf, dabei cremig und sogar leicht fruchtig. Besonders Anfänger:innen der indischen Küche(n) werden Chicken Pasanda ebenfalls zum Lieblingscurry wählen, weil es gelingsicher ist und die Geschmacksnerven nicht überfordert (vor allem in Sachen Schärfe nicht!).
Chicken Pasanda: ein Teller voll Tradition!
Ursprünglich wurde Pasanda mit Lamm oder Ziege zubereitet. Wie weit verbreitet dieses Fleisch an den Höfen der Rajputen waren, hab ich bei meinem Rezept zum Safed Maas (Lamm in Joghurtsauce) schon mal erzählt. Heute ist Chicken Pasanda die bekannteste Variante der Zubereitung. Die Zubereitung geht aber angeblich auf Erwähnungen aus dem 12. Jahrhundert (!) zurück und ist damit älter als jeder Kartoffelsalat. Herrlich, oder? Übrigens: Nicht verwechseln solltest du Chicken Pasanda mit Korma-Gerichten wie Chicken Korma, die auch mit einer cremigen Mandelsoße zubereitet werden, aber für mich weniger raffiniert schmecken. Es bleibt dabei: Chicken Pasanda – (m)ein neues Lieblingscurry!
Chicken Pasanda
Kochutensilien
- 1 große Pfanne mit Deckel
- 1 Schüssel zum Marinieren
- 1 Mörser oder Mixer
- 1 Schale zum Gewürzemischen
Zutaten
- 400 gr Hühnchenbrust oder -schenkel (ausgelöst) ohne Haut, grob gewürfelt
Pasanda-Gewürzmischung
- 2 TL Paprika (rosenscharf)
- 2 TL Madras Currypulver (Rezept s. Notizen)
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Cumin (gemahlen o. gemörsert)
- 1 TL Koriandersaat (gemahlen o. gemörsert)
- 1/2 TL Garam Masala (Rezept s. Notizen)
- 1/2 TL scharfes Chilipulver
- 1 TL Salz
Marinade für das Hühnerfleisch
- 5 EL Joghurt 10%
- 1 EL Pasanda-Gewürzmischung (s. o.)
- 1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste (Rezept s. Notizen)
Zutaten für die Soße
- 1 EL Ghee alternativ: Pflanzenöl
- 1 Zwiebel geschält, halbiert und in Ringe geschnitten
- 1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste
- 2 EL Pasanda-Gewürzmischung
- 1 grüne Chili in feine Ringe geschnitten
- 1 Lorbeerblatt
- 5 grüne Kardamomkapseln einmal kräftig mit dem Stößel "anknacksen"
- 300 ml Wasser
- 2 EL gemahlene Mandeln
- 2 cm Zimtrinde am Stück
- 200 ml stückige Tomaten aus der Dose
Toppings und Beilagen (optional)
- 10 Stengel frischer Koriander
- Raita (Joghurt, Gurke, Salz und Cumin)
- Reis
- Mandelblättchen
- Naan-Brot
Anleitungen
- Rühre in einer Schale alle Zutaten für die Pasanda-Gewürzmischung zusammen.
- Schneide die Hühnerbrust in Stücke, gib sie in die Schüssel und vermische sie mit den Zutaten für die Marinade.
- Lass das Fleisch mindestens 30 min, besser 2 Stunden im Kühlschrank marinieren.
- Ghee in der Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe sowie die Hälfte der grünen Chiliringe anschwitzen.
- Lorbeerblatt, Zimtrinde, Kardamomkapseln, Ingwer-Knoblauch-Paste, Tomaten und (optional) fein gehackte Stengel vom Koriander (nicht die Blätter!) hinzufügen.
- Pasanda-Gewürzmischung hinzugeben und alles einige Minuten köcheln lassen.
- Mandeln unterrühren und – je nach Dickflüssigkeit der Soße – Wasser hinzugeben, bis die Soße die gewünschte Konsistenz hat.
- Hühnchenstücke samt Marinade in die Soße geben, gut vermischen und bei geschlossenem Deckel 15-20 Minuten auf mittlerer Hitze garziehen lassen.
- In der Zwischenzeit (optional) Reis und/oder Naan sowie Raita zubereiten, Korianderblätter hacken.
- Wenn die Hühnchenstücke gar sind, Soße final abschmecken (Salz? Chili?).
- Den gegarten Reis mit Korianderblättern und Mandelblättchen vermischen und in einer Schale servieren.
- Raita und Naan bereitstellen.
- Chicken Pasanda mit Korianderblättchen und den restlichen grünen Chiliringen garniert servieren.
Notizen
Köstliches aus Indiens Küche(n) für meine Seele
Wenn du hier schon länger mitliest, weißt du vielleicht, wie sehr ich die indischen Küchen und ihre Aromen liebe. Seit ich das erste Mal vor rund 30 Jahren im Frankfurter Bahnhofsviertel von meiner Freundin M. in ein windiges (aber sehr authentisches!) Indisches Lokal geführt wurde, ist es um mich geschehen. Leider gibt es das Lokal nicht mehr. Umso mehr freue ich mich, dass mir die Gerichte auch in meiner Küche gelingen. Denn keine Küchenrichtung macht mich glücklicher, lässt mir freudiger die Zunge tanzen und entspannt mich in der Zubereitung mehr als ein feuriges Vindaloo, ein veganes Gobi Aloo oder ein buttriges Paratha. Alle indischen Rezepte, die ich in den über 13 Jahren „German Abendbrot“ veröffentlich habe, findest du ganz übersichtlich in meiner Blog-Kategorie „Indien“.
Hallo Julia,
mir war gar nicht bewusst, wie tief Du in der indischen Küche steckst! Jetzt hab‘ ich mich festgelesen… 😉
Allein schon dieses Gericht liest sich wunderbar. Das kommt auf die Nachkochliste! Ein neues Lieblingscurry bräuchte ich auch mal.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara, da „kennen“ wir uns schon so lange und entdecken immer noch Neues – wie schön!! Ich freue mich, wenn dir das Rezept für Chicken Pasanda gefällt. Lass doch mal hören, wie es dir schmeckt. Viele liebe Grüße, Julia