Wunderbare Resteküche: vegetarische Frittata mit Pilzen

Der Januar ist teuer. Mit jedem Wimpernschlag werden Versicherungsbeiträge, Mitgliedschaften, Gebühren oder Steuern vom Konto abgebucht, so schnell kannst Du die Kohle gar nicht ranschaffen. Nicht nur deswegen sind im Januar günstige Gerichte so beliebt. Ob herzhafte Kartoffelsuppe, indisches Daal oder Pasta-Gerichte aus der Cucina Povera, wie den Tagliatelle con acciughe – nach den Feiertagen kommt alles auf den Teller, was preiswert, einfach und bodenständig scheint. Vorzugsweise ohne Fleisch – denn das treibt gleich die Kosten pro Portion in die Höhe und ist nach der Völlerei im Dezember ohnehin erst einmal nebensächlich.

Die Küche im Januar: vegetarisch und günstig!

Zusätzlich zum Sparen will ich aber auch noch einen anderen Aspekt in meiner Januar-Küche berücksichtigen: Vorräte aufbrauchen und weniger wegwerfen. Resteküche, also. Dabei sind Gerichte aus Überbleibseln deutlich besser als ihr Ruf. Perfekt geeignet sind etwa Aufläufe, Wraps oder Sandwiches. Aber Reste von Gemüse oder Fleisch kannst Du auch prima in einer Frittata unterbringen, einer Art Omelette, das in der Pfanne oder eine Auflaufform stockt und sowohl warm als auch kalt schmeckt. Ganz ähnlich einer Tortilla, die Du häufig in Tapas-Bars findest.

Frittata-vegetarisch-Feldsalat

Dazu passt wunderbar ein Feldsalat, den Du derzeit frisch auf dem Markt bekommst. Mein absolutes Lieblings-Winter-Gemüse! Einfach mit einem EL Joghurt, Weißweinessig, Olivenöl, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker anmachen. Herrlich frisch zur heißen, deftigen Frittata!

Natürlich kannst Du in Deine Frittata hineingeben, was der Kühlschrank hergibt. Auch Reste vom Braten oder einer Wurst passen gut rein. Wir hatten einige gekochte Kartoffeln und etwas Gemüse übrig. Aber auch Kräuter oder geriebener Käse schmecken gut in diesem Eier-Auflauf. Da Du von allem nicht viel brauchst, eignet sich die Frittata eben so super für die Resteküche!

Zutaten und Rezept für meine vegetarische Frittata für zwei Personen:

  • 4 Eier, verkleppert
  • 6 kleine Kartoffeln (idealerweise vom Vortag)
  • 1 Paprika
  • 1 rote Zwiebel
  • 3 braune Champignons
  • etwas geriebener Pecorino
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat
  • eine Prise rosenscharfes Paprikapulver
  • etwas Öl für die Form
  • 1 TL Butter zum Anschwitzen der Zwiebeln

Dazu passt Feldsalat

Zubehör: eine Auflaufform oder Pfanne mit hohem Rand, Schüssel, kleine Pfanne, evtl. Topf für die Kartoffeln

Zubereitungszeit: 45 Minuten. Falls Du die Kartoffeln noch garen musst, eher 60 min.

So geht’s:

  1. Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen – die Auflaufform stellst Du jetzt auch schon mal in den Ofen!
  2. Kartoffeln (falls nicht schon vorgekocht) schälen und garen, abkühlen lassen und in Scheiben oder Würfel schneiden.
  3. Eier in der Schüssel verkleppern und mit Salz, Pfeffer, Muskat und Paprikapulver würzen.
  4. Zwiebeln schälen und würfeln.
  5. Butter in der kleinen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen, würzen, abkühlen lassen.
  6. Champignons säubern und in Scheiben schneiden.
  7. Käse reiben.
  8. Form fetten (Achtung, heiß!) Falls Du eine beschichtete Pfanne nutzt, brauchst Du das nicht machen.
  9. Zwiebeln und Gemüse (oder weitere Zutaten wie Kräuter, Fleisch, Wurst…) in die Form geben.
  10. Das verklepperte und gewürzte Ei darübergießen.
  11. Die Form auf die untere Schiene schieben und etwa 25 min garen, bis die Masse gestockt ist.
  12. Zum Schluss den Käse auf die Eiermasse geben und noch mal 5 min unter dem Grill gratinieren, bis die Oberfläche schön goldbraun ist.
  13. Mit einem breiten Messer oder einem Pfannenwender die Frittata in 4 Stücke teilen und auf die Teller heben.

Da die Frittata auch kalt noch köstlich am nächsten Tag schmeckt, ist sie quasi ein Reste-Reste-Essen. Besser kannst Du Überbleibsel aus dem Kühlschrank kaum verarbeiten.

Hast Du einen Rezepte-Tipp für meine Resteküche?

 

 

 

 

 

 

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  1. Hmmm, lecker! Ich mag solche einfachen und schnellen Gerichte auch sehr gerne, weil sie so schön alltagstauglich sind.
    Viele Grüße, Becky

    1. Julia Author says:

      Hi Becky, dann findest Du hier ja hoffentlich ganz viele Rezepte! Auch toll geeignet sind herzhafte Tartes!

  2. Ich schau immer gerne in dem Buch vom Nigel, das mit dem „Fast food“-da hats ganz wunderbare Anregungen für Improvisationsküche. Frittata gibt es hier gelegentlich auch….. ohne Pilze aber gerne mit Paprika.

    1. Julia Author says:

      Oh, ich LIEBE doch Nigel Slater! Dann muss ich das wohl haben 🙂

  3. Liebe Julia,
    ich bin ja großer Fan der Resteküche und überzeugt davon, dass wir so unsere Müllmengen deutlich reduzieren könnten. Leider fehlt es vielen Leuten an Ideen, wie man 2 EL Erbsen oder eine Kartoffel nochmal neu verbrauchen kann. Die Frittata Idee ist mir dabei selbst noch gar nicht gekommen. haha, super!
    Bisher baue ich immer nach meinem Salatbaukasten und Buddha Bowl Prinzip die Reste ein, aber eine Frittata wird es definitiv nächstes Mal. Danke für die Inspiration.
    Liebe Grüße, Lena

    1. Julia Author says:

      Liebe Lena, ich freue mich, wenn ich Dich inspirieren konnte. Salate sind natürlich auch immer prima, um Kräuter, Gemüse oder auch mal Käse- und Fleischreste unterzubringen! Viel Spaß beim Resteverwerten! Liebe Grüße, Julia

  4. Als Reste verschlingendes Gericht verrufen, aber tatsächlich ziemlich toll, ist Soljanka. Am Häufigsten fallen bei uns Kartoffelreste an. Diese verarbeite ich meist zu Bratkartoffeln, aber auch zu Püree, Klößen, Bratlingen, Soufflé und Schupfnudeln. Polentareste kommen zusammen mit Kartoffeln in Kloßteig oder werden auf Backblech gestrichen und gebacken. Dazu Salat oder Ähnliches. Sonstige Essensreste wärmen wir auf, kombinieren neu, etc. Das dann allerdings in 90% der Fälle nicht blog-tauglich. 🙂 Was dann noch über ist, wird eingefroren. Über so eine Single-Portion freut sich dann mein Herr Schatz oder ich, wenn jeweils allein daheim ohne Zeit zum Kochen.
    Für Nachkochbares habe ich eigens eine kleine Rubrik ‚Reste verwerten im Blog‘.

    1. Julia Author says:

      Klasse. Da gucke ich mal rein! So ähnlich läufts hier auch 🙂

  5. Oh, ich liebe Frittata! So einfach, so lecker. Ich halte den Januar ganz ähnlich wie Du, auch aus dem Grund, weil ich eben ein wenig Augenmerk auf die Verpackungsfreiheit lege. Deshalb werden erstmal die ganzen Linsen, Graupen, Couscous, Bulgur und so weiter aufgegessen. Reste habe ich tatsächlich kaum, wenn mal was vom Abendessen übrig bleibt, ist das immer gleich ein dankbares Mittagessen am nächsten Tag.
    Liebe Grüße!
    Julia

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