Ich freue mich immer wieder, wenn die einfachen Gerichte hier im Blog besonders positiv aufgenommen werden und viel Zuspruch erfahren. Das sehe ich beispielsweise immer mal wieder bei den belegten Broten oder einfachen Pasta-Gerichten.
Deshalb unterstelle ich mal, dass Ihr, meine lieben Leser, einfache Genüsse ebenso zu schätzen wisst wie ich: Einfache Zutaten, unkomplizierte Zubereitung, leichtes Gelingen = höchster Genuss! Die Cucina Povera, also die Armeleute-Küche Italiens, ist dafür eine perfekte Quelle. Zum Beispiel für meine Tagliatelle con acciughe!
Das ist doch was für Euch arme Feierabend-Kocher, Zwischendurch-Esser, Nicht-zum-Einkaufen-Kommer und Aus-dem-Vorrat-Zusammensteller:
Tagliatelle con acciughe – Bandnudeln mit Sardellen und Semmelbröseln!
(vorne im Bild – dahinter gab’s noch mal Pasta mit einem Rest der allerbesten Bolognese!)
Das Rezept stammt von der großen Lorenza de Medici, die eine große Verfechterin der einfachen, bäuerlichen Küche der Toskana war (eben der Cucina povera). Ihr leider vergriffenes Kochbuch „Pasta“ ist uns immer mal wieder Inspiration und Anleitung – etwa für gefüllte Pasta, Aufbewahrung frischer Pasta oder eben für unzählige Rezepte mit einfachen Zutaten.
Zutaten für 2 Personen als Hauptgericht:
250 gr getrocknete Tagliatelle oder die entsprechende Menge frische Pasta (bei selbstgemachtem Nudelteig rechnet man 100gr Mehl + 1 Ei pro Person)
100 gr frische Weißbrotkrumen (alternativ: grobe Semmelbrösel)
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
4 Sardellenfilets (in Salzlake, abgetropft)
schwarzer Pfeffer
Salz
4 EL Olivenöl
1 EL fein gehackte Petersilie
Zubehör: 1 beschichtete Pfanne, 1 großer Topf
Zubereitungszeit: Kochdauer der Nudeln – also 8-10 min
So geht’s:
Ein Topf voll Wasser für die Nudeln aufsetzen, salzen und zum Kochen bringen.
Währenddessen das Öl in der Pfanne erhitzen, Weißbrot und Knoblauch sowie die Sardellen hinzugeben, rühren und leicht anbräunen lassen.
Wenn die Nudeln gar sind, aus dem Wasser holen, nicht zu stark abtropfen lassen und in die Pfanne geben. Alle gut miteinander verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In einem vorgewärmten Teller anrichten und mit der Petersilie bestreurt servieren!
Das Gericht strotzt natürlich vor Kohlehydraten und ist das ideale Essen, wenn man gerade im Garten gearbeitet hat oder die Balkonpflanzen umtopfen musste, mit dem Hausputz fertig ist, einfach nur viel Sport gemacht hat oder von einer langen Wanderung hungrig nach Hause kommt.
Wenige Zutaten, viel Genuss!
Die salzigen Sardellen verbinden sich herrlich mit dem Öl. Alles wird dann von den Brotkrumen aufgesaugt und ergibt eine warme, würzige Masse, die sich um die Nudeln legt. Köstlich!
Und weil man Sardellen immer, immer, immer im Haus haben sollte – ebenso Semmelbrösel oder ein paar eingefrorene und schnell aufgetaute Weißbrotscheiben – ist das ein wunderbarer Beitrag zum Dauerevent „Schatzsuche im Vorratsschrank“ vom Magentratzerl.
Was für eine schöne Idee: In meiner Speisekammer verbirgt sich so vieles, was schnell zu einer kleinen Köstlichkeit werden kann. So macht Schatzsuche richtig Spaß!
Hört sich sehr lecker an…ich liebe ebenfalls einfache Gerichte und habe auch immer das Gefühl, dafür bekommt man die meisten und besten Komplimente…;-)
MIt Sardellen muß ich leider auch vorsichtig sein, trotzdem kann ich mir die Pasta sehr gut vorstellen. Und von Lorenza de Medici hab ich ebenfalls zwei große Wälzer aus denen ich schon vieles nachgekocht habe im Laufe der Jahre, die mal wieder rauszuholen erscheint mir doch eine gute Alternative zur Anschaffung immer neuer Kochbücher.
Ich liebe Brotbrösel! Wirklich ein einfaches aber tolles Gericht 😀
Und ich geh jetzt mal nach dem Buch schauen, auch wenn es vergriffen ist.
…wie immer – eine kleine, feine Köstlichkeit.
Es sind diese vermeintlich unraffinierten Dinge, die so einen Genuss bereiten.
Frage: Magst Du eigentlich Innreien?
Ich liebe Herzen, die so herb irgendwie „wildeln“ und sich so gut mit Speck und Rotwein vertragen,
Nieren, die so speziell im Geschmack sind und die so unglaublich schmackhaft zubereitet werden können,
Leber, die hauchdünn geschnitten und paniert eine Gaumenfreude ist,
Und dann die Spezialitäten wie Bäckchen, Maul und Euter, nicht zu vergessen die hauchdünn geschnittene Schwarte vom Schwein. (Ich freu mich immer über das – nun ja – erstaunte Gesicht vom Metzger, wenn ich so eine Schwarte bestelle….)
Dass ich die Kutteln jetzt auslasse – ich mag diesen „fettigen“ Geschmack nicht. Aber sonst…….
Und Du? Wie schauts bei Dir – bei Euch, aus?
Feiner kleiner Glücklichmacher! Sardellen sind bei mir eh ein Dauerbrenner, sie kommen in viele meiner Schmorgerichte, gerade zum Kalb und ich habe immer ein, zwei Döschen zur Hand. Es gibt wohl kaum größere Glutamatbomben 🙂
@Schwiegermutterinklusive Unbedingt! Die meisten Leute sind überrascht, wie gut Einfaches schmecken kann. Bei Kaviar & Co erwarte ich das ja fast schon 😉 Nennt man „Expectation Management“!
@Ninivepisces Ich nehme mir auch immer wieder vor, erst mal aus alten Kochbüchern zu kochen, bevor ich ein neues kaufe. Hat noch nie geklappt!
@Sandra Das lohnt sich! Leider keine Bilder, nur Zeichnungen. Aber eine Vielzahl einfacher Rezepte und gute Hinweise zur Nudelproduktion, Aufbewahrung usw.
@Ingrid Also ich bin kein Fan von Innereien. In der Toskana habe ich mal wieder die typischen Kutteln probiert. Da hasse ich die Konsistenz schon. Eine gute Leber Berliner Art oder Nieren finde ich ganz lecker. Muss ich aber nicht zwingend haben.
@Arthurs Tochter Sardellen sind der Hammer. Genau wie getrocknete Tomaten. Natürliches Glutamat rockt die Geschmacksnerven!
Was für ein tolles Essen! Ich mag das auch, wenn aus einfachen Dingen etwas gekocht wird, das ist oft das Beste!.
Und ich habe ja richtig Glück…..dass das Kochbuch vergriffen ist, meine ich 😉
Danke für’s Mitmachen 🙂
Och, antiquarisch bekommt man das noch… Danke DIR für das Event. Ich finde das eine tolle Idee.
wieder einer dieser einfachen und soooo köstlichen Klassiker aus der italienischen Pastaküche und ich komme mit Nachkochen nicht mehr nach 😉
🙂 Mea culpa.
Lecker + einfach = genial!
so muss ein Feierabend-Essen sein!