Tarte mit Zucchini und Grilltomaten

Wenn es um Teig geht, stelle ich mich an wie der erste Mensch. Ich traue mir zwar mittlerweile durchaus zu, auch komplizierte Rezepte einfach mal nachzukochen. Aber vorm Backen habe ich tierisch Respekt. Umso mehr bewundere ich Köchinnen, die in der Werbepause von „Grey’s Anatomy“ mal flux ein paar hinreißende Cupcakes backen oder schnell mal abends eine Quiche zaubern wie meine Kollegin Ortrud, die dann sogar Quiche-Skeptiker begeistert.

Aber ich muss es doch endlich mal lernen! Und da ich Salziges lieber mag als Süßes, musste eine herzhafte Tarte als Experiment herhalten.

Das Rezept stammt aus der August/September-Ausgabe von „So isst Italien“, dass ich euch hier ja schon mal vorgestellt habe – auch wenn ich mir ein bisschen Abwandlung mal wieder nicht verkneifen konnte 😉

Zutaten:

Für den Mürbeteig:

100 gr kalte Butter

200 gr gesiebtes Mehl (habe Type 550 genommen)

1 Ei

1/2 TL Salz

Für den Belag:

1 1/2 große Zucchini (im Rezept standen 4 (!), was viel zu viel gewesen wäre)

12 Cocktailtomaten

2 EL Olivenöl

1 Knoblauchzehe (gehackt)

3 Eier

140 ml Sahne (oder in meinem Fall: fettreduzierter Sahneersatz)

100 gr geriebener Parmesan

1 Handvoll grob gehackte Basilikumblätter

1 EL gehackter Dill

100 gr gesalzener Ricotta oder Feta

Salz und Pfeffer

ich habe dann noch ergänzt: eine Handvoll gehackte getrocknete Tomaten und 4 Zweige Thymian (ganz lassen, sieht hübscher aus)

Und so wird’s gemacht:

Butter zerkleinern und mit Mehl, einem Ei und Salz vermengen und so lange durchkneten (ich habe es mit der Hand gemacht, um das echte Teigerlebnis zu haben. Knethaken funktioniert aber natürlich auch!), bis der Klumpen einen schönen glatten Mürbeteig ergibt. In einem Gefrierbeutel eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.

Den Ofen auf 190 Grad vorheizen. Den Teig dünn ausrollen (natürlich besitze ich kein Nudelholz und habe stattdessen eine bemehlte Weinflasche genommen. Geht auch ;-)) und in eine gefettete Form geben (der bEdW hat in einem unserer Schränke eine 26 cm Springform entdeckt, von der wir gar nichts wussten – es geht aber auch mit Kastenformen o.a.). Mit Backpapier abdecken und getrocknete Hülsenfrüchte auflegen. Nennt man „blindbacken“ und war mir bisher nicht bekannt. Es soll dafür sorgen, dass sehr saftige Beläge den Teig nicht durchmatschen. 15 Minuten auf diese Art also backen, dann das Papier und die Hülsenfrüchte entfernen und noch mal 10 Minuten im Ofen lassen. Dann herausnehmen und abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit Öl in einer Pfanne erhitzen und die geschnittenen Zucchini bissfest anbraten. Knoblauch, Salz und Pfeffer dazu. Etwas abkühlen lassen und dann den Teigboden mit den Scheiben belegen.

Jetzt Eier, Sahne, Parmesan, Feta (oder gesalzenen Ricotta, den es aber im Supermarkt nicht gab), Basilikum, Dill und gehackte Tomaten zu einer Masse verrühren, salzen und pfeffern und über die Zucchini auf den Teigboden gießen. Thymianzweige obenauf legen.

Währenddessen die Cocktailtomaten auf ein Bleck legen und mit Olivenöl beträufeln. Jetzt erstmal die Tarte bei 180 Grad in den Ofen schieben für insgesamt 25 Minuten (ich habe sie noch etwas länger drin gelassen). Nach 10 Minuten das Backbleck mit den Tomaten ebenfalls in den Ofen schieben.

Wenn beides fertig ist,  Tarte und Tomaten aus dem Ofen nehmen, die Tomaten auf die Tarte setzen und leicht abkühlen lassen. Voila, die Tarte ist fertig! (Man beachte den Rand – oh man! Aber ich übe ja noch :))

Ich hatte noch ein bisschen Mürbeteig übrig und habe noch schnell eine Tartelette gemacht: Teig in ein Souffleeförmchen geben, ein Stück gekochten Schinken auf den Boden geben, 2 Scheiben Zucchini, 1 Basilikumblatt und 1 EL der Ei-Käse-Masse draufschichten und mit der großen Tarte mitbacken lassen (war schon nach 20 min fertig). Sehr lecker und verkürzt die Wartezeit auf die „richtige“ Tarte 🙂

Die Tarte schmeckt auch kalt am nächsten Morgen. Dann würde ich allerdings die Tomaten runternehmen, weil kalte Grilltomaten irgendwie nicht so der Bringer sind.

Auch wenn der Mürbeteig etwas rissig war und vor allem der Rand ziemlich nach Freestyle aussah, bin ich mit dem Backexperiment ganz zufrieden. War sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich gebacken habe. Die nächste Idee habe ich schon im Kopf – stay tuned!

Zur Tarte passt übrigens herrlich ein Cabernet Sauvignon Riserva aus Südtirol. Nähere Infos findet Ihr hier. Allerdings habe ich mir den erkältungsbedingt verkniffen…

Wann habt Ihr Euch das letzte Mal an etwas Kompliziertes oder für Euch Ungewohntes rangewagt? Und ist es gut gegangen? Wovor habt Ihr in der Küche Respekt? Bin schon gespannt…

Weinfoto: televino.de

Join the Conversation

  1. Ich backe eigentlich nicht besonders gerne, wahrscheinlich weil mir die Erfahrung und das Können fehlt aber auch weil ich gar nicht so gern Süßes mag. Aber pikante Teige in allen Variationen reizen mich ungemein und mir geht es wie dir: ich beneid unsere BloggerkollegInnen auch immer aufs Neue, wie leicht denen Teige und Brotbacken von der Hand gehen. Aber irgendwann sind wir auch soweit. 🙂

  2. Also ich bin auf gutem Weg. Heute gab’s „Backen II“ mit einem ersten selbstgemachten Möhren-Walnuss-Kuchen. Hurrah! Mehr dazu dann die Tage im Blog. Allet werd joot… 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Close
© Copyright germanabendbrot.de
Impressum - Datenschutz
Close