Ja, an Leber scheiden sich die Geister. Deshalb gibt es sie im Hause „German Abendbrot“ auch leider selten, denn der bEdW verweigert sich der Zubereitung und dem Genuss von Leber, egal ob vom Kalb, Rind oder Huhn. Aber wenn ich samstags auf den Wiesbadener Wochenmarkt gehe und mir am Geflügelstand eine kleine Handvoll Hühnerleber gönne, anschließend zuhause die Pfanne heiß mache und die Leber anbrate, mit Sherry ablösche, nur sanft salze und pfeffre und abschließend Roquefort über meine Luxusstulle bröckle, wird er schon ein bisschen neidisch.
Hühnerleber – in Maßen ganz wunderbar!
Es soll einen rotgetigerte Kater auf der anderen Seite des Rheins geben, für den Hühnerleber quasi Alltagsessen ist. Ich genieße sie in Maßen und als etwas Besonderes. Kater müsste man sein… Dabei ist die Innerei vom Huhn nicht nur sehr günstig, sondern auch Lieferant von jeder Menge Eiweiß und Eisen. Außerdem enthält Geflügelleber Vitamin A, C und E sowie Mineralien wie Kalium, Magnesium und Zink. Wegen des hohen Harnsäure- und Cholesteringehalts sollte man sie aber mit Bedacht genießen! Für meine Luxusstulle mit gebratener Hühnerleber, die locker 2 Personen glücklich macht, benötigst du gerade mal 150 Gramm Leber.
Luxusstulle mit gebratener Hühnerleber
Kochutensilien
- 1 Pfanne klein und gusseisern hat sich bewährt
Zutaten
- 150 gr Hühnerleber
- 1 EL Mehl
- 3 EL Butter
- 1 EL Olivenöl
- einige Spritzer trockener Sherry
- 1 Zweig Thymian
- Salz
- schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
- Roquefort (Menge nach Geschmack)
- einige Spritzer sehr hochwertiger Aceto Balsamico
- 1/2 Birne
- 2 Blätter Eichblattsalat
- 2 dicke Scheiben Ciabatta Brot gerne vom Vortag
Anleitungen
- Die Hühnerleber von Sehnen und Fett befreien, in nicht zu kleine Stücke teilen.
- Die Hühnerleberstücke in Mehl wälzen und gut abklopfen, so dass sie nur leicht gepudert sind.
- Birne in feine Scheiben schneiden.
- Butter und Olivenöl in der Pfanne erhitzen und den Thymianzweig hinzugeben.
- Ciabatta im Toaster anrösten.
- Die Hühnerleberstücke portionsweise in die Pfanne geben (erst größere Stücke, dann kleinere, so dass sie möglichst zeitgleich garen) und anbraten.
- Das Anbraten dauert von jeder Seite nur 1-2 Minuten. Die Leber sollte innen noch rosig sein – aber nicht roh! Wenn du dir unsicher bist, schneide ein Stück Leber an, um den Garpunkt abschätzen zu können.
- Löffle beim Garen immer auch etwas von der Butter-Öl-Soße über die Leberstücke. Den Vorgang kennst du vielleicht vom Steakbraten. Man nennt das "arrosieren"!
- Mit einem Spritzer Sherry ablöschen und etwas Aceto Balsamico unterrühren.
- Die Hühnerleberstücke salzen und pfeffern.
- Das getoastete Ciabatta mit etwas von der Soße aus der Pfanne beträufeln, Eichblattsalat und Birnenscheiben verteilen. Anschließend die Hühnerleber darauf anrichten.
- Roquefort über die Luxusstulle bröckeln und genießen!
Notizen
German Abendbrot goes Luxusstulle
Auch wenn er mit der Hühnerleber nicht viel anfangen kann, ist der beste Ehemann der Welt immer ganz angetan von meinen Stullen-Variationen. Ich liebe es einfach, mir aus einer Scheibe Brot oder einer Brötchenhälfte ein kleines kulinarisches Geschmacksbömbchen zu basteln. Eine meiner liebsten Varianten ist die mit Camembert überbackene und mit Pflaumenchutney garnierte Luxusstulle, die ich hier schon mal verbloggt hatte. Oder dieses Sandwich mit Steak-Streifen und Rotweinzwiebeln. Nicht zu vergessen das Reuben-Sandwich mit Pastrami, Sauerkraut und geschmolzenem Käse – ein Klassiker der New Yorker Deli-Küche! Vergleichsweise schnell gemacht ist dagegen die Stulle mit Tirokafteri und Sumach-Zwiebeln. Wie isst du deine Luxusstulle am liebsten?
Hallo Julia,
das lacht mich ja sofort an! Ganz großes Kino für alle, die Leber mögen. Also mich. 🙂
Liebe Grüße
Barbara
Willkommen im Club!!
Liebe Julia,
hört sich sehr lecker an! Vorhin ist mir eine Hahnfigur in einem Souvenirshop aufgefallen, und da dachte ich mir, „Mensch, Leber wäre doch mal wieder nett.“ Am Wochenende hat mein Mann Geburtstag und er liebt auch Hühnerleber. Ich glaube da werde ich dein Rezept direkt mal ausprobieren!
Schöne Grüße
Tilda
Sehr, sehr lecker 😊
Danke für das tolle Rezept.
Ich habe einmal versucht, Hühnerleber zu kochen. Es hat mir überhaupt nicht gefallen. Aber meine Mutter lobt sie so sehr. Ich werde wahrscheinlich Ihr Rezept ausprobieren.