Mein erstes Butter Chicken, eines der weltweit beliebtesten indischen Gerichte, habe ich in einem Restaurant in Delhi gegessen, wo es laut der indischen Kollegen des bEdW das beste Butter Chicken geben sollte. Erfunden wurde das Gericht laut Wikipedia zwar wohl im „Moti Mahal“, aber wie das so ist mit Klassikern: Jede:r will ein Stückchen Legenden-Glitzer abbekommen und behauptet, er/sie habe es sich ausgedacht. Laut meines Reisetagebucheintrags von damals war ich eher unbeeindruckt vom cremig-tomatigen Hühnercurry. Also war es höchste Zeit, uns selbst ein Butter Chicken oder: Murgh Makhani zu kochen (Murgh = Huhn, Makhani = mit Butter zubereitet). Und wenn ich das mal so sagen darf: Ich glaube, ich könnte damit in Delhi durchaus punkten.
Das Geheimnis eines Butter Chicken: Butter und Chicken
Murgh Makhani soll durch das Zusammenrühren von Resten in der Restaurantküche entstanden sein. Ich halte das ebenso für eine Legende wie die vom „Caesar Salad“, die Ihr hier nachlesen könnt. Klingt einfach gut, wenn man ein köstliches Gericht einfach mal so aus Zufall aus der Hüfte schießt. Tatsächlich ist ein Murgh Makhani ein sauber ausbalanciertes, wärmendes und dank ordentlich Butter auch noch umarmendes Curry, das von hochwertigen Zutaten lebt – das gilt für die Gewürze und aromatische Tomaten ebenso wie für das Fleisch eines möglichst glücklich aufgewachsenen Huhns.
Ich habe von so einem Huhn die Brust ausgelöst und in gleichmäßige Stücke zerteilt. Ihr könnt aber auch das Fleisch von Schenkeln verwenden – wenn Ihr es am Knochen gart, dauert die Zubereitung natürlich länger. In jedem Fall verwendet Ihr das Hühnerfleisch für Euer Butter Chicken oder Murgh Makhani ohne Haut und lasst es in der buttrigen Soße gar ziehen. So bleibt es saftig und saugt sich voll mit den wunderbaren Aromen der Gewürze. Aber genug geschnackt: Lasst uns an den Herd gehen!
Natürlich gibt es Butter-Chicken-Rezepte wie Juwelen in der Schatzkammer eines Maharadschas. Aber nach dem Wälzen mehrerer Kochbücher und einschlägiger Foren habe ich diese für uns wunderbar passende Variante sehr genossen – Ihr könnt bei Schärfe und Intensität der Gewürze natürlich immer nach Eurem eigenen Geschmack würzen.

Butter Chicken oder: Murgh Makhani
Kochutensilien
- 1 Pfanne oder Topf mit Deckel
- 1 Mixer oder Pürierstab
Zutaten
- 500 gr Hühnerbrust oder Hühnerschenkel, ohne Haut, wahlweise ohne Knochen
- 3 rote Zwiebeln geschält und grob gehackt
- 1 EL Ingwer-Knoblauch Paste
- 2 grüne Chilis entkernt und grob gehackt
- 8 schwarze Pfefferkörner
- 1 daumenlanges Stück Zimtrinde
- 6 grüne Kardamom-Kapseln nur die inneren Samen verwenden
- 4 Nelken
- 500 gr reife geschälte Tomaten außerhalb der Saison: eine 400 gr Dose
- Salz
- 1 Prise Palmzucker
- 1-2 EL Ghee
- 1 TL Kashmir Chilipulver alternativ: ein mildes Chilipulver
- 2 TL Cumin (= Kreuzkümmel)
- 1 EL Koriandersamen
- 1 Prise Kurkuma
- 2 EL getrocknete Bockhornkleeblätter
- etwas flüssiger Honig
- ein Schluck süße Sahne
- 2-3 EL Butter
- 1 TL Garam Masala (Rezept: s. u.)
Anleitungen
- Hühnerfleisch in mundgerechte, nicht zu kleine Stücke teilen.
- In der Pfanne Zwiebeln, Chilis, Ingwer-Knoblauch-Paste, Zimt, Kardamomsamen, Pfeffer und Salz mit etwa 500 ml Wasser zum Kochen bringen und 2-3 Minuten köcheln lassen.
- Tomaten und eine Prise Palmzucker hinzugeben und alles offen köcheln lassen, bis es zu einer dickeren Soße einreduziert ist.
- Zimtrinde entfernen und die Soße im Mixer pürieren.
- Die Pfanne auswischen und darin das Ghee erhitzen.
- Cuminsamen darin anrösten und die pürierte Soße vorsichtig hinzugeben.
- Kurkuma, Kashmir-Chilipulver, Koriandersamen und Salz hinzugeben und einige Minuten köcheln lassen.
- Das Hühnerfleisch hinzugeben, gut umrühren und zugedeckt etwa 10-15 Minuten garen.
- Wenn das Huhn gar ist, die Soße abschmecken und Honig, Butter, Garam Masala sowie die Bockshornkleeblätter unterrühren.
- Die Hitze reduzieren und die Sahne einrühren.
- Wer mag, gibt vor dem Servieren noch eine Extra-Flocke Butter auf das Butter Chicken.
Notizen
Trostessen Butter Chicken – oder vegetarisch?
Das Butter Chicken oder Murgh Makhani ist ein echter Seelentröster. Cremig, fruchtig und mit einer dezenten Schärfe tut es einfach gut und schmeckt auch aufgewärmt einfach nur mit einem Löffelchen Reis einfach köstlich. Eine vegetarische Variante ist übrigens Paneer Makhani mit indischem Frischkäse. Das geht noch schneller und ist eine prima Alternative, wenn Ihr kein Fleisch essen mögt.
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Guten Appetit & viel Spaß beim Nachkochen und Genießen!
