Frikadellen (Buletten, Klopse, Fleischpflanzerl – you name it) sind ja so eine Sache: Wenn sie gut gemacht sind, bedeuten sie mir den Himmel auf Erden. Überhaupt sind Hackbällchen in sämtlichen Formen und Zusammensetzung einfach göttlich (Links zu meinen Lieblingsrezepten findet Ihr weiter unten.) Aber wehe, sie stammen aus einer wenig vertrauenerweckenden Quelle. Dann können sie einen direkt in die Hölle befördern. Gerade Fischfrikadellen riechen ja irgendwie oft muffig und schmecken, als hätte der Smutje mal schnell die Küche zusammengefegt. Also mache ich meine Frikkas gerne selber. Da weiß ich, was drin ist und kann mir zu den Fischfrikadellen noch einen köstlichen Gurkensalat und einen zitronigen Dill-Minze-Dip machen. Na, wie klingt das?
Zutaten und Zubereitung Fischfrikadellen mit Gurkensalat
Die angegebene Menge reicht für etwa 10 Fischfrikadellen. Da man sie auch noch kalt am nächsten Tag genießen kann, könnt Ihr aber ruhig auch mehr braten.
- 600 gr Seefisch wie etwa Kabeljau oder Seelachsfilet
- frischen Dill
- optional: einige Zweige frischen Koriander
- Saft und Abrieb einer halben Zitrone
- 2 Scheiben altbackenes Weiß- oder Toastbrot (Rinde entfernen), alternativ: helle Semmelbrösel
- 2 Eier (M)
- je eine kräftige Prise Cayennepfeffer und Cumin (Kreuzkümmel)
- Salz
- weißer Pfeffer
- Eiswürfel
- Semmelbrösel
- 2 EL Pflanzenöl
- 1 EL Butter
Für den Dill-Minze-Dip:
- Dill, fein gehackt
- einige Blätter frische Minze, fein gehackt
- Griechischer Joghurt
- Saft und Abrieb einer halben Zitrone (quasi die andere Hälfte der o.g. Zitrone!)
- 1 TL Olivenöl
- grobes Meersalz
Für den Gurkensalat:
- 1 große, gekühlte Salatgurke
- eine kleine Zwiebel, sehr fein gehackt
- 2-3 Stengel frischer Dill, fein gehackt
- je 2 EL Weißweinessig und Pflanzenöl
- 3 EL Joghurt
- Salz
- weißer Pfeffer
- eine kleine Prise Zucker
Zubehör: beschichtete Pfanne, Mixer, Hobel, Schüsseln für den Gurkensalat und für den Dip. Zubereitungszeit: Insgesamt etwa eine Stunde
Und so geht’s:
- Für den Dill-Minze-Dip alle Zutaten zusammenmischen und kühl stellen.
- Den Gurkensalat zubereiten: Gurken schälen und hobeln. (Wer mag, lässt die Scheiben mit einer Prise Salz Wasser ziehen und abtropfen. Ich mag es aber, wenn sich das Gurkenwasser mit dem Dressing vermischt!) Alle übrigen Zutaten zusammenrühren und mit der Gurke vermischen. Kalt stellen und vor dem Servieren noch mal abschmecken.
- Für die Fischfrikadellen Fisch und Toastbrot grob würfeln und zusammen mit Koriander, Dill, Cumin, Cayennepfeffer, Salz und Pfeffer sowie 1-2 Eiswürfeln in den Mixer geben und zu einer Farce pürieren.
- Die Eier unterheben und noch mal kurz mitmixen.
- Die Masse mit angefeuchteten Händen zu Fischfrikadellen formen und in einigen Semmelbröseln wälzen, so dass sie schön paniert sind.
- Öl und Butter in der Pfanne erhitzen und die Fischfrikadellen darin von jeder Seite etwa 3 Minuten anbraten – je nachdem, wie groß und dick Eure Frikadellen sind, dauert es eventuell etwas länger.
- Außen sollten die Fischfrikadellen knusprig und leicht gebräunt sein, innen saftig und weich – aber unbedingt gar, da Ihr den Fisch nicht roh essen solltet!
- Mein Tipp: Bevor Ihr alle Fischfrikadellen formt und paniert, macht eine kleine Probier-Frikka. Dann schmeckt Ihr, ob an der Farce noch Salz, Pfeffer oder andere Aromen fehlen und ob die Konsistenz stimmt.
- Die Frikadellen mit Gurkensalat und Dill-Minze-Dip servieren – wer mag, kann noch einige Kartoffeln vom Ofenblech dazu reichen.
Fischfrikadellen mit Gurkensalat – ein Klassiker aus Kindheitstagen
Das Gericht ist nicht ganz unaufwendig – glücklich, wer eine Spülmaschine oder helfende Hände hat. Dafür lässt sich aber alles gut vorbereiten und kühl stellen, so dass sich das Rezept auch gut eignet, wenn Gäste kommen. Mich haben die Fischfrikadellen und der kühle Gurkensalat an Sommertage an der Nordsee erinnert. Und was könnte denn schöner sein als so ein Urlaubsgefühl auf der Zunge?
Falls Ihr Eurem Gurkensalat einen Twist geben wollt, probiert doch mal die scharfen marinierten Gurken nach Szechuan-Art aus oder diesen japanischen Gurkensalat, der auch super zu Fisch passt!
Aber ich wollte Euch ja noch meine Hackbällchen-Favoriten verraten:
- Super für den kommenden Herbst: Hackbällchen in Biersoße
- Eher griechisch: Köfte, die super auf Fladenbrot und zu Salat schmecken
- Bei keinem Tapas-Abend fehlen dürfen die Albondigas in würziger Tomatensoße
- Und kein Mafia-Film-Abend kommt ohne Spaghetti and Meatballs aus!