Mein schwedischer Kartoffelsalat

Wenn ich an schwedisches Essen denke (nein, nicht an das Zeug vom Möbelhaus!), habe ich immer eine Mischung aus salzig und süß auf der Zunge. Irgendwie schmuggeln Schwedinnen gerne Rosinen in den Heringssalat, Preiselbeeren unter die Fleischbällchen oder Zucker an die Salatsoße. Ist vielleicht normal, wenn es das halbe Jahr dunkel ist. Wohldosiert ist das ja auch mal ganz schmackhaft. Nach mehreren Wochen mit Mensa-Essen an der Mälardalens Högskola in Västerås war mein Bedarf allerdings für Jahre, ach was, Jahrzehnte gedeckt! (Falls du Köttbullar magst, schreib dich an einer schwedischen Uni ein. Die gibts da TÄGLICH in der Mensa. Ich hab deshalb für den Rest meines Lebens genug von Köttbullar!). Nunja, nach den *hüstel* vielen Jahren bin ich bereit für eine salzig-süße Variante: mein schwedischer Kartoffelsalat!

Zutaten & Zubereitung von meinem schwedischen Kartoffelsalat für 2 Personen

  • 4-6 festkochende Kartoffeln, gekocht und ausgedampft
  • eine kleine oder halbe Fenchelknolle, fein gehobelt
  • mehrere Zweige Dill, fein gehackt und etwas Grün für die Deko
  • 1/2 knackig-süßer Apfel, fein gewürfelt
  • 1 EL kleine, feine Kapern
  • 2 EL saure Sahne
  • Für das Dressing: eine Prise Salz, frisch gemahlener weißer Pfeffer, 2 EL Apfelessig, einige Spritzer Weißweinessig, 2 EL Rapsöl, 1/2 TL Honig

Zubehör: Topf, Schüssel; Zubereitungszeit: je nach Kartoffelgröße 20-30 min

Rezeptfoto German Abendbrot mein schwedischer Kartoffelsalat.

Und so geht’s:

  1. Kartoffeln kochen, Fenche hobeln, Dill hacken.
  2. In einer Schüssel die Saure Sahne und die Zutaten für das Dressing vermischen. Wenn dir die Salatsoße sehr fest vorkommt, rühre ein klein wenig Milch, Buttermilch oder Gemüsebrühe unter.
  3. Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden.
  4. Kartoffeln, Fenchel, Dill, Apfel und Kapern in die Schüssel geben und vorsichtig unter das Dressing heben.
  5. Abschmecken und mit etwas Dillgrün garniert servieren.

Mein schwedischer Kartoffelsalat zu Fisch, Würstchen und Köttbullar!

Ganz Skandinavien ist besessen von Lakritz. Vielleicht fand ich deshalb diese leicht anisigen Aromen von Fenchel und Dill so passend für meinen schwedischen Kartoffelsalat. Kleine, feine Kapern geben den salzigen Biss. Apfelwürfelchen, Apfelessig und der Klecks Honig bringen leichte, nicht zu penetrante Süße mit. Mich hat schon die erste Gabel meines Kartoffelsalats zurück nach Schweden gebracht. Er schmeckt pur köstlich, passt aber auch zu gegrilltem Fisch, zu Bockwürstchen oder – na klar! – Fleischbällchen aka Köttbullar! Zu oft mag ich diese salzig-süße Kombi nicht. Aber für einen spätsommerlichen Grillabend ist er genau richtig.

*Weiterführende Links

Wenn schon Hackbällchen, dann doch bitte diese hier in Biersoße: zum Rezept.

Und statt Zimtschnecken mache ich mir lieber scharfe Nduja-Bullar: zum Rezept.

Lyckan kommer som en vindpust: hä?

Statt Köttbullar esse ich im Möbelhaus ja lieber Hot Dogs bzw. Pølser, wie ich sie aus Dänemark kenne: zum Rezept.

Västerås – Schwedens hässlichste Stadt? Also, die Uni war ganz chic (und die Natur drumherum eh super schön!): hier gibts einen Einblick.

Noch mehr Lust auf Kartoffelsalat? 2014 habe ich über 75 (!) Kartoffelsalat-Rezepte aus allen Himmelsrichtungen gesammelt von Blogger:innen aus Nord, Süd, Ost und West: hier entlang, bitte!

Und was zu trinken gibts auch: Gin Basil Smash zu Midsommar. Hier klicken, bitte.

Smaklig måltid! Guten Appetit!

Und viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!

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