Es gibt eine besonders charmante Art, um sich vor Arbeit in der Küche zu drücken: Lass die Gäste arbeiten! Das gilt gerade auch für Freitagabend! Dafür eignen sich Pizza, Fahita oder auch Croques!
Ich mag es, wenn es beim Essen kommunikativ zugeht. Deshalb sind wohl auch Raclette und Fondue so beliebte Zubereitungsarten für Familienfeiern und Silvesterfeten. Da stehen 1000 Schälchen auf dem Tisch, jeder nimmt sich, was er am liebsten mag, und das Ganze geht über Stunden. Perfekt!
Im 21. Jahrhundert hat sich der Geschmack aber ein bisschen gewandelt. Da sind zwar immer noch Gerichte beliebt, die sich jeder selbst zusammenstellen kann. Aber heute machen wir uns vielleicht lieber gemeinsam Taco-Shells, Wraps oder hausgemachte Pizza.
Ein Küchenutensil, mit dem Du auch ganz schnell Deinen Gästen einen kleinen, individuellen Snack zubereiten kannst (oder sie sich selbst), ist ein Croque- oder Sandwich-Maker.
Dafür eignen sich Toastbrot, helle Brötchen, etwas altbackenes Körnerbrot, flache Brötchen und vieles mehr. Belegt mit Schinken, Käse, frischen Kräutern, Tomaten und vielem mehr wird eine einfache Stulle zu einem herrlich dekadenten Croque aka Sandwich.
In meiner Mittagspause mache ich mir so ein Croque auch gerne mal, um etwas Warmes im Magen zu haben. Ich liebe belegte Brote! Aber unter dem Sandwich-Maker erhitzt, mit flüssigem Käse und diesem Duft gerösteten Brots wird das Ganze gleich zu einer richtigen kleinen Mahlzeit! Dazu noch etwas Salat und ich bin im 7. Croque-Himmel!
Auf Dein Croque darfst Du natürlich machen, was Du am liebsten magst. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber das französische Sandwich eignet sich auch hervorragend zur Resteverwertung: Noch ein Schnippelchen Käse übrig oder eine einzelne Scheibe Schinken? Voilà, c’est tout!
Besonders schön sind saisonale Croques. Im Herbst dürfen es schon mal Chutney, Birne und Roquefort-Käse sein. Im Sommer Reste vom Grill-Fleisch, Harissa und Sommer-Tomaten. Im Frühling mag ich natürlich Bärlauch in allen Variationen!
Aber wohin mit all dem gepflückten Zeug, wenn er doch nur so kurz Saison hat? Ok, ein Teil kommt dekorativ in die Vase:
Deshalb lege ich mir immer ausreichend Bärlauch in Öl und etwas Salz ein. Dazu hacke ich gewaschenen und getrockneten Bärlauch sehr, sehr fein, gebe ihn in ein sterilisiertes Schraubglas, salze ihn und gieße mit einem milden Olivenöl auf. So hält sich der Bärlauch mindestens ein Jahr – bis es wieder frischen gibt!
(Die Blütenknospen kannst du ebenfalls einlegen. Wie Kapern! Nur noch köstlicher!)
Mein Bärlauch in Öl kommt an fast alle Gerichte, die ich sonst mit Olivenöl und Knoblauch zubereiten würden. Den den vertrage ich nicht mehr so gut und mag auch die Stinkerei am nächsten Tag nicht immer. Also rühre ich den Bärlauch in mein Tsatsiki, gebe ihn auf Pizza, hebe ihn unter Tabouleh oder nutze ihn für Börek (alle Rezepte findest Du über die Suche-Funktion hier im Blog).
Für mein Croque deluxe brauchst Du:
Ein nicht zu krosses helles Brötchen (oder zwei Scheiben Sandwich-Toast)
1 Scheibe Serrano-Schinken
Einige Würfelchen Mozzarella (oder Feta, Taleggio, Pecorino, wenn Du den lieber magst)
Eine kleine, in Scheiben geschnittene Tomate (alternativ: getrocknete in Öl)
1 TL Bärlauch in Öl
einige Chiliflocken
Du halbierst das Brötchen, bestreichst eine Seite mit dem Bärlauch in Öl, gibst Schinken und Käse sowie die Tomaten darauf, salzt eventuell ein klein bisschen nach, streust einige (!) Chiliflocken drauf und klappst das Brötchen zu.
Dann legst Du einen ausreichend großen Streifen Backpapier so in den Croque-Maker, dass Unter- und Oberseite bedeckt sind. Darein legst Du Dein Croque und grillst es, bis der Käse schön weich ist.
Das Backpapier verhindert, dass Fett und Käse auf die Heizplatten kommen. Die Sauerei bekommst Du nur schwer wieder los…
Brötchen noch mal durchschneiden und noch heiß servieren! (Achtung! Nicht die Lippen verbrennen!)
Bärlauch ist ein tolles Kraut, das nicht nur im Frühling schmeckt! Ich ersetze damit in zahlreichen Rezepten Knoblauch und habe durch das Haltbar-Machen mit Öl und Salz immer einen Vorrat im Kühlschrank, der fast das ganze Jahr hält!
Deshalb ist mein edles Croque mit Bärlauch in Öl auch mein schneller Beitrag für das wunderbare Event #Bärlauchliebe2016 von Sina:
Sie fragt noch bis morgen nach unseren Lieblingsrezepten mit Bärlauch. Und so banal mein Bärlauch in Öl auf einem heißen Croque auch sein mag: Eine Zutat, die 365 Tage im Jahr nicht ausgehen darf, hat den Titel „Lieblingsrezept“ aber mal sowas von verdient!
Mach‘ doch auch mal eine Croque-Party!
Aber vor allem: Hab ein schönes Wochenende!
Oha, wenn das mal kein Zeichen ist. Kamen gestern abend zufällig auf 70er-Jahre-Küche zu sprechen: u. a. auch auf jenen „Toast-Doppeldecker”, wie der innig geliebte Sandwichmaker von uns Gören genannt wurde. In der Prä-Backpapier-Ära ohne Antihaft-Beschichtung laut Haushaltsführender wohl stets eine mittelschwere Küchenkatastrophe (war uns aber egal). Und mit Scheiblettenkäse o. ä. auch kulinarisch noch recht einfach gehalten, war das nichtsdestotrotz saulecker. So lecker, dass ich gerade mal nach entsprechender Hardware gegoogelt hab; mit der verblüffenden Erkenntnis, dass die Dinger wohl wieder richtig in sind.
Hast du / hat da jemand eine Empfehlung?
Ja! Kommt alles wieder 🙂 Nur ohne Scheiblettenkäse und ohne den halben Liter Kaba dazu! Es gibt wohl ein Superteil von KitchenAid. Aber ganz ehrlich? Meiner war ein Angebot während der Karstadt Haushaltswochen. Der alte Grill hielt 15 Jahre. Der Neue tut’s auch: Domo XL Croque. Wichtig ist eine große Grillfläche und eine gute Beschichtung. Viel Spaß!!!
Guten Morgen! So ein Freitag Night Dinner lass ich mir gefallen!
Wir hatten auch mal so einen Sandwich Maker, leider ist er nicht mehr bei uns, so nehme ich für solche Brote den normalen Plattengriller her, funktioniert natürlich auch genauso gut!
Danke fürs Mitmachen!
lg. und schönes Wochenende!
Sina
Ein kräftigeres Brot mit Olivenöl und Knoblauch in der Pfanne erhitzt wäre meine Variante.
Jaaaa, mit Knoblauch hab ich’s aktuell nicht so. Aber natürlich geht es auch ganz einfach in der Pfanne! Hauptsache kross, warm und saftig!
Wenn es mal schnell gehen muss, ist der Sandwichmaker auch unser Liebling. Mit viel Käse gefüllt sind die Sandwiches ein Hit bei groß und klein.
Am liebsten verwende ich Thunfisch. So bastle ich mir gerne meine Lieblingspizza in Sandwichform. Anstatt Tomatensauce nehme ich Tomatenmark, das weicht nicht das Toast auf. Einfach lecker.
Viele Grüße
André