Mutabbal: ein Auberginen-Dip

Es gibt hier im Blog, den ich immerhin seit über zwölf Jahren betreibe, KEIN EINZIGES Rezept mit Auberginen. Ausgenommen sind die minikleinen Thai-Auberginen. Aber ich rede hier von den prallen, violetten Mittelmeer-Auberginen. Die kommen einfach nicht vor. Warum? Weil ich sie zu oft in Restaurants gegessen und bitter bereut habe: die Schale zu zäh, das Fleisch zu ölig, zugedeckt mit kiloweise Knoblauch. Also wird es Zeit, sich mal selber an die Aubergine zu wagen, zum beispiel für köstlich cremiges Mutabbal: ein Auberginen-Dip aus dem Orient. Und somit ein weiterer Bestandteil für Eure Mezze-Tafel* (Links zu früheren Rezepten ganz unten).

Mutabbal oder doch Baba Ganoush?

Wenn wir an Mezze-Tafeln und Auberginen denken, fällt uns sofort Baba Ghanoush ein, oder nicht? Beide Speisen werden mit Aubergine zubereitet. Aber während Baba Ghanoush eigentlich (!) ein etwas gröberer Salat ist, nur gehackt und vermischt, wird Mutabbal feiner zerkleinert oder sogar püriert. Aber vermutlich sieht das jede Familie rund ums Mittelmeer wieder anders. Also nicht lange aufhalten, los geht’s!

Rezeptfoto Mutabbal.
Cremig, aromatisch und auch für Auberginen-Skeptiker:innen geeignet: Mutabbal

Zutaten & Zubereitung für Mutabbal: ein Auberginen-Dip

  • 1 große Aubergine
  • 2 EL Tahin (Sesam-Paste)
  • 2 EL Joghurt (10 %, vertraut mir!)
  • Abrieb und Saft 1/2 Zitrone
  • Salz
  • weißer Pfeffer, frisch gemahlen
  • optional: eine Zehe Knoblauch
  • eine kräftige Prise Piment d’Espilette
  • Olivenöl
  • frische, glattblättrige Petersilie, fein gehackt

Zubehör: Grill oder Grillrost im Backofen, Schüssel, Mixer oder Pürierstab, Frischhaltefolie oder feuchtes Tuch; Zubereitungszeit: je nach Hitze etwa 30-45min.

  1. Aubergine mit einer Gabel oder einem Messer rundherum einstechen und auf dem Grill rösten, bis die Schale schwarz, das Fruchtfleisch weich ist. Das geht notfalls auch im Ofen (mind. 240 Grad). Je nach Größe Eurer Aubergine dauert das einige Zeit. Die Frucht muss richtig weich sein, die Schale fast verbrannt.
  2. Jetzt die Aubergine in eine Schüssel geben und mit Frischhaltefolie oder einem feuchten Tuch abdecken, abkühlen lassen.
  3. Jetzt könnt Ihr die Haut ganz einfach abziehen! (Das klappt übrigens auch mit Paprika!)
  4. Fruchtfleisch der Aubergine mit Salz, Pfeffer, Tahin, Zitronenabrieb und -saft und etwas Olivenöl in einen Mixer oder einen Mixbecher geben und möglichst fein pürieren.
  5. Joghurt unterheben und abschmecken.
  6. In eine hübsche Schale geben und mit einem Löffel Mulden in das Mutabbal drücken.
  7. Mit Piment d’Espilette, gehackter Petersilie und Olivenöl garniert servieren!
  8. Dazu passt – natürlich! – knuspriges Fladenbrot.

So schmeckt Sommer: Mutabbal

Weil es (nicht nur) im Rhein-Main-Gebiet weiterhin trocken und heiß bleiben soll, teile ich einfach gerne meine vom Orient inspirierten Mezze-Rezepte. Denn was gibt es Schöneres, als an einem Tisch mit vielen kleinen Schalen, Oliven, Feta, Gemüsesticks und vielleicht noch einem gegrillten Lammkotelette zu sitzen, ein Glas gut gekühlten Rosé zu trinken und langsam die Sonne hinter den Dächern verschwinden zu sehen? (Und das Beste: Mezze lassen sich super vorbereiten und dann über zwei bis drei heiße Tage hinweg einfach aus dem Kühlschrank nehmen und servieren!)

Einen ebenso cremigen Zucchini-Dip hab ich hier verbloggt: bitte klicken.

Auf die Mezze-Tafel passt auch der vegane Kritharaki-Salat sehr gut: hier entlang, bitte.

Schön knusprig sind die Blätterteig-Päckchen mit Orient-Touch: hier klicken, bitte.

Die genaue Definition von Mutabbal kennt natürlich: Wikipedia!

Mehr Ideen für verführerische Kleinigkeiten und Häppchen gibts hier: klicken, bitte!

Guten Appetit! Und viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!

Pin Mutabbal German Abendbrot.

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  1. Hallo Julia,
    ich habe vor Jahren hier https://missredfox.de/rumanischer-auberginen-sala/ den Tipp gefunden, dass man die Auberginen nach dem Grillen und dem Abziehen erst einmal so gut 1 – 2 Stunden entsaften soll, damit das Bittere mit dem Saft abfließt. Seit ich dies beachte, schmeckt jeder Auberginensalat oder-dip gefühlt mindestens noch einmal so gut.
    Dein Rezept werde ich aber in jedem Fall ausprobieren, denn aktuell gibt es ja reichlich regionale Auberginen in der Wetterau zu kaufen.

    Liebe Grüße und vielen Dank für den unterhaltsamen und immer inspirierenden Blog,
    Peter

    1. Julia Author says:

      Vielen Dank für den Tipp, lieber Peter. Ich bin ja mit Auberginen nicht sehr erfahren. Mein Dip hat auch ohne das Entsaften nicht bitter geschmeckt. Aber sicherlich macht es bei einigen Rezepten Sinn – und vermutlich ist in der Gastro dafür häufig nicht die Zeit. Den rumänischen Auberginen-Salat schaue ich mir sehr gerne mal an. Herzliche Grüße, Julia

  2. Hallo Julia,

    Mezze, ich träume mich in Gegenden, in die man zurzeit nicht gut reisen kann. Die Levante… Dein Mutabbal klingt wunderbar – ideal bei dem sommerlichen Wetter. – Und, ja, Joghurt gibt’s bei uns auch fast nur den 10%igen. Der passt da sicher super rein.

    Ich habe mal gehört, dass man den Auberginen das Bittere die letzten Jahrzehnte weggezüchtet hat. Ich habe das mit dem Salzen und Wässern noch nie gemacht und esse seit Ewigkeiten ohne Ende Auberginen. Eins meiner liebsten Gemüse. 🙂

    Liebe Grüße
    Barbara

    1. Julia Author says:

      Liebe Barbara, ach, das kann ich mir gut vorstellen: Auch Chicoree und Radicchio schmecken weniger bitter als „früher“. Und selbst der Spargel ist deutlich weniger „spargelig“ als ich ihn in Erinnerung habe. Ich mochte ja auch immer den Geschmack von Auberginen, nur die feste Schale konnte ich einfach nicht verarbeiten. Hast Du denn ein Lieblingsrezept, das Du mir hier verlinken magst? Liebe Grüße, Julia

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