„Leichtes“ Chicken Korma

Wo fange ich an? Korma ist nicht gleich Korma. Und während die traditionelle indische Mogul-Küche unter Kormas einfach Schmorgerichte versteht, deren Brühe mit Joghurt versetzt wurde, haben die englischen Kolonialmenschen aus Korma-Gerichten sahnig-fette und sehr milde Currys gemacht. Deswegen denken auch heute viele, dass sie mit einem Korma ein süßliches, viel zu mächtiges Essen vorgesetzt bekommen. Das muss aber nicht sein. Denn es gibt ja mein „leichtes“ Chicken Korma!

Was ist leicht am Chicken Korma?

Erstmal lasst ihr die Sahne weg! Auch wenn Indien riesengroß ist und es viele regionale Küchen gibt: Mit Sahne kocht man eher selten bis gar nicht. Das liegt unter anderem daran, dass in der indischen Hitze Sahne sowieso nicht lange halten würde. Eine Cremigkeit, die man beim Korma aber durchaus will, erreicht ihr in der Regelm mit gemahlenen Mandeln, Cashews, reichlich (fettem) Joghurt oder Kokosmilch. Die beiden letzteren Optionen sind aber auch wieder nicht „leicht“ und vor allem Kokosmilch ist mir oft zu süß. Mit meinem Rezept, bei dem ich den Joghurt auf ein Minimum reduziert und mit Mandeln und Brühe gearbeitet habe, erhaltet ihr ebenfalls ein schön cremiges, goldenes Korma:

Leichtes Chicken Korma.

„Leichtes“ Chicken Korma: Zutaten & Zubereitung

  • etwa 250 gr Hühnerfleisch (Brust oder ausgelöste Keule, ohne Haut), in mundgerechte Stücke geschnitten
  • 2 EL TK-Erbsen
  • 4 EL Mandeln, gemahlen
  • optional: einige Mandelblättchen für die Garnitur
  • 1 gehäuften TL Ingwer-Knoblauch-Paste*
  • Ghee oder Pflanzenöl zum Anbraten
  • 1 weiße Zwiebel, geschält und fein gehackt
  • eine Prise Safranfäden
  • 100 ml Gemüsebrühe*
  • Je 1 TL Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriandersamen
  • 2 cm Zimtstange
  • Salz
  • 2 EL Joghurt (idealerweise 10%, da dieser nicht flockt)
  • optional: eine Prise mildes Chilipulver
  • Dazu passen Reis oder Naan-Brot

Zubehör: Pfanne mit Deckel, mittelgroße Schüssel, Mörser oder Mixer; Zubereitungszeit: etwa 1 Stunde inkl. Zeit zum Marinieren (etwa 30 min oder länger) 

  1. Für die spätere Garnitur einige Mandelblättchen in der Pfanne anrösten und zur Seite stellen.
  2. Kreuzkümmel und Koriander im Mörser zerstoßen oder im Mixer zerkleinern. Mit Kurkuma und einer kräftigen Prise Salz mischen.
  3. Joghurt, Gewürze, Safran und die Ingwer-Knoblauch-Paste in der Schüssel vermischen.
  4. Die Hühnchenfleischstücke hineingeben und alles so vermischen, dass das Fleisch gut mit der Marinade bedeckt ist. Mindestens 30 min ziehen lassen – gerne länger.
  5. Etwas Ghee oder Pflanzenöl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin dünsten, bis sie weich ist. Sie darf ruhig etwas Farbe annehmen, darf aber nicht braun werden!
  6. Das Hühnerfleisch samt Marinade in die Pfanne geben und unter Rühren zum Kochen bringen. Dann den Deckel auf die Pfanne geben und auf kleiner Flamme einige Minuten garen.
  7. Wenn das Hühnchen fast gar ist, die Erbsen und gemahlenen Mandeln unterrühren und eventuell etwas Brühe hinzugeben, damit ihr so viel Soße erhaltet, wie ihr mögt.
  8. Alles noch mal kurz zum Kochen bringen und abschmecken – wer mag, gibt jetzt eine kleine Prise milde Chili hinzu (zum Beispiel Kaschmirchili).
  9. Mit den gerösteten Mandelblättchen und Reis oder Naan servieren!
Daal Palak.
Zum milden Chicken Korma gabs noch ein würziges Dal Palak*, Linsen mit Spinat.

Leicht und aromatisch – Chicken Korma ist besser als sein Ruf!

Wenn ihr wie ich lange Jahre einen weiten Bogen gemacht habt um Korma-Gerichte, weil euch mittelmäßige indische Restaurants den Spaß daran verdorben haben, dann ist mein „leichtes“ Chicken Korma ein echter Gamechanger. Mandeln und Erbsen geben eine milde aber nicht penetrante Süße. Der Joghurt, um den wir nicht drum herum kommen, macht das Hühnchen zart und saftig und bindet die Soße, ohne dass das Gericht nach Sahnepampe schmeckt. Probiert es doch einfach mal aus!

*Weiterführende Links

Ein eher britisches Chicken Korma hab ich hier schon mal verbloggt: Rezept-Link.

Natürlich hat die allwissende Müllhalde noch mehr Infos rund um die Herkunft von Korma: Link zu Wikipedia.

Ingwer-Knoblauch-Paste könnt ihr eigentlich immer im Kühlschrank haben: Rezept-Link.

Gleiches gilt für das hausgemachte Gemüsebrühenpulver: Rezept-Link.

Das Dal Palak bereite ich nach diesem Rezept zu: bitte hier klicken.

Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!

German Abendbrot Pin leichtes Chicken Korma.

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  1. Prampig ist ein schön-lautmalerisches Wort 😉 so auf etwas leichtere Art schmeckt das Korma bestimmt grandios.

    1. Julia Author says:

      Ich bin froh, dass du verstehst, was ich damit meine 🙂 Es ist einfach in vielen Restaurants eine schlimme „Prampe“. Ganz anders ist das hausgemachte, leichte Chicken Korma. So würde ich es gerne mindestens einmal pro Woche essen! Probierst du es auch mal aus?

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