„Nimm dir von dem da ein Stück, der ist nicht so süß!“ Wer mich ein bisschen länger kennt, weiß, dass ich eigentlich zum Nachmittagskaffee lieber ein Käsebrot als ein Stück Torte esse. Der so angebotene Kuchen war aber nicht nur „nicht so süß“, sondern hatte ordentlich einen über den Durst getrunken. Dieser neben all den Torten unscheinbar aussehende Kuchen war tatsächlich das: ein beschwipster Schokokuchen! Klar, dass ich das Rezept mit Dir teilen muss – nicht nur, aber auch, weil am Sonntag Muttertag* ist und wir alle manchmal ein bisschen Schokolade und einen kleinen Schwips brauchen können!
Zutaten & Zubereitung: Beschwipster Schokokuchen
- 40 gr getrocknete Cranberries
- 75 ml Whisky*
- 200 gr Schokolade (zartbitter oder gemischt)
- 115 gr weiche Butter + 1 EL Butter zum Einfetten der Form
- 4 Eier, Größe M, Eigelb und Eiweiß getrennt
- 120 gr Zucker
- 6 gehäufte EL Weizenmehl + etwas Mehl zum Arbeiten
- 1 TL Backpulver
- 120 gr gemahlene Mandeln
- eine Prise Salz
Für den Belag (optional)
- ganze, geschälte Mandeln für jedes Kuchenstück plus 2 EL Mandeln, grob zerstoßen
- 100 Schokolade (zartbitter oder gemischt)
- 45 gr weiche Butter
- 2 gehäufte EL Puderzucker
Zubehör: Springform (26 cm), Backpapier, Küchenmaschine oder Handmixer + Schüssel, Backschüssel, Metallschüssel und Topf fürs Wasserbad, Backpinsel; Zubereitungszeit: 45 min + ca. 30 min Backzeit + Zeit zum Abkühlen + 1 Nacht zum Ziehen der Whisky-Früchte
Beschwipster Schokokuchen: so geht’s!
- Cranberries im Whisky idealerweise über Nacht ziehen lassen, mindestens aber 1 Stunde
- Ofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Springform mit Backpapier auslegen, Boden und Rand mit Butter einfetten und etwas Mehl darüberstreuen (alternativ funktionieren auch Semmelbrösel (sparsam verwenden!)).
- Im Wasserbad die Schokolade für den Teig auf kleiner Hitze schmelzen, die Butter unterrühren, zur Seite stellen.
- In die Schüssel Deiner Küchenmaschine nur die Eigelbe Deiner Eier geben und mit dem Zucker cremig rühren.
- Die Schoko-Butter-Mischung langsam hineinrühren.
- Mehl, Backpulver und die gemahlenen Mandeln unterrühren.
- Die Cranberries samt Whisky hinzugeben.
- Den Schokoteig in die Backschüssel geben, die Küchenmaschinenschüssel gut (!) säubern und darin mit dem Schneebesen Eurer Küchenmaschine (o. Handmixer) das Eiweiß zusammen mit einer Prise Salz steif schlagen.
- Das steife Eiweiß nun vorsichtig unter den Schokoteig heben.
- Alles ebenso vorsichtig in die Springform geben und auf der Schiene unter der mittleren Schiene ca. 25 min backen (je nach Ofen dauert es länger/kürzer; mach unbedingt eine Stäbchenprobe!).
- Den Kuchen vollständig abkühlen lassen und aus der Form nehmen.
- Währenddessen für den Belag die Schokolade im Wasserbad schmelzen, Puderzucker und Butter unterrühren.
- Diese Masse gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen, mit einem Pinsel die Seiten und Ränder sauber verteilen und darauf die gehackten Mandeln sowie pro Kuchenstück je eine Mandel aufbringen. Du kannst aber auch nur mit Schokoguss arbeiten oder Deinen Kuchen mit getrockneten Früchten, Zuckerperlen usw. verzieren.
- Die Garnitur fest werden lassen und den beschwipsten Schokokuchen zu einer großen Tasse Kaffee oder Tee genießen.
Mein Tipp: Der beschwipste Schokokuchen ist ideal, um mal die Vorratskammer zu entrümpeln. Statt getrockneter Cranberries schmecken auch Rosinen oder getrocknete Sauerkirschen. Ich hatte eine Mischung aus dunkler und heller Schokolade, weil ich noch Reste in der Speisekammer hatte, die weg sollten. Falls Du keinen Whisky im Haus hast, kannst Du auch Rum, Mandellikör oder einen süßen Portwein verwenden. Und wenn Du braunen Zucker im Haus hast, ersetze einen Teil des weißen Zuckers damit!
*weiterführende Links
Ganz anders als ich sind die Frauen in meiner Familie große Bäckerinnen. „Gerlindes Bester“ heißt deshalb auch ein schokoladiger Gewürzkuchen, den ich hier schon mal zum Muttertag verblogg hatte: hier klicken, bitte.
Die Godmother of Kuchenbacken war aber meine Oma. Wie viele sie in ihrem Leben gebacken haben muss und warum sie lange mein Telefonjoker war, kannst Du samt Rhababerstreuselkuchen-Rezept (und uralter Gruselfotos) hier nachlesen: hier klicken, bitte.
Wer gerne mit Whisk(e)y kocht und backt, aber lieber was Herzhaftes verschenken mag: Meine Whiskeyzwiebeln sind zu gegrilltem Fleisch und auf Burger einfach ein Hammer! Hier gehts zum Rezept.
Ein interessanter Artikel zum Muttertag, Kriegs- und Nachkriegsmüttern sowie der Ideologie rund die Mutterschaft findet sich in der „taz“: Hier gehts zum Artikel.
Guten Appetit! Und viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!
