Colcannon – irischer Kartoffelstampf mit Wirsing

„Eigentlich ist es immer ziemlich geil, egal, WAS man unter das Kartoffelpüree mischt“, lauteten die weisen Worte des besten Ehemanns der Welt beim Genuss von Colcannon. Dieser irische Kartoffelstampf, unter den traditionell Grünkohl oder Weißkohl gemischt wird, ist ein winterliches Wohlfühlessen für alle, die Kartoffeln und Kohl ebenso lieben wie wir (*mehr Rezept-Ideen am Ende dieses Posts). Allerdings haben wir unter unseren irischen Kartoffelstampf blanchierten Wirsing gemischt. Oder wie der bEdW sagt: „Eigentlich ist es immer ziemlich geil…“.

Wer kann so einer kleinen Schönheit widerstehen? Statt mit Grünkohl haben wir den Colcannon mit Wirsing zubereitet.

Colcannon: Rezept für 2 Personen

  • 1 kleiner Wirsing
  • 4-6 mittelgroße, mehligkochende Kartoffeln
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 180 gr Butter
  • 300 ml Milch
  • Abrieb einer halben Zitrone
  • Salz
  • weißer Pfeffer, frisch gemahlen
  • Muskatnuss, frisch gerieben

Zubehör: Topf mit Deckel, Pfanne mit Deckel, kleines Töpfchen, Sieb, Kartoffelstampfer; Zubereitungszeit: rund eine Stunde, je nach Dauer des Kartoffelkochens

Colcannon German Abendbrot.

Zubereitung:

  1. Kartoffeln schälen, in gleich große Stücke schneiden und in einem ausreichend großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Bei geschlossenem Deckel gar kochen.
  2. Währenddessen den Wirsing säubern, waschen und die Blätter in Streifen schneiden. Dabei das feinere Grün vom dicken Strunk trennen – wir brauchen für den Colcannon nur das Blattgrün.
  3. In der Pfanne etwas Butter erhitzen und die abgetropften Wirsingblätter darin bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel dämpfen. Den Wirsing kannst Du auch gerne mit einer Prise Salz und etwas Muskat würzen.
  4. Im kleinen Töpfchen die Butter erhitzen, bis die Molke flockt und langsam bräunt. Achtung! Braune Butter oder Nussbutter kann schnell verbrennen. Bleibt unbedingt dabei am Herd!
  5. Jetzt noch schnell die Frühlingszwiebeln in etwa 1 cm große Stücke schneiden und ganz zum Schluss in die braune Butter geben.
  6. Kartoffeln abgießen und zurück in den Topf geben.
  7. Milch hinzugeben, mit Zitronenabrieb, Salz, Pfeffer und Muskat würzen, dann kräftig stampfen.
  8. Den Wirsing etwas abtropfen lassen und unter dem Stampf mischen.
  9. Zum Schluss etwa 2/3 der Nussbutter unter den Kartoffelstampf geben und gut unterheben.
  10. Jetzt noch mal final abschmecken und auf tiefen Tellern mit der restlichen Nussbutter garniert servieren!
  11. Dazu schmeckt ein kaltes (irisches?) Bier. Viele servieren den Colcannon auch als Beilage, etwa zu Bratwürsten. Uns schmeckt er aber so gut, dass wir ihn pur als vegetarisches Wohlfühlgericht genießen!

*Weiterführende Links

Ein Beweis, dass der bEdW Recht hat: Sauer Jemöös ist eine rheinische Variante mit Kartoffelstampf, Speck und sauer angemachtem Endiviensalat: hier gehts zum Rezept.

Auch der Franzose weiß, was gut ist, mischt ordentlich Butter und Käse unters Kartoffelpüree und nennt es Aligot: zum Rezept.

Im letzten Jahr hatten wir Colcannon schon mal zubereitet – mit Schwarzkohl (Cavolo Nero). Zu sehen bei Instagram.

Bei Nigella Lawson findest Du das Rezept in der traditionellen Variante mit Grünkohl: hier klicken, bitte.

Die allwissende Müllhalde weiß noch mehr Wissenswertes zum irischen Traditionsgericht – und kennt sogar einen Colcannon-Song: zum Wikipedia-Beitrag.

Guten Appetit!

Und viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!

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  1. Hallo,

    das Ding ist schlicht und einfach ergreifend und überzeugend lecker!
    Dein Blog ist ein Traum, ich habe ihn in den Tagen entdeckt, es wird jetzt gestöbert und nachgekocht.
    Deine Rezepte mit Pilzen lachen mich besonders an 🙂
    Danke für Deine Mühe mit Deinem Blog, er ist eine Augenweide und eine echte Bereicherung.

    LG
    Kati

    1. Julia Author says:

      Liebe Kati, das freut mich aber sehr. Herzlich willkommen auf der kleinen Fressseite und viel Spaß beim Stöbern, Nachkochen & Genießen! Hab ein schönes Wochenende!

  2. Julia, das Rezept ist großartig. Allerdings hisste meine Speiseröhre bereits beim Lesen der 180 g Butter die weiße Fahne und raunte, sie würde sich mit bösestem Sodbrennen rächen, wenn ich das durchziehe. Ich gab nach und reduzierte die Buttermenge. Es schmeckte dennoch phantastisch.

    1. Julia Author says:

      Liebe Katja, natürlich kann man Rezepte nach eigenem Gusto anpassen. Das hast Du absolut richtig gemacht. Wie schön, dass Dir das Rezept gefallen hat!

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