Auch wenn dieser scheinbar endlose Januar doch noch ein Ende gefunden hat, geht das „Leerkochen“ unserer Speisekammer und Tiefkühlfächer weiter. Seit langem wollte ich die schwarzen Beluga-Linsen verwenden und diese sechs Lasagneblätter, die so viel Platz wegnehmen in ihrer Schachtel. Die vegane Lasagne nach einem Rezept von Jamie Oliver klang dafür perfekt – auch wenn wir sie für uns adaptiert und „vegetarisiert“ haben. Denn der Rest Cheddar wollte auch noch verbraucht werden. Den mochte ich nicht mit veganem „Käse“ ersetzen. Ein wunderbar wärmendes Gericht ohne Fleisch, mit knusprigem Salbei und herzhafter Sauce!
Vegane Lasagne – fast.
Die Rezepte von Jamie Oliver sind für uns immer eine sichere Bank, wenn wir mal ratlos vor dem Herd stehen. Sie sind meist gelingsicher und lassen auch mal Fünfe gerade sein. So handhaben wir es auch und haben die beiden Produkte Mandelmilch und veganer Käse mit dem ersetzt, was wir noch im Kühlschrank hatten: herkömmliche Milch und ein Stück Cheddar. Alle anderen Zutaten sind tierfrei, so dass Veganer:innen das nachfolgende Rezept entsprechend anpassen können. Eine köstliche Lasagne, die uns auch aufgetaut und aufgewärmt ein paar Tage später nochmal geschmeckt hat! (Und dann lohnt sich der Aufwand für die Zubereitung auch!!)
Zutaten & Zubereitung für 4-6 Personen (plus Reste)
- 2 rote Zwiebeln, geschält und fein gehackt
- Lorbeerblätter
- 2 Karotten, gewaschen und fein gehackt
- Staudensellerie (etwa 2 Stangen), fein gehackt
- Rosmarin
- Thymian
- Olivenöl
- 1 TL Chiliflocken
- 120 ml trockener Rotwein
- 200 gr getrocknete Belugalinsen (Jamie Oliver verwendet 400 gr Linsen aus der Dose)
- 800 ml (2 Dosen) gestückelte Tomaten
- 1 kg gemischte Pilze (wir hatten braune und weiße Champignons, Shitake, Austernpilze und Kräuterseitlinge)
- 4 EL Mehl
- 750 ml Milch (optional: Mandelmilch)
- 75 gr geriebener Cheddar (optional: veganer Käse)
- Lasagneplatten
- frischer Salbei
- Salz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Muskat, frisch gerieben
Dazu passt ein frischer Feldsalat wunderbar!
Zubehör: 2 Töpfe, Pfanne mit Deckel, Mixer, Schneebesen, Auflaufform: Zubereitungszeit: 3 Stunden – davon etwa 1 Stunde im Ofen.
Und so gehts:
- In der Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und Zwiebeln, Lorbeerblätter, Karotten, Sellerie, Chiliflocken und die Kräuter darin sanft andünsten, bis das Gemüse .
- Im Topf die Belugalinsen nach Packungsangabe garen.
- Die Gemüsemischung in der Pfanne mit Wein ablöschen und die abgegossenen Linsen hinzugeben.
- Tomaten ebenfalls hinzugeben und noch etwas Wasser (etwa 400 ml) angießen.
- Salzen und pfeffern und dann mit gekipptem Deckel etwa eine Stunde sanft köcheln lassen.
- Pilze putzen, zerteilen und portionsweise anbraten, herausnehmen und zur Seite stellen.
- In der gleichen Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und das Mehl unterrühren. Die Milch hinzugeben und gut umrühren, dass keine Klümpchen entstehen.
- Die Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und sanft einköcheln lassen.
- Etwa 1/3 der Pilze und die Sauce im Mixer pürieren und etwa 2/3 des geriebenen Käses hinzugeben.
- Jetzt den Backofen auf 180 Grad Unter- und Oberhitze vorheizen.
- Die Auflaufform mit etwas Öl fetten, einige Löffel Gemüse-Ragù darauf verteilen, einige Pilz darauf verteilen, Lasagneplatten drauflegen und mit einigen Löffeln der Käsesauce bestreichen.
- So viele Schichten füllen, bis alles aufgebraucht ist. Mit Pilzen und Käsesauce abschließen.
- Zum Schluss den Käse drübergeben und für insgesamt 50 min in den Ofen schieben.
- Nach etwa 30 Minuten Salbeiblätter in etwas Olivenöl wenden, auf die Oberfläche der Lasagne legen und die restliche Zeit mitgaren. Der Salbei sollte knusprig aber nicht verbrannt sein.
- Optional könnt Ihr in den letzten 5 min noch den Grill im Backofen anschalten für eine schöne Bräunung.
Genuss für die letzten Wintertage
Auch wenn es noch nicht danach aussieht: Der Frühling lauert schon. Deshalb ist diese (fast) vegane Lasagne nach Jamie Oliver ein schöner, wärmender Abschied vom Winter.
Und falls Ihr hier schon länger mitlest, wisst Ihr ja, dass der Februar mein Geburtstagsmonat ist, mit dem ich mich nur sehr schwer anfreunden kann. Darüber habe ich beispielsweise hier schon mal geschrieben: Februar-Melancholie. Und über meine Februar-Flucht nach Rom und im letzten Jahr nach Paris. Dass wir in diesem Jahr nicht werden verreisen können, macht mich besonders ftraurig. Aber uns bleibt ja noch die Poesie…
Apropos Poesie, apropos Februar
Immer wieder schön sind die Monatsgedichte von Erich Kästner. Das zu „meinem“ Februar passt in diesem Jahr besonders gut:
„…Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht,
bleibt uns doch nur eins: die Zeit.“
Freut Euch mit mir auf den Frühling, auf Kreppel, Schneeglöckchen und die länger werdenden Tage. Es wird, Ihr Lieben. Es wird!
Mmmmh diese vegane Lasagne sieht sehr lecker aus. Das probiere ich auch bei nächster Gelegenheit aus.
Mhh mega lecker. Kochtipp: Knoblauch immer als letztes in die Pfanne/den Topf – der hat die geringste Garzeit und brennt sonst schnell an und wird bitter 😊
Im Rezept ist kein Knoblauch verwendet. Und Knoblauch kann man auch von Anfang an hinzugeben (eine Milliarde Chinesen irren nicht, die machen das am Wok so), solange er nicht anbrennt. Den werblichen Link Deiner Antwort lösche ich dann mal 😉