Friday Night Dinner Date: Tiramisu ganz klassisch

Manchmal brauche ich einfach was Süßes. Dann darf es gerne klassisch sein: ein Stück Rhabarberkuchen mit Streuseln frisch und noch lauwarm aus dem Ofen, eine Rippe Vollmilch-Nuss-Schokolade oder eben eine Portion Tiramisu. Ja, das ist total 80er, überhaupt nicht raffiniert, mächtig und fettig – und genau deshalb so unfassbar gut! Jetzt gibt es natürlich zig Neuinterpretationen des italienischen Dessert-Klassikers Tiramisu: Mit Apfelmus, frischen Erdbeeren, Vollkornkeksen oder – völlig absurd! – ohne Alkohol. Aber, bitte, wo kämen wir denn dahin?

Und da mein klassisches Tiramisu locker eine vollständige Mahlzeit ersetzt, gibt’s das heute zum Friday Night Dinner Date. Denn guter Kakao, starker Kaffee und etwas Mandellikör waren schön häufig der Beginn eines schönen Wochenendes… Genießt es!

Rezept für mein klassisches Tiramisu:

500 gr Mascarpone

ca. 20 Löffelbiskuits

2 superfrische (!) Eier (M)

1 Vanilleschote

100 gr Puderzucker

einige Tropfen Vanilleextrakt (optional)

einen doppelten Espresso

4-6 EL Mandellikör

eine Prise Salz

Kakaopulver

Zubehör: Küchenmaschine oder Handquirl oder Schneebesen, Rührschüssel, Auflaufform (hier: 20 x 10 cm), gekühlte Metallschüssel (kurz ins Gefrierfach oder kalt ausspülen und gut abtrocknen)

Zubereitungszeit: 20 min – plus (optional) Zeit zum Durchziehen (2-4 Stunden oder über Nacht)

So geht’s:

Espresso zubereiten, Mandellikör hinzugeben und leicht abkühlen lassen.

Die Eier aufschlagen und trennen – also Eigelb und Eiweiß separat aufbewahren. Das Eiweiß kannst Du direkt in die gekühlte Metallschüssel geben. Darin lässt es sich gleich besser steif schlagen, falls Du nicht die Küchenmaschine nutzt.

Vanilleschote auskratzen und zusammen mit dem Eigelb, dem Puderzucker und 1-2 EL Wasser in die Rührschüssel geben. Mit Quirl/Schneebesen/Küchenmaschine gut vermischen.

Mascarpone hinzugeben und ebenfalls gut vermischen – das braucht ein bisschen Kraft, falls Du es mit der Hand machst.

Jetzt das Eiweiß in der gekühlten Metallschüssel steif schlagen – das funktioniert mit einer kleinen Prise Salz noch besser!

Das Eiweiß unter die Eigelb-Zucker-Mascarpone-Mischung heben.

Löffelbiskuits nebeneinander auf den Boden Deiner Form legen. Wenn Du dabei die gezuckerte Seite nach unten legst, können die Kekse die Flüssigkeit besser aufsaugen.

Jetzt etwa die Hälfte der Espresso-Likör-Mischung darüberträufeln.

Die Hälfte der Mascarpone-Masse auf den Biskuits verteilen. Jetzt wieder Löffelbiskuits auf die Oberfläche legen, mit dem restlichen Espresso-Likör-Mix tränken und mit dem Rest der Creme bedecken.

Jetzt noch mal kühl stellen (mind. 20 min) und vor dem Servieren mit gutem (!) Kakaopulver bestäuben.

Tipp: Den Kakao wirklich erst vor dem Servieren hinzugeben. Wenn Du ihn mitsamt Tiramisu in den Kühlschrank stellst, wird er „blind“ und zieht Feuchtigkeit. Das sieht nicht schön aus…

Noch ein Tipp: Nimm nicht zu viel Espresso/Likör, da die Feuchtigkeit sonst durchsuppt und das Tiramisu unansehnlich wird. Weniger ist hier in jedem Fall mehr!

Also: Servieren und am besten mit einem großen Löffel genießen!

Achtung! Du hantierst hier mit rohen Eiern! Verwende also bitte allerfrischeste Eier, stell‘ das Tiramisu immer kühl und verzehre es so schnell wie möglich!

Wir haben am nächsten Tag noch davon gegessen – kein Problem! Aber länger als 2 Tage solltest Du es keinesfalls aufheben. (Zumal es dann auch nicht wirklich schöner wird…) Das fluffige, nicht zu süße und wunderbar nach Italien schmeckende (Mandellikör! Espresso! Schokolade!) Dessert ist jedenfalls wirklich ein Genuss zum Verwöhnen. In diesem Sinne:

Guten Appetit und schönes, genussvolles Wochenende!

 

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  1. Zu rohen Eiern hab ich ein sehr kritisches Verhältnis- obwohl ich sie ja wirklich superfrisch und aus zuverlässiger Quelle (Kleintierzüchter) beziehe. Eine ganz kleine Portion die tatsächlich am selben Tag noch verspiesen wird, könnte ich mir ganz eventuell vorstellen. Um dann wahrscheinlich doch wieder einen Pudding zu kochen- sicher ist sicher! (g)

    1. Julia Author says:

      Ich bin da auch SEHR vorsichtig. Die Salmonellengefahr ist aber sehr gering, da Eier stark kontrolliert werden. Die Frische ist tatsächlich wichtig. Deshalb esse ich Tiramisu nicht in der Gastronomie – außer es wird ohne Eier gearbeitet. Ein kleines „für gleich und sofort“ Portiönchen schadet sicher nicht!

  2. Hallo Julia,
    Mit rohen Eiern hatte ich zum Glück noch nie Probleme (beim Hantieren damit wasche ich mir in der Küche immer wieder die Hände, das schadet wahrscheinlic nicht), daher wundere ich mich manchmal über Rezepte für Tiramisu, die ohne Ei auskommen. Die schmecken dann auch nicht. 😉

    Dein Rezept erinnert mich sehr an die Version, die ich irgendwann in den 1980ern kennen gelernt habe, als das Dessert nach Deutschland kam. Mascarpone war nur in der Großstadt zu bekommen („was, Käse im Dessert?“ – manche weigerten sich, davon zu kosten!) – wirklich eine Zeitreise. Und so lecker!!!

    Manchmal mag ich solche Klassiker! Mandellikör! Espresso! Schokolade! Könnte ich auch mal wieder machen. 🙂

    Liebe Grüße
    Barbara (die auch nicht mehr parat hatte, dass man sich vor Ostern nicht zu freuen hat – hab‘ eben weiter bei Dir geschmökert…)

    1. Julia Author says:

      Liebe Barbara, Danke für Deinen Kommentar. Ich weiß noch, dass viele nicht den Kaffee über die Kekse träufeln wollten, weil das dann doch matscht. Irre, wie sich die Zeiten ändern. Und gut so! Wer weiß, worüber wir in 35 Jahren lachen (Pulled Pork!!). Lass Dir die Klassiker schmecken! PS: Bald gibt’s hier einen weiteren…

  3. Claudia Preckel says:

    DAS war in den 80ern gut, in den 90ern, den „Nuller“-Jahren und ist es auch heute noch! 🙂

    1. Julia Author says:

      Word!

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