Zugegeben: Für die asiatische Küche brauchst Du einige Basic-Zutaten. Die meisten bekommst Du im Asia-Laden. Aber es lohnt sich auch, das ein oder andere selbst zu machen. Deshalb gibt es heute mein Rezept für köstliche Hoisin-Sauce, die vielen asiatischen Gerichten erst den richtigen Kick gibt.
Ob auf den kleinen Pfannkuchen zur Peking-Ente, als Fleisch-Marinade oder für den finalen Kick Deines Wok-Gerichts: Hoisin-Sauce hat ein fruchtig-herbes, süß-saures Aroma, das nur ganz schwer mit anderen Produkten zu ersetzen ist. Es gibt sie natürlich im Asia-Laden für relativ kleines Geld zu kaufen. Das ist dann das gleiche Produkt, das auch beim China-Imbiß auf dem Tisch steht. Aber wenn wir mal kurz einen Blick auf die Zutatenliste werfen wollen:
Wasser, Zucker, Sojabohnenpaste 12% (Sojabohnen, Weizenmehl, Salz, Wasser, Zucker, Geschmacksverstärker: Mononatriumglutamat E621, Konservierungsstoff: Natriumbenzoat E211), Salz, Branntweinessig, Maismehl, Knoblauch, Farbstoff: Zuckerkulör E150, Sesamöl, Sternanis, Konservierungsstoff: Kaliumsorbat E202
Ich vermeide Mononatriumglutamat so gut ich kann. Denn mir leuchtet nicht ein, warum ich ein Gericht aus guten Produkten (Bio-Gemüse, Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren usw.) mit Geschmacksverstärker pimpen soll. Zumal jeder Mensch anders auf Glutamat reagiert und ich meine Gäste keinesfalls in eine missliche Lage bringen will.
Deswegen habe ich meine Hoisin-Sauce selbst hergestellt. Das ging verblüffend einfach und Du kannst selbst entscheiden, wie intensiv oder wie scharf Du sie haben möchtest. Das Gute dabei: Du weißt genau, was drin ist!
Rezept und Zutaten für etwa 300ml hausgemachte Hoisin-Sauce:
180 gr fermentierte, gesalzene schwarze Bohnen (Asia-Laden)
1 Knoblauchzehe
1 EL Sesamöl
1 scharfe, rote Chili-Schote (Vogelaugenchili), entkernt
3 EL Pflaumenmus (im Spätsommer kannst Du auch frische Pflaumen nehmen. Dann brauchst Du aber mehr Zucker!)
2 EL Reisessig
2 EL Sojasauce
6 EL brauner Zucker
4 EL Wasser (oder ggf. etwas mehr)
Zubehör: Wok oder Topf, Sieb, Pürierstab, Gefäß zum Pürieren, sterilisiertes Schraubglas
Zubereitungszeit: 20 min
So geht’s:
Fermentierte Bohnen in ein Sieb geben und unter Wasser abspülen.
In das Pürier-Gefäß geben und vermischt mit etwas Wasser zu einer Paste pürieren. Die Konsistenz kann ruhig etwas flüssiger sein.
Knoblauch und Chili fein hacken.
Das Sesamöl im Wok erhitzen. Knoblauch und Chili darin anbraten.
Bohnenpaste dazugeben und aufkochen lassen.
Jetzt die restlichen Zutaten in die Sauce geben und einköcheln lassen, bis die Hoisin-Sauce sämig ist wie Ketchup.
Falls Du magst, pürierst Du am Ende noch mal alles, damit auch Knoblauch und Chilischote fein zerkleinert sind.
Abschmecken nicht vergessen! Möchtest Du noch etwas Schärfe? Lieber weniger Säure? Oder mehr Süße? Dann kannst Du mit Chilipulver, Reisessig oder braunem Zucker nachjustieren.
Hier noch ein paar kleine Tipps:
- Gutes Pflaumenmus ist wirklich wichtig! Die herbe Fruchtigkeit gehört unbedingt zur Hoisin-Sauce. In der Saison kannst Du natürlich auch frische Pflaumen verwenden. Bedenke aber, dass die wässriger sind und mehr Zucker benötigen.
- Mach‘ die Hoisin-Sauce nicht zu scharf! Wenn Du unsicher bist, lass die Vogelaugenchili weg und arbeite beim Abschmecken vorsichtig mit Chilipulver. Wenn die Sauce zu scharf ist, bekommst Du das nur schwer wieder weg.
- Hoisin-Sauce schmeckt kalt anders als heiß. Deshalb gib für das Abschmecken einen Klecks Sauce auf eine kalte Untertasse.
- Füll Deine Sauce noch heiß in ein sterilisiertes Schraubglas bis unter den Rand. Dreh‘ es zu und lass es abkühlen, bevor Du es in den Kühlschrank stellst.
- Dank‘ des Zuckers hält sich die Sauce einige Zeit. Aber da die Konservierungsstoffe fehlen, solltest Du sie zügig aufbrauchen.
- Hoisin-Sauce kannst Du für viele Wok-Gerichte aber auch als Basis für eine BBQ-Marinade verwenden.
- Ein Klassiker ist Chicken Kung Pao, das in den USA zu einem typischen China-Imbiss-Gericht geworden ist und mit ordentlich Hoisin-Sauce daher kommt. Meine Variante Gong Bao Ji Ding, die mehr Szechuan-Style ist, findest Du hier.
Am Freitag gibt es dann hier noch ein weiteres schnelles Gericht aus dem Wok, für das Du Deine hausgemachte Hoisin-Sauce verwenden kannst!
Hallo, ich finde Dein Rezept für Hoisin-Sauce sehr interessant, ich möchte es unbedingt nachkochen!
Frage: Welches Sesamöl muss ich verwenden? Aus gerösteten Sesamsamen oder geschmacksneutrales? Danke I. Bangder
Hallo. Ich kenne gar kein geschmacksneutrales Sesamöl, da es immer sehr aromatisch ist. Meist verwende ich ganz einfaches aus dem Asia-Shop. Verwende es aber sparsam, da es wirklich intensiv ist. Viel Freude beim Nachkochen. Die hausgemachte Hoisin-Sauce ist wirklich köstlich!
Hallo,
wollte mich nur mal für diese Köstliche und schnell gemachte Sauce bedanken. Genau nach meinem Geschmack: Leicht würzig-scharf, trotzdem fruchtig. Hab sie nun schon ein Paar mal gemacht und konnte das Experimentieren nicht sein lassen… Meine Empfehlung ist einen Teelöffel Backkakao unterzurühren. Gibt dem Ganzen noch eine leichte süß-bittere Note.
Vielen Dank nochmal. Absolut genial.
Toller Tipp. Danke Dir. Noch haben wir Vorräte. Aber bei der nächsten Charge checke ich das mal. Schön, dass das Rezept bei Dir gut ankommt.
Hallo. Ich mag dich mal auf einen fundamentalen Fehler hinweisen:
Deine Sauce enthält massig Mononatriumglutamat!
Mononatriumglutamat ist in allen Proteinen enthalten und wird insbesondere durch Fermentierung freigesetzt.
Deine 180 gr fermentierten, gesalzenen, schwarzen Bohnen sind die reinste Mononatriumglutamat-Bombe!
Und komme mir jetzt bitte nicht „natürlich entstanden“, oder ähnlichem Unsinn.
C5H8NNaO4 ist und bleibt C5H8NNaO4 -egal ob industriell synthetisiert, oder natürlich.
Mach dich mal schlau 😉
Es geht doch nichts über einen freundlich formulierten Kommentar.
Es geht doch nichts über eine fachlich kommentierte Antwort.
Lieber Simon, Du hast meine Antwort doch schon quasi vorweggenommen und mir den Mund verboten. Ich bleibe dabei, dass mir das natürlich in Pilzen, getrockneten Tomaten, fermentierten Produkten enthaltene Glutamat ausreicht und ich keine Fertigprodukte kaufe, die zusätzliches (!) Glutamat enthalten. Wenn Dir das nicht passt, gibt es da draußen drölfzigtausend andere Foodblogs, die Deine freundliche und konstruktive Kritik sicher zu schätzen wissen… Herzlichst, die Gastgeberin!
Liebe Julia,
nichts läge mir ferner als jemandem „den Mund zu verbieten“. (mit Einschränkung -solltest du zu diesen AFD-Leuten gehören… fuck the wall)
Ich wollte dich lediglich darauf hinweisen, daß dein Rezeptvorschlag nicht dem entspricht, was du propagandierst.
Rechne bitte mal nach wieviel C5H8NNaO4 deine vorgeschlagene 180g ferm Bohnen enthalten…
Btw: Ich hatte es eigentlich schon aufgegeben zu versuchen, Mitmenschen zu erklären, daß alles, was existiert, chemisch ist.
Ich hatte nicht vor, hier ein Diskussiunsforum zu starten und fände es auch akzeptabel meine Kommentare zu löschen -du bist ja „die Gastgeberin!“.
Weshalb ich eigentlich mich mal wieder damit beschäftige stellt das Buch/ Hörbuch von Mai Thi Nguyen-Kim dar. Wo ich versagt habe, Leuten in meinem Umkreis zu erklären was Fakt ist, schafft sie es (nun ja -zumindest auf Chemie-/ Biologieleistungskurs Abitur-Niveau) das „Material“ leicht verständlich zu erklären.
Eventuell gibst du dir ja mal die paar Stunden. #“Komisch, alles ist chemisch“
P.S.: Soll keine Werbung sein -ddls findest du bestimmt genug und könntest ja anschließend immer noch unterstützen.
Mein letzter Kommentar -kannst mich aber gerne per mail erreichen. -und habe nichts dagegen, falls du dies entfernen magst.
LG, S.
Lieber Simon, ich schließe diese Diskussion jetzt damit ab, dass ich nochmal ganz klar betone: Ich WEISS, dass Lebensmittel Glutamat enthalten. Aber es gibt – wie z.B. das Säckchen weißes Pulver im Thai-Imbiss – eben auch ZUSÄTZLICH hinzugefügtes. Und das ist m.E. nicht notwendig, eben WEIL Lebensmittel schon ausreichend Glutamat enthalten, um einen guten Geschmack hervorzubringen. Man kann also Tomatenmark oder Pilze verwenden, ebenso Fermentiertes wie z.B. Sojasauce, um Aromen zu heben. Dazu braucht es nicht ZUSÄTZLICH noch weißes Pulver aus dem Asia-Supermarkt. Außerdem weiß ich einfach gerne, was in meiner Sauce drin ist. Und das kann ich besser beurteilen, wenn ich sie selber zubereite. Wir sind also beide gar nicht so weit voneinander entfernt. Nur macht wie bei so Vielem der Ton die Musik. Danke für Deinen Beitrag und liebe Grüße, Julia
Glaube die Geschmacksverstärker sind sogar noch ehrlicher als die sogenannten „artgerecht gehaltenen“ Tiere 😉
Danke für das tolle Rezept!