Der bEdW ist kein großer Fan von Kokosmilch. Ich aber liebe ein schönes, sämiges Thai-Curry. Was tun? Ganz klar, ein feines, scharfes Curry kochen OHNE Kokosmilch aber mit allen geliebten Thai-Aromen: Gang Kruar Gai Bahn! Deal? Deal!
Mein allererstes Curry habe ich in einem Frankfurter Thai-Restaurant gegessen und war sofort geflasht. Es war ein grünes Hähnchencurry mit Schlangenbohnen und jeder Menge scharf gewürzter Kokosmilch. Seither suche ich nach genau diesem Geschmack. Aber vermutlich werde ich ihn auch nach dem 100. Probekochen nicht treffen. So wie ich nie wieder den allerersten indischen Curry-Happen rekonstruieren konnte. Vermutlich hat dieses „erste Mal“ ganz viel mit der Geschmackserinnerung zu tun.
Und allzu oft kann ich das auch gar nicht ausprobieren, denn der bEdW gesteht mir nur eine geringe Menge Kokosmilch pro Monat zu. Deshalb große Begeisterung, als Tina mit einem Hühnchencurry um die Ecke kam, das ohne Kokosmilch funktioniert, trotzdem viel Sauce liefert und auch noch den heimischen Thaicurry von der Terrasse (von Foodbloggerin A. gezüchtet!) integriert.
Aber wir brauchten deutlich mehr Gemüse! Also haben wir Schlangenbohnen und Karotten ergänzt, die wir beide sehr mögen. Alles schön scharf und schön bissfest auf herrlichem Basmati-Reis. Fertig ist ein „close-to-perfect“ Thai-Curry.
Hühnchen-Thai-Curry ohne Kokosmilch für 2 Personen:
- Raps- oder Erdnussöl zum Anbraten (2-3 EL)
- 2 EL scharfe, rote Currypaste (ist sie sehr frisch, brauchst Du evtl. etwas weniger! Achtung, scharf!)
- 500 g Hähnchenbrust in mundgerechte Stücke geschnitten
- 400 ml hausgemachte Gemüsebrühe
- 5 Kaffirlimettenblätter, leicht angeritzt
- 2 TL Palmzucker, alternativ brauner Zucker
- 2 EL Fischsauce
- Spritzer Limettensaft
- Prise Salz
- daumenlanges Stück Galgant, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
- Bambus, in dünne Scheiben geschnitten (Asialaden, bitte nicht das saure Zeug aus dem Glas!)
- 5 Schlangenbohnen (Asialaden), in mundgerechte Stücke geschnitten (müssen nicht blanchiert werden!)
- 1 Karotte, in 2mm dicke Scheiben geschnitten
- einige Blättchen Thai-Basilikum
- 1 scharfe, rote Chilischote, in feine Scheiben geschnitten
Dazu: Reis
Zubehör: Wok, Reistopf
Zubereitungszeit: gute halbe Stunde
So geht’s:
Gemüse vorbereiten. Reis aufsetzen.
Öl im Wok erhitzen und die Currypaste darin anschwitzen.
Hühnchen in der Paste anbraten.
Mit der Gemüsebrühe ablöschen und Kaffirlimettenblätter mitkochen.
Karotten und Schlangenbohnen hinzugeben und etwa 5 min köcheln lassen.
Bambus hinzugeben. Mit Fischsauce und Zucker würzen und abschmecken. Bei Bedarf mit etwas Salz und Limettensaft die richtige Ausgewogenheit von Säure-Schärfe-Salzigkeit finden.
Wenn der Reis gar ist, das Gericht servieren und dazu mit den Chili-Scheiben und dem Thai-Basilikum garnieren.
Schnell, scharf, köstlich! So kann man getrost in ein Wochenende starten, das mich am Samstag noch mal kreuz und quer durch Frankfurts Weinszene bringt…
Ich bin auch ein großer Fan von rotem und grünem Curry und habe das Glück, ein kleines thailändisches Restaurant in der Nähe zu haben, das sehr gute und frische Küche mit vielen selbstgemachten Pasten und Saucen zu fairen Preisen anbietet. Welche Currypasten nimmst Du für die heimische Küche, hast Du eine Empfehlung?
Gruß, Claudi
Liebe Claudi, so ein Lokal ist ein großes Glück! Wir haben hier in WI auch einen sehr guten Thai. Der ist aber immer so voll, dass wir nie spontan hingehen können… Ich kaufe meine Currypaste (rot/grün) im Asialaden. Dort gibt es diese kleinen Töpfchen von „Cock Brand“. Sie enthalten keinen Geschmacksverstärker, sind lange haltbar und verlieren nur etwas an Schärfe. Ich habe Paste auch mal selbst hergestellt. Der Aufwand ist aber immens. Das macht in Thailand auch kein Mensch mehr 🙂 Hast Du einen Asia-Shop in der Nähe? Liebe Grüße, Julia
Danke für den Tipp! Bewahrst Du sie im Kühlschrank auf? Nein, leider habe ich nur Supemärkte mit den üblichen Pseudo-Asia-Sachen in der Nähe, aber Köln ist nicht so weit. Oder ich frage mal den netten Restaurantbesitzer, so als Stammkundin.. 😉
Diese Döschen (rund, weißer Plastikdeckel) nutzen auch die meisten Restaurants. Darin ist die Paste in einem Plastikbeutelchen. Ich bewahre alles im Kühlschrank auf. Das hält ewig… Wie gesagt, die Paste verliert auf Dauer nur etwas an Schärfe.
Das war eine gute Inspiration und wurde zum Mittagessen gleich mal umgesetzt. Statt Hühnchen mit Rinderhack und jungen Stangenbohnen, keine Karotten – so kenne ich das Gericht aus einer Garküche in Bangkok. Lecker war’s und scharf.
Klingt nach einer tollen Variante. Ich mag Hack im Curry auch sehr! Schön, dass ich Dich inspirieren konnte!
Thaiicurry geht halt immer 😉 Ich finde es super, dass man ein Curry ohne Kokosmilch vorgestellt wird! Sobald ich aus dem Urlaub wieder komme mache ich das gleich mal!
Oh ja! Berichte mal & schönen Urlaub noch!!
Eine sehr gute Idee, mal ein Curry ohne Kokosmilch vorzustellen. Ich mag Kokosmilch zwar gerne, aber es muss ja nicht immer alles mit Kokosmilch sein. Gleich mal in meiner Nachkochliste speichern.
Ja, ich finde diese Variante auch mal eine gute Abwechslung!