Gibt es was Gemütlicheres als ein schmurgelnder Eintopf? Das Winterchili nach Jamie Oliver hat nicht nur die gesamte Wohnung ausgeduftet, sondern auch sämtliche Lebensgeister geweckt an einem trüb-nassen Wintertag!
Seit ich Kürbis für mich entdeckt habe – etwa als exotisch angehauchte Suppe oder als orientalischer Snack aus dem Ofen – suche ich explizit nach Rezepten mit den kleinen, orangen Kerlen. Fündig geworden bin ich bei Jamie Oliver, von dem ich mich ja öfter inspirieren lasse. In seinem Buch „Wohlfühlküche“ hab ich auch gleich ein feines Gericht gefunden, in dem Kürbis nur eine Nebenrolle spielt, aber erst den richtigen Kick gibt. Danke, Jamie!
Das butterzarte Fleisch, der herrlich orange, weiche, leicht süßliche Kürbis, die knackigen Kichererbsen und die reichhaltige Sauce machen dieses Chili zu einem echten Winterklassiker. So eine Schale tötet auch am Neujahrstag jeden Kater, wetten? Setz‘ am besten gleich morgen so einen Topf auf und frier‘ die Reste (Reste?) ein. Dann musst Du keine Angst mehr davor haben eingeschneit zu werden oder wegen einer Erkältung nicht einkaufen gehen zu können!
Winterchili: Zutaten für 6 Personen (nach Jamie Oliver, leicht abgewandelt):
500 gr Schweinebauch (ohne Schwarte und Knochen, aber noch mit etwas Fettschicht)
500 gr Rinderkeule ohne Knochen
1 kleiner Hokkaido-Kürbis
20 gr getrocknete Steinpilze
2 EL Fenchelsamen
2 EL Koriandersamen
2 EL geräuchtertes Paprikapulver
2 mittelgroße weiße Zwiebeln
3 TL Muscovadozucker
75 ml guter Balsamico-Essig
1 Dose Kichererbsen (mit Flüssigkeit)
1 Dose (ca. 400gr) geschälte Tomaten
1/2 EL Tomatenmark
4-6 eingelegte gegrillte Paprika
2 Habanero-Chilis
1/2 Bund Koriander
6 EL Naturjoghurt
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Zubehör: Backblech mit Backpapier, Mörser, großer ofenfester Topf mit Deckel
Zubereitungszeit: mindestens 4 Stunden, davon 3 im Ofen – je mehr, desto besser!
So geht’s:
Die Pilze in einer kleinen Schüssel mit kochendem Wasser knapp bedecken und ziehen lassen. Den Kürbis waschen (Schale kannst Du mitessen), teilen, entkernen und in mundgerechte Würfel zerkleinern. Fenchel- und Koriandersamen zermörsern und mit Salz und Paprikapulver vermischen.
Backofen auf 190 Grad vorheizen.
Die Kürbiswürfel auf das Backblech legen und mit der Hälfte der Gewürzmischung vermengen. Olivenöl darübergeben und etwas einmassieren.
In den Backofen schieben und je nach Größe der Würfel etwa 20 Minuten backen, bis sie gar aber noch nicht zu weich sein. Herausnehmen und zur Seite stellen.
Backofen auf 150 Grad senken.
Während der Kürbis im Ofen ist, kannst Du schon mal das Fleisch im Ganzen mit Olivenöl und dem Rest der Gewürzmischung einreiben. Den großen Topf auf den Herd stellen und heiß werden lassen. Etwas Öl hineingeben. Jetzt die Fleischstück mit der Fettseite nach unten in den Topf legen und rundherum anbraten. (Lass Dir Zeit dabei! Wenn das Fleisch soweit ist, kannst Du es leicht vom Bodenrand lösen. Hängt es noch fest, gib ihm noch etwas Zeit!)
Während das Fleisch anbrät, schälst und schneidest Du die Zwiebeln klein. Dann legst Du das fertig angebratene Fleisch zur Seite. In dem großen Topf sollte jetzt noch etwas Fett sein. Ansonsten gibst Du noch etwas Olivenöl dazu und lässt die Zwiebeln bei mittlerer Hitze anschwitzen. Gib jetzt den Zucker dazu, damit die Zwiebeln schön karamellisieren. Und jetzt das Tomatenmark. Alles schön vermischen und immer fein rühren.
Jetzt den Balsamico hinzugießen und auch das Einweichwasser der Pilze. Pilze grob hacken und ebenfalls hinzugeben. Ebenso die Kichererbsen und ihre Flüssigkeit. Und die Dosentomaten. Alles rein in den Topf!
Alles gut umrühren und ruhig schon mal abschmecken. Fleisch zurück in den Topf legen:
Jetzt den Deckel zumachen und ab in den Ofen. Das Ganze kann jetzt bei 150 Grad mindestens 3 Stunden vor sich hinköcheln. Je länger das Fleisch schmurgelt, desto mehr zerfällt es. Du kannst auch die Temperatur noch etwas reduzieren und noch eine Stunde dranhängen, falls Du gerade den Weihnachtsbaum schmückst oder noch einen Spaziergang machen möchtest…
Unser Fleisch war nach gut 3 Stunden soweit, dass wir es mit der Gabel zerpflücken konnten. Nimm den Topf heraus (vorsicht, höllisch heiß!), mach‘ den Deckel auf (vorsicht, Dampf!) und lege das Fleisch auf ein Brett. Jetzt kannst Du zupfen (lassen):
Währendessen den Topf mit der herrlichen Fleischsaft-Kichererbsen-Sauce auf den Herd stellen und etwas einköcheln lassen. Würzen und abschmecken.
Während Deine sexy Küchenhilfe das Fleisch zupft, zerkleinerst Du die Paprika und Chilis sowie das Koriandergrün und gibst alles in den Topf, der jetzt nur noch leise simmert. Das zerzupfte Fleisch und den Kürbis hinzugeben und alles gut vermischen:
Ästheten können natürlich auch Fleisch und Kürbis in einen tiefen Teller geben und mit der Sauce übergießen. Aber so hat es uns gut gefallen. Falls das Ganze zu kompakt ist, einfach noch etwas Wasser hinzugeben. Oder, falls zu flüssig, etwas einreduzieren lassen.
Abschließend in einer tiefen Schale anrichten, mit einem großen Klecks Joghurt garnieren und ein bisschen Koriander oder Petersilie darübergeben. Mit einem dicken Kanten Sauerteigbrot oder Fladenbrot servieren!
Ich wünsche Euch einen herrlichen 4. Advent!
Sind ja ein paar eher unverträgliche Zutaten enthalten, trotzdem stimme ich prinzipiell zu, was solche geschmorten Köstlichkeiten angeht. Mit einem großen Tiefkühler schaffe ich mir so auch schnelle Mitagessen für anstrengende Zeiten so wie jetzt grade….
Ach, das tut mir leid. Ich muss mal was nur für Dich kochen!! 😘
An Silvester guckstdumal…. Da freu ich mich dann genauso!
Oh, ich rieche es förmlich …. jetzt hab ich Hunger 🙂
*bookmarked sich das Rezept* (…dann vergesse ich es doch…)
*druckt es sich aus* (…Drucker rattert…Papierstau…)
*flucht den Drucker an* (…Drucker rattert…..druckt….)
*hängt sich Rezept in die Küche* (…. Klebestreifen hält nicht an Wand…. Klebestreifen alle…)
*sucht Packkleberolle*
*stolpert durch den Flur und reißt dabei fast die Garderobe ab* (….alles gut….nix passiert….Kleberolle gefunden….)
*Rezept hängt übern Herd*
*hat immer noch Hunger*
Ich geb Rückmeldung, wenn ich´s gemacht habe 🙂