Ja, ich bin verrückt nach Spargel. Auch, weil bei dem tollen Gemüse sogar der Abfall köstlich ist. Wo sonst ergeben Schalen eine köstliche, leichte Suppe? Zusammen mit knusprig gebratenem Speck und geröstetem grünen Spargel ein Hochgenuss. (Bevor es dann mit den eigentlichen Spargel-Gerichten weiter geht 🙂)
Meine französische Kollegin C. kann den deutschen Hype um weißen Spargel nicht verstehen: (Stellt Euch den folgenden Ausspruch mit charmantem französischen Akzent vor!) „Ständig esst Ihr Spargel. Ihr feiert den Beginn der Saison, esst das Zeug andauern, habt sogar eigens Feste, Königinnen und Statuen für Spargel. Dabei schmeckt er nicht mal. Und immer, wenn ich irgendwo hinkomme, wird für mich Spargel gekocht, weil es so typisch deutsch ist. Ich hasse es!“
Unnötig zu sagen, dass C. beim gemeinsamen Mittagessen ungefährt acht Augenpaare ungläubig entgegenglotzten. Ach, sollen die Franzosen ihren grünen Spargel essen. Wir feiern unseren Weißen, feiern Feste, krönen Königinnen und bauen Statuen! Vive la weißer Spargel!
Habe ich schon erwähnt, wie genial ich es finde, dass wir sogar die Schälabfälle für köstliche… Oh, hatte ich bereits. Na gut, dann legen wir mal los!
Zutaten für Spargelsuppe für 4 Personen als Vorspeise:
Schalen und Endstücke von etwa 2kg Spargel
5 Stangen weißen Spargel
8 Stangen grünen Spargel
8 Scheiben Frühstücksspeck (Vegetarier ersetzen die Speckstreifen durch einige geröstete Croutons.)
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Zitronensaft
Zucker
100ml süße Sahne, aufgeschlagen
1,5l Wasser
Zubereitungszeit: Ohne Schälen 30 min
Zubehör: Großer Topf, Messbecher oder 2. Topf, Sieb, Pürierstab, Eisenpfanne
So geht’s:
Schalen und Endstücken im Wasser mindestens 15 Minuten kochen.
Brühe über ein Sieb in einen zweiten Topf oder einen Messbecher abgießen, Schalen entsorgen. Spargelsud mit einer Prise Zucker, Salz, Pfeffer, Muskatabrieb und einem Spritzer Zitronensaft würzen. Zum Kochen bringen.
Vom weißen (geschälten!) und grünen Spargel die Köpfe abschneiden und beiseite legen. Restliche Stangen in Stücke schneiden und in der Suppe mitkochen. Etwa 10 Minuten kochen. Die Stücke sollten gar sein.
Wenn die Spargelstücke gar sind, mit dem Pürierstab pürieren und nochmals abschmecken.
Währendessen die Eisenpfanne erhitzen und die Speckscheiben von beiden Seiten knusprig braten, bis sie kross sind. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Jetzt die Spargelköpfe in der Pfanne anrösten.
Jetzt noch die Sahne unter die Suppe rühren.
In vorgewärmten Tellern anrichten und mit den Speckstreifen und den Spargelköpfen servieren.
Ein köstliches leichtes Gericht für sonnige Frühlingstage und der perfekte Auftakt für ein gemeinsames Spargelessen mit lieben Freunden!
Dazu hat uns übrigens ein milder Riesling vom Weingut BattenfeldSpanier geschmeckt. Sehr aromatisch, trocken und mineralisch, aber ohne die übertriebene Säure, die mir häufig den Rieslinggenuss vergällt. (9,50€/Flasche etwa bei Hawesko.)
Die Suppe lässt sich hervorragend vorbereiten oder aufheben. Dazu dann einfach ohne Einlage genießen oder diese kurz vor dem Servieren vorzubereiten. Resteverwertung at its best!
Sehr schönes Süppchen, da werde selbst ich Suppenkasperin schwach.
Leicht & lecker. Und ich mag die Idee, dass die Abfälle noch so was Tolles liefern!
Ist ja lustig… Unsere französische Verwandtschaft kann den Hype um weißen Spargel auch überhaupt nicht verstehen. Die wissen gar nicht, was sie verpassen! 🙂
Eben. Wir essen den ganz alleine!
Ganz so einfach ist es mit der deutsch-französischen Dichotomie auch beim Spargel nicht. Das Elsass gehört wohl unstrittig zu Frankreich und dort schätzt man den weißen Spargel sehr. http://asperges.alsace/
Stimmt, aber es gehörte lange zu Deutschland bzw war Grenzgebiet. Vielleicht deshalb 🙂