Chili con Carne 2.0

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Chili con carne, wie ich es seit meinen Studentinnentagen zubereite, also quasi in der Beta-Version und noch nicht als Chili con Carne 2.0, war eines der ersten Rezepte hier im Blog. Traditionell kochte ich auch in meiner Münchner Zeit einen großen Pott davon zum Start der Fußball-Bundesliga-Saison (don’t judge me). Aber irgendwann traten andere kulinarische Vorlieben in den Fokus und das Chili con Carne geriet in Vergessenheit, bis ich unserem Wohlfühlessen noch mal einen „Reloaded“-Post mit verbesserter, angepasster Rezeptur gönnte. Denn auch Lieblingsgerichte erfahren über die Jahre ein Upgrade – ein Zwischen-Release sozusagen.

Mein Chili con Carne 2.0 dagegen ist eine neue Version, nicht nur ein Update. Diesmal steht nicht Rinderhackfleisch im Fokus, sondern ganze Fleischsstücke vom Rind. Es ist weniger „tomatig“ und bekommt durch ein „Noch mehr!“ von dunkler Schokolade eine Tiefe und Wärme, die ich bei der Beta-Version noch vermisst hatte. Also, mach dein Upgrade und genieße mit mir ein Chili con Carne 2.0!

Disclaimer: Chili con Carne, das einzig wahre, richtige, echte?

Bevor hier der ein oder die andere Schnappatmung bekommt: Nein, meine Varianten von Chili con Carne sind weder authentisch noch original nochdas, was dir andere Food-Blogs sonst so versprechen mögen. Ich habe weder mit texanischen Cowboys am Feuer Chili aus Blechnäpfen gegessen, noch bei einer Expedition durch Mexiko diese eine alte Frau getroffen, die jetzt aber auch wirklich und wahrhaftig dieses ganz und gar regionale Chili con Carne zubereitet hat. Das Gericht ist seinem Namen nach schon eines aus Pfefferschoten und Fleisch.

Selbst die Wikipedia ist sich nicht sicher, woher es denn nun wirklich stammt. Und da mein Chili con Carne genau das enthält, Chilis und Carne nämlich, darf es auch so heißen. Probier einfach mal ein Löffelchen. Du wirst es mögen, versprochen!

Chili con Carne 2.0 German Abendbrot Rezept

Chili con Carne 2.0

Hier wird das Fleisch in kleine Stücke geschnitten, aber nicht gewolft! Nur eine geringe Menge Tomate und dafür viel dunkle Schokolade spenden Wärme und Tiefe!
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 3 Stunden 30 Minuten
Gesamtzeit 4 Stunden
Gericht Hauptgericht
Küche Amerikanisch, Mexikanisch
Portionen 6 Personen

Kochutensilien

  • 1 großer Topf mit Deckel
  • 1 mittelgroßes Sieb

Zutaten
  

  • 1 – 1,5 kg Rindfleisch, aus Schulter oder Keule
  • 2 Zwiebeln geschält, gewürfelt
  • 1 kleine rote Zwiebel geschält, halbiert, in feine Scheiben geschnitten
  • 2-3 Zehen Knoblauch (wer mag, nimmt mehr) geschält, fein gehackt
  • 1 große rote Paprika entkernt, fein gewürfelt
  • 200 ml Tomatenpüree
  • 800 ml Rinderbrühe* (Rezept s. Notizen)
  • 2 Dosen Kidneybohnen (je 425 ml) im Sieb abgetropft
  • 1 Dose Mais (etwa à 300 gr) im Sieb abgetropft
  • 100 gr dunkle Schokolade (mind. 70 %, besser 80 % ) grob gehackt
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Chiliflocken (wer mag, nimmt gerne mehr!)
  • 1 geh. TL Ancho Chilipulver
  • 1 geh. TL geräuchtertes Paprikapulver
  • 1 Prise Zucker
  • 1 Prise Fenchelsamen
  • 1/2 TL Cumin (Kreuzkümmelsamen)
  • Salz
  • 10 Stengel frischer Koriander
  • 1 Lorbeerblatt

Beilagen

  • Reis mit frisch gehacktem Koriander
  • Tortilla-Chips
  • Saure Sahne bzw. Joghurt mit etwas Cumin und Salz sowie frischen Korinaderblättern und etwas Limettensaft abschmecken
  • Baguette- oder Fladenbrot

Anleitungen
 

  • Das Fleisch in sehr kleine Stücke schneiden, etwa 1-1,5 cm Kantenlänge.
  • Die Hälfte der Roten-Zwiebel-Scheiben zur Seite stellen.
  • Olivenöl im Topf erhitzen und das Fleisch portionsweise (!) scharf anbraten.
  • Fleisch herausnehmen und zur Seite stellen.
  • Zwiebeln und Lorbeerblatt in dem im Topf verbliebenen Öl andünsten.
  • Mit Chiliflocken, Ancho Chilipulver, Paprikapulver, Salz, Zucker, Fenchel, Cumin würzen und ebenfalls kurz anschwitzen.
  • Paprikawürfel und Knoblauch unterheben und etwa 5 min garen.
  • Tomatenpüree hinzugeben und etwas einreduzieren lassen.
  • Rinderbrühe hinzugießen und alles aufkochen lassen.
  • Von den Korianderstengeln die Stiele fein hacken und unterheben.
  • Fleisch wieder in den Topf geben und mindestens 2,5 Stunden sanft köcheln lassen, gerne länger.
  • Mais und Kidneybohnen hinzugeben und noch etwa 30 min mitgaren.
  • Jetzt kannst du den Reis oder deine weiteren Beilagen zubereiten.
  • Zum Schluss die gehackte Schokolade gut unterheben und schmelzen lassen.
  • Mit Salz und Chili final abschmecken.
  • Mit Sour Cream, den roten Zwiebeln, einigen Korianderblättchen, Tortillachips und Korianderreis servieren.

Notizen

Das Rezept für die Rinderbrühe findest du hier.
Es lohnt sich auch immer, etwas Chili-Gewürzmischung (natürlich hausgemacht!) im Haus zu haben!
Keyword Comfortfood, One Pot
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Mein Tipp für noch mehr Genuss mit Chili con Carne 2.0:

Gib noch eine Spalte Limette auf den Teller und für alle, die es schärfer mögen, kannst du noch extra Chiliflocken bereitstellen. Avocado-Spalten sehen natürlich auch hübsch aus. Oder du machst noch eine Guacamole zum Dippen!

Das Chili con Carne schmeckt – wie es nunmal so ist – mit jedem Aufwärmen besser. Mach also einen richtig großen Topf und frier dir portionsweise etwas ein. Dann kannst du dir auch mal wochentags nach einem heftigen Tag eine Extraportion dunkles, wärmendes Chiliglück auf den Teller löffeln!

Chili con Carne 2.0 – Comfort Food, nicht Soul Food!

Dicke Suppen, Eintöpfe, Pastagerichte – all das sind Wohlfühlessen oder Trostgerichte, englisch: Comfort Food. Viele sprechen fälschlicherweise von „Soul Food„, wenn sie eigentlich Seelenfutter oder eben Trostessen meinen. Im klassischen Küchensinne ist Soul Food aber die Küche der Afroamerikaner:innen in den USA. Die Wikipedia weiß dazu dieses hier:

In den 1960er Jahren wurde Soul Food Bestandteil der ethnischen Identität von Afroamerikanern in den Vereinigten Staaten, und es wurden die ersten entsprechenden Restaurants eröffnet. Das steht zum einen im Zusammenhang mit der von Martin Luther King angestoßenen Bürgerrechtsbewegung, zum anderen mit dem Aufkommen der Black Muslims und dem dadurch gestärkten Selbstbewusstsein der Schwarzen.

Aus einer Küche des Mangels entstanden, sind heute viele Gerichte fester Bestandteil der US-amerikanischen Küche und auch international beliebt, beispielsweise Spareribs oder Chicken Wings. Ursprünglich mussten sich die Afroamerikaner in den USA während der Sklaverei und in der Zeit danach meist mit minderwertigen oder billigen Lebensmitteln zufriedengeben, oder dem, was keine andere Verwendung fand, beispielsweise weniger beliebte Fleischteile wie Innereien, Schweinefüße und -ohren oder Hühnerflügel.

Und weil Sprache ein scharfes Schwert sein kann, lass uns künftig von Comfort Food – oder eben Seelenfutter, Trostessen, Wohlfühlgerichten – sprechen, wenn wir nicht ausdrücklich Soul Food meinen, ja?

Apropos: Meine Top 3 Gerichte aus der „Comfort Food“-Ecke findest du hier.

Guten Appetit! Viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!

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