Ich bin kein großer Fan von „Bitter“. Also in Aperitif-Getränken schon. Aber Radicchio, Chicorée oder gar Rosenkohl sind bisher nicht meine liebsten Lebensmittel. Wie ist das bei Dir? Irgendwo habe ich mal gelesen, Frauen reagierten evolutionsbedingt empfindlicher auf Bitterstoffe als Männer, damit sie diese in der Stillzeit meiden. Aber, hey, wir leben nicht mehr in Höhlen und ich mag bitter einfach nicht sonderlich. Wie auch bei Rote Bete*, Kürbis* und Aubergine* (* = weiterführende Links ganz unten!) taste ich mich aber gerne an bisher von mir verschmähte Lebensmittel heran und probiere, sie für mich passend zuzubereiten. Eine große Hilfe dabei war dieser schöne Herbstsalat mit Radicchio, Quitte und Roquefort, zu dem mich ein Rezept aus Bettina Matthaeis Kochbuch „Bitter“* inspiriert hat. Ich habe es für mich etwas angepasst – und siehe da: Ich LIEBE Radicchio!!
Beautifully bitter: Herbstsalat mit Radicchio, Quitte und Roquefort
Zutaten & Zubereitung für 4 Personen als Vorspeise
- 1 Quitte
- 1 Birne
- 2 EL Olivenöl
- 1 kleiner Kopf Radicchio, etwa 10 Blätter
- 8 Stiele glatte Petersilie
- 4 Streifen Bacon aka Frühstücksspeck
- 300 gr Topinambur
- einige Stiele Thymian, davon nur die Blättchen verwenden
- eine Prise Palmzucker oder brauner Zucker
- 2 EL heller Aceto Balsamico
- 1 EL dunkler, sehr guter und süßer Aceto Balsamico
- 3 EL Walnusskerne
- ein Spritzer Zitronensaft
- grobes Meersalz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Roquefort, Menge je nach Gusto
- dazu passte ein geröstetes Kartoffel-Rosmarin-Brot, alternativ: geröstetes Ciabatta
Zubehör: kleine Pfanne, Schäler und Julienne-Schneider, Küchenpapier, Schüssel; Zubereitungszeit: etwa 45 min
Herbstsalat mit Radicchio, Quitte und Roquefort. So geht’s:
- Walnusskerne in der Pfanne leicht anrösten, grob hacken, zur Seite stellen.
- Frühstücksspeck in der Pfanne auslassen, bis er knusprig ist. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Radicchio putzen, Blätter evtl. vom mittleren Strunk entfernen (bei kleinen, feinen Salatköpfen nicht nötig, größere sind meist besonders bitter). In mundgerechte Stücke zupfen und in eine Schüssel geben.
- Quitte abwischen (wenn die Sorte „Flaum“ hat, sonst brauchst du das nicht), schälen, Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch würfeln.
- Birne waschen, entkernen, würfeln.
- Topinambur schälen und mit dem Julienne-Schneider oder einem scharfen Messer in feine Streifen hobeln.
- In der gleichen Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und die Quitte darin einige Minuten anschwitzen. Birnenwürfel hinzugeben und alles unterheben.
- Mit Thymianblättchen, Aceto Balsamico, Palmzucker, Salz, Pfeffer, Zitronensaft würzen – Achtung! Probiere deine Quitte mal kurz vorher. Meine war recht mild, so dass ich etwas mehr Essig und Zitronensaft verwendet habe. Ist die Quitte sehr sauer, lieber sparsamer dosieren!
- Topinambur-Julienne unterheben und erwärmen.
- Die noch warme Masse zum Radicchio in die Schüssel geben und unterheben.
- Auf einer großen Platte oder zwei flachen Tellern anrichten und mit den Walnusskernen, dem Speck (ich zerbreche die knusprigen Streifen gerne in mundgerechte Stücke, so hat man eher auf jeder Gabel etwas Speck), der gehackten Petersilie und etwas zerkrümeltem Roquefort garnieren.
- Den Herbstsalat mit geröstetem Brot als Hauptspeise für 2 oder Vorspeise für 4 Personen servieren.
Wunderbare Herbstküche!
Ich liebe den Herbst, bin eine leidenschaftliche Streiterin für Kohlsorten, Wurzelgemüse und tiefstehender Oktobersonne. Auch wenn derzeit noch eher Grillwetter herrscht, hab ich riesig Lust auf Schmorgerichte, Eintöpfe und Wild! Mein Herbstsalat mit Radicchio, Quitte und Roquefort ist erst der Anfang!
*Weiterführende Links
Die Idee zum Rezept stammt von Bettina Matthaei. Ihr Kochbuch „Bitter“ wurde hier sehr positiv besprochen: Link zu „Valentinas Kochbuch“-Seite
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Guten Appetit! Und viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!
