Sekt-Degustation bei Schloss VAUX: Austern, Wild & Mehr

{dieser beitrag enthält werbung*} Wir müssen nie lange nach Anlässen suchen, um mit einer prickelnden Flasche Sekt (zum Beispiel aus meiner Heimatregion Rheingau) anzustoßen: das erfolgreich abgeschlossene Projekt, Besuch von lieben Freunden, das komplett terminfreie Wochenende, die endlich gebuchte Urlaubsreise… Da sind wir kreativ! Anders sieht es da schon mit der Frage aus: Was gibt’s dazu zu essen? Denn mal ehrlich: Sekt ist für Euch doch vermutlich auch meist eher Auftakt zu einem Abendessen denn Begleiter zu den servierten Speisen, oder? Deshalb waren wir auch sofort neugierig, als Schloss VAUX aus Eltville im Rheingau zum Sekt- und Food-Pairing „Austern, Wild & Mehr“ einlud. Ok, Austern und Sekt ist noch eine gängige Kombination.  Aber Sekt zu Wild? Und was verbirgt sich überhaupt hinter „Mehr“?? Also, auf nach Eltville! Und so viel schonmal vorweg: Der Weg hat sich gelohnt!

In der backsteinernen Gründerzeitvilla atmet alles Sekt-Tradition: Schon im Eingangsbereich entdeckt der aufmerksame Besucher Weintrauben im Stuck. Im „Kapellchen“, hinter dem Verkaufsraum gelegen, rankt sich Weinlaub als Fresko über die Wände. Und auf den Treppenabsätzen zur Bel Etage finden sich überall Sektflaschen und das entsprechende Zubehör.

Christoph Graf, Geschäftsführer Vertrieb bei der Sektmanufaktur, ist unser Gastgeber. So kurz vor den Feiertagen hat er sich etwas Besonderes ausgedacht: Heute wird im „Großformat“ verkostet – also ausgewählte Sekte aus der 1,5-Liter-Magnum-Flasche. (Wein-, Sekt- und Champagnerflaschen haben je nach Größe festgelegte Namen. Eine Übersicht findest Du hier.) Dabei heißt Magnum nicht einfach nur, dass mehr Leute Spaß an der Flasche haben können. Der Sekt reift auch anders je nach Größe der Flasche. Und – aufgepasst, meine Damen! – Piccolos sind die schlechteste Variante.

Christoph Graf Vertriebsleiter bei Schloss Vaux

Zum Start bekommen wir zwei unterschiedliche Austern serviert: Gillardeau und Fine de claire.

Sekt Austern Pairing Schloss Vaux

Die feinere Gillardeau haben wir zuerst genossen, damit die etwas salzigere Fine de claire nicht gleich mit ihren „meerigen“ Aromen alles überdeckt. Dazu servierte uns Christoph Graf nämlich mit dem 2012 STEINBERG Riesling Sekt b.A. brut eine echte Rarität. Der Grundwein für diesen Sekt stammt vom berühmten Kloster Eberbach und es gibt nur noch 14 Flaschen!

Wild Pastete Sekt Pairing Cumberland Sauce Waldorfsalat Schloss Vaux

Jetzt wird es spannend! Wildpastete, Waldorfsalat und Cumberland-Sauce ist eine klassische Vorspeise mit vielen dominanten Aromen. Während das Wild mir noch wenig Kopfzerbrechen bereitet, bin ich beim Salat (ein Hauch Mayonnaise, Nüsse, unreifer Apfel, Sellerie!) und der Sauce (Johannisbeeren, Ingwer, Portwein!) ratlos, ob ich überhaupt einen Sekt hierzu auswählen würde. Aber wir bekommen sogar zwei:

Die 2015 Cuvée VAUX wird aus Weißburgunder, weißgekeltertem Spätburgunder (einer für den Rheingau typischen Rotwein-Rebsorte) und Riesling produziert. Durch die weichen Burgundernoten und nur einem Hauch des säurebetonten Rieslings passt sie hervorragend zum Salat, der schon selbst eine säuerliche Note mitbringt. Die herzhaften Nüsse mildern das Ganze aber wunderbar ab. Menschen, die wie ich mit der Rieslingsäure immer ein bisschen fremdeln, sind hier gut aufgehoben! Auch so ein Tipp von Graf: Je mehr Säure das Gericht hat, desto weniger sollte der Sekt haben.

Der 2016 VAUX Rosé bekommt seine hübsche, nur leicht rosa Farbe und das fruchtige Aroma von der Spätburgunder-Traube, die er zu zwei Dritteln enthält (das andere Drittel bilden Chardonnay und Weißburgunder). Sehr mild und fast schon ein bisschen buttrig ergänzt dieser Sekt unsere Vorspeise eher als dass er sich mit ihr „beißt“, wie ich eigentlich befürchtet hätte. Die prickelnde Kohlensäure – die natürlich alle Sekte enthalten – sind zudem wunderbar frisch zur Pastete, wo ein Rotwein mir plötzlich fast schon zu schwer erscheint.

Käse Sekt Pairing Schloss Vaux

Hurra, es gibt Käse! Wer jetzt sofort an Rotwein denkt oder bestenfalls noch einen lieblichen Weißwein servieren will, darf auch hier gespannt sein. Ich bin ja Queen of Cheese und liebe auch Sekt. Kombiniert habe ich diese beiden aber tatsächlich noch nie.

Der Hohenloher Weinbauernkäse ist mit Rotwein- und Salzlake gewaschen und zwölf Monate gereift. Hierzu bekommen wir zwei Réserve-Sekte in unsere Gläser, die zum 150. Jubiläum der Schlossmanufaktur Schloss VAUX 2018 Premiere gefeiert haben.

Nur Weine der Spitzenlagen durften auf das 3-jährige Hefelager. Die Kellermeister haben hier all ihr Können in die (streng limitierte Magnum-)Flasche gepackt. Das zeigt sich neben der feinen Perlage, einem Qualitätsmerkmal für Sekt, natürlich auch im Geschmack. Der 2014 Rheingau Réserve Riesling und der 2014 Rosé Réserve sind zwar sehr unterschiedlich, halten aber beide dem aromatischen Käse stand. Wobei der Rosé ein klein wenig die Nase vorn hatte: Spätburgunder sorgt für eine fruchtige Säure, die deutliche Hefe-Note erinnert ein bisschen an frisch gebackenes Weißbrot – und somit die perfekten Begleiter für Käse! Oder wie Christoph Graf sagt: „Eine Flasche Sekt gehört auf jeden Käsewagen!“ Denn tatsächlich ist man am Ende eines Menüs schon oft ein bisschen müde und im wahrsten Sinne des Wortes satt. Da ist so ein kleiner prickeliger Schluck doch eine hübscher Muntermacher.

Pralinen Sekt Schloss Vaux

Ein süßer Abschluss gehört für viele zu einem gelungenen Essen. Perfekt, wenn er klein und zauberhaft in Form einer hauseigenen Praline vom Pfälzer Chocolatier Timo Meyer daherkommt. 80%-ige dunkle Schokolade aus Venezuela wird mit etwas Fleur de Sel und – natürlich! – einem Spritzer Sekt verfeinert. Dazu Sekt? Ja! Und zwar einen roten! Roter Sekt war bis in die 20er Jahre fast schon ein Muss im Rheingau. An diese Tradition knüpft Schloss VAUX als einer der wenigen Produzenten der Region an. Der 2014 Assmannshäuser Pinot Noir Sekt ist zwar wie alle Sekte des Hauses „brut“ ausgebaut, hat aber mit seinen mächtigen Aromen und den deutlichen Gerbstoffen genügend Power, um mit der intensiven Praline nicht nur mitzuhalten, sondern sie auch selbstbewusst zu begleiten. Übrigens war der rote Sekt ein Favorit bei den Damen am Tisch! (Ab und bis wann ein Sekt „brut“ ist, legt die Restsüße fest. Dabei ist „brut“ eher „herb“ und „trocken“ dagegen „mild“. Verwirrt? Dann schau mal hier nach den Klassifizierungen.)

Die Sekte von Schloss VAUX kennen nicht nur die Wiesbadener und drum herum. Längst ist die Sektmanufaktur bekannt für ihren Anspruch, hochwertige herkunftsbezogene Weine „noch eine Stufe weiter zu Sekten zu veredeln“, wie Christoph Graf erklärt. Anders als viele Sekthäuser, die sich zum Ziel setzen, dass ihre Sekte immer gleichbleibend schmecken, sehen sich die Macher hinter den VAUX-Sekten in der Tradition von Weingütern. Denn wie die Rheingauer Winzer längst ihr Terroir, ihre Herkunft, ihre Tradition zu einem Wiedererkennungs- und Qualitätsmerkmal erhoben haben, setzen die Eltviller auf Einzellagensekte, an denen man bewusst ihren Jahrgang und ihre Lage erkennen soll. 400.000 Flaschen verlassen jährlich die Weinkeller der Manufaktur – ein Bruchteil dessen, was große Produzenten industriell herstellen. Die VAUX-Sekte werden ausschließlich nach der „Méthode Champenoise“, also der klassischen Flaschengärung, hergestellt. Was genau das bedeutet und welche Stufen ein Sekt durchläuft, ist hier sehr gut verständlich beschrieben.

Nach dieser genussvollen Veranstaltung bei Schloss VAUX habe ich jedenfalls richtig Lust bekommen, mir unser Weihnachtsmenü in Sachen Sekt- & Food-Pairing noch einmal genauer anzuschauen. Und mit dem Rheingau vor der Tür finden sich sicher die passenden Sekte für uns!

Sekt Flaschen Schloss Vaux

*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Sektmanufaktur Schloss VAUX entstanden und muss deshalb als Werbung gekennzeichnet werden. Meine Neugierde auf neue Genusserlebnisse kann man aber sowieso nicht kaufen.

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  1. Wie waren die Riesling-Sekte? Aus meiner Sicht ist die Herstellung großer Riesling-Sekte immer eine Herausforderung. Die typische Säure des Rieslings mit der Kohlensäure in Einklang zu bringen, gelingt aus meiner Sicht, nur wenigen Sekten.

    In den Standard-Qualitäten bei Vaux oder von Buhl bevorzuge ich immer die Cuvée gegenüber dem sortenreinen Riesling.

    1. Julia Author says:

      Ich bin wirklich sehr empfindlich, was die Säure des Rieslings anbelangt – sowohl bei Wein als auch bei Sekt. Aber gerade bei Sekt habe ich den Eindruck, dass – für mich persönlich! – die Kohlensäure den Effekt eher mildert. Wem das aber immer noch zu „spitz“ ist, dem kann ich den Blanc de Noirs von VAUX empfehlen. Oder – wie von Dir vorgeschlagen – die Cuvée-Sorten.

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