Eine der schönsten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten im Rheingau ist sicher Kloster Eberbach. Gegründet im 12. Jahrhundert, ist es heute in hessischem Staatsbesitz – inklusive des Weinanbaugebiets, ehemals das größte im Mittelalter. In einer modernen Vinothek kann man heute die zahlreichen verschiedenen Weine verkosten und kaufen.
Außer für Wein sind die noch ursprünglich erhaltenen Teile der Klosteranlage berühmt dafür, dass sie als Kulisse für den Film „Der Name der Rose“ hergehalten haben. Nur hier fanden die Location-Scouts damals originalgetreue Bauten aus dem 12. Jahrhundert. Und deshalb stand die ganze Ecke 1985 auch Kopf. Ich erinnere mich dunkel daran, dass die Region mächtig stolz auf den berühmten schottischen Star des Films war: Sean Connery.
Aber auch wenn Letzterer schon genug Grund gibt, um auf seinen Spuren zu wandeln, bietet das Kloster Eberbach schon noch eine andere Attraktion: Weinführungen 😉
Die Führungen sind begehrt, da sie kulturhistorische Informationen mit einer Weinprobe verbinden. Was will man mehr? Auch wenn ich kein Riesling-Fan bin, und im Rheingau leider zu 80% Riesling angebaut wird, fand ich die Veranstaltung sehr interessant und sehr gelungen. Man sollte sich aber unbedingt rechtzeitig anmelden, weil die Plätze begehrt und begrenzt sind.
Hier ein paar Impressionen, die ja vielleicht auch Euch mal Lust machen, diese wunderschöne Weinbaugegend aufzusuchen. Wir waren sicherlich nicht zum letzten Mal in Eberbach!
Blick auf die Kirche – dahinter ist das ebenfalls weit über den Rheingau hinaus bekannte Restaurant gelegen. Mit einer wunderschönen Terrasse für laue Sommerabende.
Bevor die Führung losgeht, bleibt ein bisschen Zeit für einen kurzen Schlenker durch den Klostergarten, in dem nicht nur die Bienen Spaß an dicken Lavendel-Büschen haben:
Auf den mittelalterlichen Kreuzgang einfach mal Fachwerk draufgeklotzt:
Im Film das Scriptorium, in dem Mönche die wertvollen Bücher kopieren. Im Original der Schlafsaal der alten Zisterzienser. (OH MEIN GOTT, HIER LIEF SEAN CONNERY!!!!)
Hinter dieser alten, brüchigen Tür befindet sich im Film die mysteriöse Bibliothek, die streng bewacht wird.
Kleine Ablenkung im kargen Klosterleben: filigrane Deckenmalereien.
Details in jedem Winkel. Wenn diese Mauern reden könnten…
Grabplatte aus dem 14. Jahrhundert in der ebenfalls noch größtenteils originalgetreu erhaltenen Basilika. Diese ist heute u.a. Veranstaltungsort für die Konzerte des Rheingau Musikfestivals – auch wegen ihrer unglaublichen Akkustik (ein angeschlagener Ton hallt 7 Sekunden nach).
Ort der Einkehr: Trauerweide und Brunnen im Kreuzgang.
Ebenfalls zu sehen: historische Kelterpressen. Die älteste stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Auch die hessischen Staatsweingüter produzieren längst in hochmodernen Stahltanks. Romantischer sind natürlich die wenigen erhaltenen Weinfässer aus früheren Zeiten:
Seid Ihr schon mal im Rheingau gewesen? Habt Ihr Tipps, Lieblingsweine, Empfehlungen für Straußenwirtschaften?
Sehr interessant, würde mir auch gefallen 🙂 Ich mag ja gerne Klöster, vor allem wegen den Klosterläden *g*
@Alice Oh, da lohnt sich ein Besuch in Eberbach in jedem Fall. Neben einer wirklich großen Weinauswahl gibt es auch allerhand andere Leckereien. Zum Beispiel Riesling-Gelee, Schokolade, Bücher zur Klostergeschichte usw. Das alles in einem recht modernen Ambiente. Eine m.E. gelungene Verknüpfung aus Alt und Neu…