Gibt es etwas Appetitlicheres als ein frisches, knuspriges Brathühnchen, das dampfend aus dem Ofen kommt und seinen betörenden Duft verströmt? Siehst Du, mir fällt auch nichts ein.
Traditionell esse ich unser Hähnchen gerne ganz naturbelassen – nur mit einer Marinade aus etwas Öl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver eingerieben. Vielleicht noch gefüllt mit einer Zitrone für feine, säuerliche Saftigkeit. Das saftige Fleisch tunke ich gerne in eine hausgemachte Cocktailsauce.
Großartig ist auch die würzigere Variante aus dem Baskenland. Zu einer würzigen Marinade kommt dann noch großartiges Grillgemüse. Perfekt für Sommer-BBQ-Abende.
Natürlich darf auch eine indisch angehauchte Barthähnchen-Version nicht fehlen, wenn ich von diesem wunderbaren Comfort Food schwärme: Voilà, the Empire Roast Chicken nach Jamie Oliver!
Die Brathühnchen-Liebe verlangt natürlich auch immer mal nach einer neuen Variante. So eine habe ich gefunden im wunderbaren Kochbuch von culinarypixel „100 Gerichte, die Du gekocht haben musst, bevor Du den Löffel abgibst“,* das letztes Jahr erschienen ist. Bloggerin Annette verführt dazu, ein Brathühnchen mit einer typisch mexikanischen Mole zu servieren, also einer tiefbraunen, mit dunkler Schokolade angereicherten Sauce, die Du auch zu dunklem Fleisch und Tacos essen kannst!
Ich wollte schon ewig mal eine Mole probieren und hab mich von Annette inspirieren lassen. Dabei habe ich unsere Mole etwas schärfer und mit Limettensaft auch ganz leicht frischer abgeschmeckt als das Originalrezept vorsieht. Obwohl der bEdW erst skeptisch war, sind wir am Ende wirklich begeistert gewesen – Brathühnchen und Mole ist eine wundervolle Kombination, die Du unbedingt nachmachen solltest!
Zubereitung und Zutaten für 2 Personen:
- 1,5 kg frisches Brathühnchen aus fairer Tierhaltung
- Zum Einreiben nehme ich Olivenöl, Meersalz, frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, einige Spritzer Worcester Sauce und eine Prise geräuchertes Paprikapulver.
- Eine halbe Zitrone (Bio) und eine geschälte weiße Zwiebel kommen in den Bauch des Huhns
Für die Mole:
- 1 gehäufter Teelöfel Ancho-Chilipulver
- 1 weiße, geschälte, fein gehackte Zwiebel
- 1 rote Vogelaugenchili, fein gehackt
- 3 kleine Jalapeno-Chilischoten, fein gehackt
- ½ rote Paprikaschote, fein gewürfelt
- 1 EL Ghee
- 75 gr Erdnüsse (ungesalzen, ich hatte aber nur gesalzene (geht auch!))
- 400 ml gehackte Tomaten
- 1 TL Cumin (aka Kreuzkümmel)
- 1 cm Zimtstange
- 1 TL gemahlene Koriandersaat
- 50 gr dunkle Schokolade (ich hatte 77%ige Schokolade)
- Saft einer halben Limette
- 150 ml Hühnerbrühe
- 1 kräftige Prise Salz
- Einige Blätter frischer Koriander
- optional: ½ TL Jalapeno-Chilipulver für eine etwas „spitzere“ Säure
Zubehör: Grillrost und Auffangschalte oder tieferes Blech für das Hühnchen, Topf oder Pfanne mit hohem Rand für die Mole
Zubereitungszeit: etwa eine Stunde – je nach Größe Eures Hühnchens
So geht’s:
- Für das Hühnchen den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Das Hühnchen mit der Marinade einreiben und mit Zitrone und Zwiebel füllen. Auf der mittleren Schiene garen. Du kannst immer mal wieder etwas Marinade über das Brathühnchen geben, während es vor sich hin gart.
- Währenddessen bereitest Du alle Zutaten für die Mole zu.
- Ghee in der Pfanne (oder dem Topf) zerlassen und Zwiebeln glasig dünsten. Erdnüsse darin anrösten.
- Gewürze mit anrösten, bis betörendes Aroma aufsteigt.
- Chili und Paprika hinzugeben, unterrühren, mit Tomaten und Brühe ablöschen.
- Alles bei mittlerer Hitze sanft einköcheln lassen, bis sich die Sauce um etwa ein Drittel, maximal die Hälfte reduziert hat.
- Dunkle Schokolade in kleinen Bröckchen in der Sauce schmelzen und gut vermischen.
- Mit Salz und Limettensaft so abschmecken, bis es für Dich perfekt schmeckt!
- Zum Schluss mit ein paar Tomatenwürfelchen und einigen Blättchen Koriander garniert zum Hühnchen servieren. (Die Mole schmeckt warm oder lauwarm sehr gut. Sie kann also ruhig noch etwas auf Dein Brathuhn warten!)
Die würzig-samtige Mole ist ein echtes Aromabömbchen und passt wunderbar zu gegrilltem Huhn, saftigem Steak oder geröstetem Gemüse. Keine Sorge! Sie ist nicht süß oder schokoladig, sondern hat nur diese fein-herbe Kakaonote, die auf der Zunge tanzt!
Am nächsten Tag habe ich sie noch mal zu einem Wrap mit Resten vom Hähnchen und frisch gestifteltem Gemüse gegessen. Eine tolle Variante, die in der kalten Jahreszeit ordentlich warm im Bauch und im Herzen macht!
*Das Kochbuch wurde privat gekauft. Es handelt sich weder um ein Freiexemplar noch um eine Kooperation. Ich verfolge mit der Erwähnung der Quelle meiner Rezeptinspiration keine kommerziellen Interessen. Aber ein Verlinken gehört für mich zum guten Ton unter Bloggern und Kochbuchautoren.