Kerala, Land der Kokospalmen. Shrimps in Kokos-Tomaten-Sauce und indische Erbsen

Wie wunderbar konnten wir in diesem Jahr dem Winter ein Schnippchen schlagen, indem wir im Januar einfach nach Indien abgehauen sind. Nach über zwei Wochen in Rajasthan hatten wir noch eine „Relax-Woche“ in Kerala eingeplant, um das Gesehene verarbeiten und Revue passieren lassen zu können, bevor es wieder an die Schreibtische ging.

Kerala empfing uns mit tropischen Temperaturen und Wind, der in Palmenblättern rauschte. Kein Wunder, bedeutet der Name des südlichen Bundesstaates doch wörtlich „Land der Kokospalmen“. Nach eisigen Nächten in Rajasthan und gerade einmal frühlingshaften Tagestemperaturen, die im Schatten immer noch nach Schal und Strickjacke riefen, war diese Sommer-Woche mitten im Winter Balsam für Körper und Seele.

In Kochin sieht man noch überall die Spuren der niederländischen Kolonialherren:

Alles sehr adrett und irgendwie europäisch. Bis man dann um die Ecke biegt und die chinesischen Fischernetze im Hafen sieht.

Der Fisch kommt direkt an die Verkaufsstände. Hier kann man sein Fischlein mitnehmen und direkt in einer der Garküchen zubereiten lassen:

Bunter Kram für Kinder und Touristen inklusive

Sowohl im Norden als auch im Süden: Bougainvillea ohne Ende. Sobald ich die rosa Blüten in Deutschland sehe, beamt es mich direkt zurück nach Indien.

Wo so viele Kokospalmen wachsen, gehört Kokos natürlich auch ins Essen. Viele vegetarische oder Fischgerichte enthalten Kokosmilch oder das geraspelte Fleisch. Insgesamt ist die Küche deutlich milder und süßlicher als in Rajasthan. Die starken christlichen Einflüsse erlauben auch Rind oder Schwein auf dem Teller.

Prawn Kuzhambu, Shrimps in Kokos-Tomaten-Sauce, stammt aus dem fantastischen Kochbuch „The Masala Art“ von Hemant Oberoi, das wir zum Abschluss unserer Reise geschenkt bekommen haben. Es ist ein typisches Kerala-Gericht und ist verhältnismäßig schnell zuzubereiten.

Zutaten für zwei Personen:

12 Shrimps (ohne Schale und Darm)

4 große Fleischtomaten, gehackt und entkernt

2 gehäufte EL Kokosraspeln

2 TL Ghee

1/2 TL Senfsamen

1 EL schwarze Linsen (Urad Dal – erhältlich im Asialaden)

1/2 TL Cumin (gemörsert)

1/2 TL Bockshornkleesamen

15 Curryblätter (idealerweise frisch – ersatzweise getrocknet)

2 grüne Chilischoten, entkernt

1 TL Chilipulver

1/2 TL Kurkuma

1/2 TL Koriandersamen, gemörsert

4 mittelgroße Schalotten

1 EL Tamarindenpaste

Salz

Prise Zucker

einige gehackte Korianderblätter

So geht’s:

Tomaten und Kokosraspeln zu einer cremigen Masse pürieren, etwas zuckern. Ghee in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln darin anbraten. Senfsamen zusammen mit dem Urad Dal, dem Cumin und den Bockshornkleesamen anrösten. Curryblätter, gehackte grüne Chilis, Chilipulver, Kurkuma und Koriander hinzugeben. Alles unter Rühren weiter anbraten. Salz und Tomaten-Kokos-Paste hinzugeben und simmern lassen, bis das Öl an der Oberfläche schwimmt. Shrimps hineingeben und bei reduzierter Hitze garen lassen. Mit Tamarindenpaste abschmecken und mit den Korianderblättern garniert servieren.

Dazu passt Naan oder Reis. Weil das Gericht sehr leicht ist, haben wir aus dem gleichen Kochbuch noch eine schnelle Beilage gemacht: Chonke Khatte Mutter, gewürzte Erbsen.

Zutaten als Beilage:

200 gr TK Erbsen, aufgetaut

1 EL Ghee

1/2 TL Cumin, gemörsert

1 kleine Zwiebel, fein gehackt

1 daumennagelgroßes Stück Ingwer, geschält und fein gehackt

1/2 grüne Chili, entkernt und gehackt

1/2 TL Kurkuma

6 kleine Tomaten, gehackt und entkernt

1 TL Amchur (getrocknetes Mangopulver, aus dem Asialaden)

1/2 TL Chaat Masala (alternativ: Garam Masala)

1 EL Zitronensaft

2 EL gehackte Korianderblätter

So geht’s:

Ghee in einer Pfanne erhitzen. Cumin, Zwiebel, Ingwer, Chilis und Kurkuma darin anrösten. Erbsen, Tomaten, Salt, Amchur und Chaat Masala hinzugeben und erhitzen. Mit Zitronensaft abschmecken. Anrichten und mit Korinderblättern garniert servieren.

Beide Gerichte zusammen sind süßlich-scharf und schön exotisch. Dabei sind sie relativ schnell auf dem Tisch und können auch abends nachder Arbeit noch zubereitet werden. Für die kleinen Urlaubserinnerungen im Alltag

Es gibt ja eine App mit Meeresrauschen. Die schalte ich gerne mal an, wenn ich im übervollen ICE genervt bin von Mitreisenden und dem Alltag, der am Fenster vorbeirast. Aber gibt es auch eine mit dem Geräusch von Wind in Palmenblättern? Das Geräusch werde ich immer mit Kerala in Verbindung bringen…

Was Hemant Oberoi für mich ist, ist Pushpesh Pant für Foodina. Immer wenn ich denke, dass ich Indien-Küchen-verrückt bin, lasse ich mich von Tina noch eines Besseren belehren. Schaut mal in ihren indischen Rezept-Index! Aber Pushpesh Pant ist jetzt auch bei mir eingezogen (im Bild in der Mitte).

1000 indische Gerichte auf 1.5kg! Es gibt noch viel zu tun! Also, den Turban zurecht gerückt und den Maharaja zum Schmatzen gebracht! Auf geht’s!

Gib dem Maharaja Futter

Join the Conversation

  1. Oh, die Shrimps muss ich unbedingt nachkochen. Samstag! 🙂

  2. Yummie, besonders die Erbsen finde ich richtig toll… Selbstgemachtes Chaat Masala müsste ich noch im Haus haben 😉
    Und du bist ja schon richtig gewappnet für mein nächstes Event 🙂

  3. @Katrin Unbedingt. Es geht auch schön schnell!

    @Tina Nächstes Event? Hab‘ ich was verpasst? Worum geht’s? Fragen über Fragen…

  4. Nächste Woche weisst du mehr 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Close
© Copyright germanabendbrot.de
Impressum - Datenschutz
Close