Chef Hansen ist in diesem Monat Gastgeber des Blog-Events auf Zorras Blog „Kochtopf“. Das Thema diesmal: Ran an den Speck! Und damit sich die Vegetarier nicht ausgeschlossen fühlen, dürfen auch Rezepte eingereicht werden, die den Speck durch Alternativen ersetzen. Ist doch nett, oder?
Meine Pfifferling-Tarte ist ebenfalls für Vegetarier geeignet – sie können einfach den Speck weglassen. Das schmeckt dann trotzdem noch gut.
Das Ursprungsrezept stammt aus dem Heft „Lust auf Genuss: Sommer-Partys“ (8/2009), wurde von mir aber leicht abgeändert.
Wir hatten die Tarte mit Speck. Da dieser aber zum Schluss drüber gegeben wird, eignet sich das Gericht auch für Gäste, die kein Fleisch essen. Außerdem ist sie sehr gut vorzubereiten und schmeckt auch am nächsten Tag noch kalt oder kurz aufgeknuspert. Ein echter Allrounder – und ich bin glücklich, dass mir Mürbeteig mittlerweile keinerlei Panik mehr verursacht 😉 ! Sie war jedenfalls unglaublich köstlich – was auch an den aromatischen Pfifferlingen (aus Portugal) lag, die wir am Obststand gegenüber vom Wiesbadener Landtag gekauft haben.
Hier die Zutaten im Einzelnen (für eine normale Tarte-Form mit ca 30 cm Durchmesser):
250 gr Mehl (und Mehl zum Auswalzen)
150 gr kalte Butter (125 gr für den Teig, Rest zum Fetten der Form sowie für die Pilz-Mischung und das Andünsten der Lauchzwiebeln)
2 Knoblauchzehen
3 Lauchzwiebeln
3 Eier
150 gr Creme fraiche
100 ml Milch
350 gr Pfifferlinge
1/2 Bund glatte Petersilie
5 getrocknete Tomaten (in Öl oder ohne – ist Geschmackssache)
75 gr Speck
Salz, Pfeffer, Muskat
Für den Mürbeteig:
250 gr Mehl, 125 gr Butter, etwas Salz und 100 ml Wasser gut verkneten, bis es eine schöne, glatte Teigkugel ergibt. In einen großen Gefrierbeutel geben und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Knoblauch fein hacken, Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden (mit dem Grün). Beides in etwas Butter dünsten. In einer Schüssel die Eier mit Creme fraiche, Milch und dem gedünsteten Gemüse verrühren. Salzen, pfeffern und mit etwas Muskatnuss würzen. Hälfte des halben Petersilienbundes fein hacken und ebenfalls unterheben. Beiseite stellen.
Pilze putzen und große Exemplare gegebenenfalls zerkleinern. In etwas Butter einige Minuten anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zur Seite stellen.
Restle Petersilienblätter grob hacken. Tomaten in feine Streifen schneiden. Speck würfeln und in einer Pfanne knusprig braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und ebenfalls zur Seite stellen.
Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann’s endlich losgehen!
Backofen auf 200 Grad vorheizen. Form fetten. Gefrierbeutel mit dem Teig an einer Seite aufschneiden, so dass der Kloß noch auf der Folie liegt. Nudelholz etwas mehlen und den Teig dünn ausrollen. Teig samt Folie hocheben und mit dem Teig zuerst auf die Tartform legen. Die Folie liegt jetzt oben. Dadurch kann man den ausgerollten Teig schön in die Form drücken, ohne dass er reißt oder zu trocken wird. Teig auch am Rand schön in die Rillen drücken, damit es später einen feinen Teigrand gibt. Folie abziehen und den Teig mit einem Stück Backpapier abdecken, einige Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen) zum Beschweren obenauf geben. In den Ofen geben und etwa 10-15 Minuten backen.
Danach den Teig herausnehmen und etwas abkühlen lassen. Pilze auf dem Mürbeteigboden verteilen und die Eiermasse darübergeben. Tarte im Ofen jetzt ca. 20 Minuten backen. (Tipp: Unbedingt immer mal reinschauen. Bei mir ging die Eiermasse auf wie ein Soufflee. Wir haben uns fast totgelacht! Die wurde immer größer und größer, bis sie zusammenfiel. Ein echter Hingucker!)
Wenn die Tarte fertig ist, aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen (geht schnell). Petersilie, Tomatenstreifen und ausgelassenen Speck auf die Tarte streuen und anrichten.
Dazu passt ein kaltes Bier oder ein leicht gekühlter Spätburgunder. Sobald der Herbst etwas näher kommt, ist die Tarte auch ein schöner Begleiter zum Federweißen – als Alternative zum Flammkuchen.
Danke jedenfalls, an den Chef, dass er den manchmal schon etwas stiefmütterlich behandelten Speck in’s Scheinwerferlicht gerückt und sich ein echt schönes Thema für sein Blog-Event ausgedacht hat!
PS: Fast vergessen! Es gab natürlich wieder eine Baby-Tartelette! Einfach einen kleinen Teigrest in ein gefettetes Souffleeförmchen geben, 1-2 Pfifferlinge abzwacken und klein hacken, einen EL von der Eimasse darübergeben und in den Ofen schieben. Klein und so lecker!
Bitte! Gerne! Ebenfalls vielen Dank für deinen schönen Beitrag! Was mir vorher garnicht so klar war, aber was natürlich um so schöner ist, dass das Event mit dem Erscheinen der ersten leckeren Pfifferlinge zusammentrifft.
Ein Baby-Törtchen hab ich auch mal gebacken, allerdings war das mit Schokolade für meine kleine Nichte – eine alkoholfreie Version vom Schoko-Rum-Kuchen. Aber auf jeden Fall eine nette Idee 🙂
Schade, dass Tartes so ungefähr das Single-unkompatibleste Essen sind, dass es gibt… 😉
@Sarah Aber an einer Tarte hat man auch 2-3 Tage Freude. Das schafft ein hungriger Single. Oder Gäste freut es auch 😉
@Alex Ja, ein Babytörtchen muss sein. Irgendwie bleibt bei mir immer Teig übrig *Gruebel*
Liebe Julia,
diese Idee mit den Baby-Törtchen ist genial das mache ich auch schon seit geraumer Zeit immer wenn ich einen Quiche oder Zwiebelkuchen mache. Dein Pfifferlings-Tarte muss ich auch einmal ausprobieren.
Es grüßt tief aus dem Westen
Martin
Oh Gott, wie lecker sieht das aus? Muss ich unbedingt ausprobieren. Lieben Dank 🙂 Hast du schon andere Pilze probiert?
Das kann ich Dir nur empfehlen 🙂 Tarte mit Pilzen (und Speck) ist einfach göttlich. Braune Champignons funktionieren auch gut. Steinpilze sind etwas penetrant – kommt auf die Dosierung an. Kräutersaitlinge schmecken auch gut. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt…