Mein Apfelbäumchen

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Luther gesagt haben. Hat er wohl nicht. Wie so viele Zitate ist auch dieses lange falsch zugeschrieben worden. Und wie schon immer in der Geschichte, müssen wir auch dieser Tage besonders vorsichtig sein, was wir teilen, kommentieren, für bare Münze nehmen, glauben oder auch nicht glauben. Ich persönlich bin überzeugt, Luther hat das Zitat bei seiner Frau Katharina von Bora geklaut, die eigentlich gesagt hat: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelküchlein backen!“ Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt.

Cui bono?

Dieser Blog ist dem Kochen und Genießen gewidmet sowie der Kultur des Essens, die völkerverbindend und friedenstiftend sein kann. Aber ich werde hier keine politischen Reden schwingen. Ich habe eine Haltung, aber kein Sendungsbewusstsein. Als ausgebildete Journalistin und als PR-Profi verfüge ich aber über eine gewisse Medienkompetenz. Aus dieser Perspektive kann ich nur allen raten, die Arbeit von Journalist:innen wertzuschätzen (und für deren Inhalte zu bezahlen!) und allzu schnell geteilte Bilder und Videos auf Social Media zu hinterfragen. Auch auf Twitter & Co. machen Journalist:innen einen großartigen Job, indem sie Fake News von echten Inhalten unterscheiden und Faktenchecks anbieten. Wer mag, schaut mal bei CNN rein, um zu sehen, was ich meine.

Wenn Ihr unsicher seid, gilt im Zweifel die alte Journalist:innen-Frage: Cui bono? (Wem nützt es?) Denn hinter jedem Bild, jedem Statement, jedem Tweet, jedem Narrativ stehen Interessen. Und die sind nicht immer ganz einfach zu entschlüsseln. Einschätzungen, Analysen und verifizierte News bieten u. a. die Auslandskorrespondent:innen der öffentlich-rechtlichen Medien wie Demian von Osten, Katrin Eigendorf, Ina Ruck, Golineh Atai uvm. Sie liefern unter anderem auf Twitter mehr Infos als sie in ihren allabendlichen Schalten unterbringen können. Natürlich gibt es unzählige mehr – auch aus anderen Sprachräumen. Die Perspektive ab und an zu wechseln schadet nie.

Mein Apfelbäumchen: seeletröstender Apfelkuchen

Aber zurück zum Apfelkuchen. Weil es um den ja gehen soll: um einen Seelentröster in dunklen Zeiten. Denn wenn morgen die Welt unterginge…

Zutaten & Zubereitung Apfelkuchen

• 1 kg Äpfel, geschält, entkernt und in Scheiben geschnitten
• 125 gr Butter, zimmerwarm, plus etwas mehr zum Fetten der Form
• 3 Eier (M)
• 125 gr Zucker plus 1 gehäufter Teelöffel
• 250 gr Weizenmehl
• 1/2 Päckchen Backpulver
• grob zerkleinerte Walnusskerne
• etwa 2 gehäufter EL Mandelblättchen oder gestiftelte Mandeln
• eine Prise Zimt
• 1 gehäufter EL Semmelbrösel

Zubehör: Springform mit etwa 26 cm Durchmesser, eine große und eine kleine Schüssel zum Mischen, Handmixer oder Küchenmaschine; Zubereitungszeit: eine gute Stunde (davon etwa 45 min reine Backzeit)

Und so gehts:

1. Backofen auf 180 Grad vorheizen.
2. Springform fetten und mit den Semmelbröseln auskleiden.
3. 1 TL Zucker, eine kräftige Prise Zimt und die Mandeln in der kleinen Schüssel vermischen und zur Seite stellen.
4. Butter, Eier, Zucker und Mehl mit dem Handmixer in der großen Schüssel zu einem Teig vermixen.
5. Dabei das Backpulver einarbeiten.
6. Walnüsse und Apfelscheiben unterheben.
7. Die Masse in die gefettete Springform geben und in die Mitte des Backofens schieben.
8. Etwa 40 min backen, bevor Ihr noch die Zucker-Zimt-Mandel-Mischung auf den Kuchen streut.
9. Noch mal alles 5-8 min backen (je nach gewünschtem Bräunungsgrad!).
10. Mit einem Holzstäbchen oder Zahnstocher testen, ob der Kuchen in der Mitte gut ist.
11. Aus dem Ofen holen und auf einem Gitter abkühlen lassen.

Schmeckt am besten mit lieben Menschen und einer Tasse Kaffee. Und wenn Ihr noch mehr Lust auf Süßes für die Seele habt, dann schaut einfach mal hier: Rezept-Links.

Lasst uns ein Apfelbäumchen pflanzen – und für die Seele einen Apfelkuchen backen.