Es ist Freitag und freitags gibts Fisch. Und ein neues Rezept für Euer Friday Night Dinner Date, das heißt: gut erhältliche Zutaten, unkomplizierte Zubereitung, fertig in 30 Minuten (oder weniger), damit Ihr entspannt ins Wochenende grooven könnt. Und weil Liebe durch den Magen geht, am Montag Valentinstag ist und nichts so glücklich macht wie Kindheitserinnerungen, gibts heute ein Rezept für Euer Friday Night Dinner Date mit hausgemachten Fischstäbchen, ein buntes Kartoffel-Erbsen-Püree und Petersilien-Dip. Na, wie klingt das?
Fischstäbchen! Ernsthaft?
Jaaa, die meisten von uns kennen Fischstäbchen als rechteckige tiefgefrorene Dinger, die ein gewisser bärtiger Käptn für uns direkt aus dem Meer fischt. Dagegen ist gar nichts zu sagen: Wenn es unter der Woche schnell gehen muss, die Kids quängeln oder man einfach Bock drauf hat, kann man natürlich ins Gefrierfach greifen. Macht Euch locker. Aber mehr Spaß macht es, Freitagabend gemeinsam mit der Liebe Eures Lebens, der süßen Nachbarin, dem besten Kumpel oder dem Teenager-Sohn am Herd zu stehen, zu quatschen und kochend die Woche ausklingen zu lassen.
Dass ich mit hausgemachten Fischstäbchen einen Nerv treffe, hat mir die Resonanz auf das Bild bei Instagram gezeigt. Und weil Euer Wunsch mein Befehl ist, hab ich Eure Aufforderung, die hausgemachten Fischstäbchen auch zu verbloggen natürlich sehr ernst genommen:
Zutaten & Zubereitung hausgemachte Fischstäbchen für 2 Personen
Damit die Zubereitung auch wirklich entspannt vonstatten geht, stellt Euch alle Zutaten zurecht und lest das Rezept GUT durch. Das macht einen riesigen Unterschied. Schaut auch, welche Schritte Ihr vorbereiten oder vielleicht an Eure charmante Küchenhilfe outsourcen könnt. Viel Spaß!
- 250 gr Filet vom Kabeljau oder Seelachs (ohne Haut!)
- ein Ei (M o. L)
- Paniermehl (o. hausgemachte Semmelbrösel)
- Mehl
- etwa 100 gr Butter
- Pflanzenöl, z. B. Raps oder Sonnenblume
- Salz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- edelsüßes Paprikapulver
- Muskat, frisch gerieben
- etwas Zitronenabrieb
- eine halbe Zitrone
- 3-4 mittelgroße mehlig kochende Kartoffeln, geschält
- eine gute Handvoll TK-Erbsen
- vollfetter Joghurt
- 4-5 Stengel Petersilie
- Olivenöl
Zubehör: 3 tiefe Teller, Pfanne, Topf mit Deckel, Sieb, Kartoffelstampfer, Pürierstab, kleiner Topf, Küchenpapier; Zubereitungszeit: etwa eine halbe Stunde
Und so geht’s:
- Backofen auf 50 Grad erhitzen und 2 flache Teller darin anwärmen.
- Petersilie waschen, trockenschütteln und mit etwas Salz mit einem Pürierstab zu einer Paste pürieren.
- Unter den Joghurt heben und mit etwas Pfeffer und Zitronensaft abschmecken – kühl stellen.
- Im Topf die Erbsen in etwas Wasser für 2-3 Minuten kurz aufkochen (wenn sie schon aufgetaut sind, geht es noch schneller!) und garen, durch das Sieb abgießen und zur Seite stellen.
- Die geschälten Kartoffeln halbieren oder vierteln und in gesalzenem Wasser gar kochen.
- Im kleinen Topf die Hälfte der Butter stark erhitzen, so dass die Molke ausflockt und bräunlich wird (aber nicht verbrennt!). Diese Nussbutter braucht Ihr später für das Kartoffelpüree. (Normalerweise gießt man Nussbutter noch durch ein Passiertuch. Wir bleiben heute aber rustikal!)
- Idealerweise macht Ihr VOR dem Anbraten des Fischs schon Euer Kartoffel-Erbsen-Püree. Das hält sich ganz gut warm und Ihr könnt Euch anschließend ganz auf die Fischstäbchen konzentrieren.
- Dafür gießt Ihr die gegarten Kartoffeln ab und zerstampft sie mit dem Kartoffelstampfer (niemals pürieren! Das macht die Kartoffeln schleimig!).
- Gebt Salz, Pfeffer, Muskat und so viel Nussbutter an das Püree, dass es die für Euch richtige Konsistenz hat. Wir wollen es heute etwas rustikaler, nicht zu glatt.
- Zum Schluss die Erbsen unterheben und noch mal abschmecken – Kartoffeln „schlucken“ Salz ohne Ende!
- Während Ihr darauf wartet, dass die Kartoffeln gar werden, könnt Ihr Eure hausgemachten Fischstäbchen schon mal vorbereiten:
- Den Fisch in die Stücke schneiden, die Ihr als „Fischstäbchen“ haben möchtet. Bei uns waren es eher Fish Nuggets. Wichtiger als die übliche Rechteck-Form ist nämlich, dass Ihr möglichst gleichmäßige Stücke schneidet, um es beim Garen leichter zu haben – also nicht an einem Ende dick, am anderen dünn. Kleinere Stücke bedeuten außerdem: mehr Panade, mehr Knusper!
- In Eure 3 tiefen Teller gebt Ihr jetzt die Zutaten für die Panade: Im ersten Teller befindet sich das Mehl, das Ihr mit Salz, Pfeffer, etwas (!) Paprika würzt. Im zweiten Teller schlagt Ihr das Ei auf, verkleppert es und würzt es mit etwas Salz, einer Prise frisch gemahlenem Pfeffer und einer kleinen Prise Paprika. Und im 3 Teller finden sich die Semmelbrösel – ebenfalls gewürzt. Unter die Semmelbrösel gebt Ihr aber auch noch etwas Zitronenabrieb.
- Das Würzen der Panade macht einen echten Unterschied. Seid da nicht zimperlich. Der Fisch an sich ist ja eher dezent im Geschmack…
- In der Pfanne 1-2 EL Butter und so viel Pflanzenöl erhitzen, dass die Fischstücke darin gut anbraten können. Sie müssen nicht im Fett schwimmen, sollten aber gut darin „rumrutschen“ können.
- Währenddessen paniert Ihr Eure ersten Fischstäbchen: Erst rundherum in Mehl wälzen, abklopfen und dann ins Ei geben. Abtropfen lassen und schön rundherum im Paniermehl wenden.
- Sobald das Öl-Butter-Gemisch in der Pfanne heiß ist, den ersten Schwunk Fischstäbchen hineingeben – je nach Größe Eurer Pfanne kann das der gesamte Fisch sein oder eben erst einmal die erste Portion.
- Wenn Ihr in Etappen Eure Fischstäbchen anbratet, könnt Ihr sie im vorgeheizten Backofen kurz warmstellen.
- Das Garen der Fischstäbchen gelingt am besten, wenn Ihr die Pfanne immer etwas bewegt (so gelangt Öl auch unter die Stäbchen), das heiße Öl mit einem Löffel über die Fischstäbchen schöpft und sie natürlich auch mal wendet (vorsichtig! Sie sind zerbrechlicher als ein Schnitzel!).
- Je nach Dicke Eures Fischs dauert das nicht lange.
- Die angewärmten Teller aus dem Ofen holen (Achtung, heiß!) und das Kartoffel-Erbsen-Püree darauf anrichten. Wenn Ihr noch etwas übrig habt, gebt ruhig noch etwas Nussbutter über das Püree!
- Die Fischstäbchen oder Fish Nuggets dazu geben und alles mit einem Klecks Eures Joghurt-Petersilien-Dips und einer Spalte Zitrone servieren!
Move over, Captain! Es gibt hausgemachte Fischstäbchen!
Ich gebe zu: Hausgemachte Fischstäbchen mit Kartoffel-Erbsen-Püree und Petersilien-Dip ist zeitlich gesehen ein eher anspruchsvolles Friday Night Dinner Date. Und das Aufräumen der Küche hinterher ist nicht im Zeitaufwand enthalten. Aber, hey, Ihr bekommt dafür einen Teller pures Glück! Ihr wisst durch die Zubereitung genau, was drin ist und könnt herrlich in Kindheitserinnerungen schwelgen. Ist das etwa nichts? Ich wünsche Euch jedenfalls einen entspannten Start ins Wochenende…
Weiterführende Links:
Wie Ihr klassische Nussbutter herstellt, findet Ihr Schritt für Schritt bei Arthurs Tochter erklärt: hier entlang, bitte.
Mehr Rezepte für Euer Friday Night Dinner Date gibts in der entsprechenden Kategorie: hier klicken!
Falls Ihr jetzt auch so Bock auf Fish & Chips habt, gibts natürlich auch dafür ein Rezept: hier klicken!
Wenn Ihr doch mal TK-Fischstäbchen kauft, schaut vorher mal hier rein: Was ist drin?
Für den Fischeinkauf empfehle ich immer gerne den Blick in den: WWF-Fischeinkaufsführer
Ich glaube die werd ich demnächst nachbasteln, wenn wir mal wieder zur Fischquelle kommen. Dein Teller sieht zu verlockend aus. Und beim Selbermachen weiß ich was drin ist (Kabeljau geht nämlich garnicht)
Ah, magst Du eher Seelachs für „Fischstäbchen“?
Also die schmecken der Familie auch an einem Donnerstag. Und da die mitessenden Kinder noch eher jung waren, gab es kleine Stücke mit viel Panade. Dieses Mal Seelachs, aber die probiere ich auch mal mit Kabeljau.
Kleine Randnotiz: was ich bei deinem tollen Blog vermisse, ist eine Druckfunktion für die Rezepte. Ich bin nämlich so ein alter Sack, der keine Lust hat, das Tablet mit in die Küche zu nehmen. 😉
Danke für das Feedback. Ich freue mich, wenn Euch die Fischstäbchen geschmeckt haben. Ja, mit dem Drucken sagst Du was. Es gibt einige Baustellen auf dem Blog, was bei weit über 1.000 Rezepten aber auch viel Aufwand bedeutet. Solange die Baustellen bestehen: Kannst Du den Text vielleicht einfach per „copy + paste“ kopieren und in einem Word-Dokument drucken? Das sind eigentlich nur 2 Klicks mehr. Ich hoffe, der mangelnde Komfort vergällt Dir nicht die Freude am Surfen und Nachkochen!