Rufe einer Germanistin „Madeleines“ zu und sie wird Dir mindestens eine halbe Stunde etwas über Marcel Proust, den Madeleine-Effekt und viel verlorene Zeit erzählen können. Und auch wenn besagte Germanistin kein großer Fan von süßem Gebäck ist, kann sie einer hübschen Madeleine-Form in einem französischen Supermarkt einfach nicht widerstehen. Wenn sie dann noch im Wiesbadener Stadtmagazin „Sensor“ ein Rezept für vegane Brownies entdeckt, diese dann aber in eben jene Madeleine-Form gießt, kommen wunderhübsche, kakaofarbene vegane Madeleines heraus, die für ungeübte Zungen noch etwas optimiert wurden….
Wenn Proust das erleben dürfte: vegane Madeleines
Meist, wenn ich Süßes nach Rezept backe, reduziere ich die Zuckermenge. Zu oft sind mir Kuchen und Plätzchen deutlich zu süß. Aber da mein Kakaopulver sehr herb ist, habe ich nach einem ersten Versuch die Zuckermenge deutlich erhöht. Auch etwas Puderzucker auf den veganen Madeleines bildet nicht nur einen hübschen Kontrast, sondern gleicht auch ein allzu herbes Kakaopulver aus. Anders als im Originalrezept für vegane Brownies habe ich – weil vorhanden – Dinkelmehl und Mandelmilch genutzt. Auch gibt Muscovadozucker eine schöne Karamellnote, die dem herkömmlichen Zucker fehlt.
Zutaten und Zubereitung von 10 veganen Madeleines mit Kakao
- 75 gr Rapsöl
- 30 gr hochwertiges Kakaopulver (kein Schokodrink-Gemisch!)
- 50 gr Muscovado- oder brauner Zucker
- 100 gr Mandelmilch (oder: Hafer-Mandel-Milch gemischt)
- 80 gr Dinkelmehl
- 1/2 TL Natron
- eine Prise Salz
- optional: Puderzucker
- Falls Ihr keine Silikon-Form benutzt: Mit etwas Öl oder Backspray die Form einfetten. Nicht-Veganer:innen können auch Butter verwenden.
Zubehör: Madeleine-Form aus Silikon (alternativ: Muffin-Förmchen oder eine kleine Springform), Rührschüssel, kleiner Topf, Messbecher, Küchenwaage, Schneebesen. Zubereitungszeit: 20 min plus Zeit zum Abkühlen.
Und so geht’s:
- Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze erhitzen.
- Öl im kleinen Topf erhitzen und mit dem Schneebesen das Kakaopulver einrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
- Im Messbesser die Mandelmilch und den Zucker ebenfalls gut verrühren.
- In der Schüssel Mehl, eine Prise Salz und das Natron gut vermischen.
- Jetzt das Milch-Zucker-Gemisch zum Mehl geben und die Öl-Kakao-Masse ebenfalls.
- Alles mit dem Schneebessen zu einem glatten Teig verrühren.
- In die Form(en) geben und auf der mittleren Schiene für 10 Minuten backen.
- Mit einem Holzstäbchen könnt Ihr ausprobieren, ob die veganen Madeleines schon gut sind: Einfach in die Mitte pieksen. Wenn noch flüssiger Teig am Stäbchen klebt, noch etwas Zeit hinzugeben. Ansonsten aus dem Ofen holen und abkühlen lassen, bevor Ihr die Madeleines aus der Form stülpt.
Liebe auf den zweiten Biss: vegane Madelaines
Für Nicht-Veganer:innen ist Gebäck ohne die gelernten Zutaten Eier, Butter und Milch etwas gewöhnungsbedürftig; die Konsistenz ist einfach anders. Daher kam vielleicht auch mein Entschluss, doch noch etwas mehr Zucker hinzuzugeben. Habt Ihr Rezepte für veganes Gebäck, das Euch wirklich überzeugt? Dann teilt es gerne in den Kommentaren!
Wer jetzt Lust bekommen hat auf noch mehr Gebäck aus dem Hause German Abendbrot: Schaut doch mal in meine Blog-Kategorie „Süßes & Desserts“.
Viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!
Hallo,
ich bin auch immer auf der Suche nach veganen Backrezepten, die gut schmecken und bei denen vor allem auch die Konsistenz stimmt – klar, man kann bei vielem einfach Butter durch Margarine austauschen, aber ich hasse Margarine und möchte auch nicht die Palm-und Kokosölindustrie unterstützen. Und mit Öl wird ein Mürbeteig einfach nix 🙁
Wenn Du also noch mehr vegane Backrezepte ausprobierst und teilen würdest, würde ich mich sehr freuen!
Alles Liebe,
Nina
Liebe Nina, ich verstehe Dich gut. Man steht immer vor dem Dilemma, dass „Ersatzstoffe“ auch nicht einwandfrei die bessere Wahl sind, wenn man auf Nachhaltigkeit um Umweltverträglichkeit achtet. Ich habe einige vegane Rezepte im Blog (schau gerne mal in der Kategorie „vegetarisch + vegan“) und sicherlich bald auch wieder ein Backrezept. Liebe Grüße, Julia
Warum meint eigentlich jeder, den Genderwahn mitmachen zu müssen – nicht mal auf Kochblogs bleibt man verschont.
Und tschüss, mich erreichst du nicht mehr.
Ach, liebe Nomadenseele, ich stelle seit elf Jahren ganz umsonst so viel Content für meine Leserschaft in diesen Blog. Meinst Du, da ist etwas Toleranz gegenüber all jenen wirklich zu viel verlangt, die sich mit dem generischen Maskulinum nicht mitgemeint meinen? Aber sicherlich findest Du in den Weiten des Internets noch viel mehr kostenfreien Content von Menschen, die weniger sprachsensibel sind als ich. Gute Reise!