Ein Icing aus heller Schokolade, Bier und Walnüssen ist die Krönung dieses saftigen Schokokuchens!
Dieser dunkelgraue Januar zieht sich. Er zieht sich wie die Dialogszenen in einem Ingmar-Bergman-Film, den man in OmU-Version in einem überheizten Programmkino mit unbequemen Stühlen schaut. Während man Kopfschmerzen hat. Und Hunger. So ungefähr fühlt sich dieser Januar an…
Viel besser hat das – wie jeden Monat! – Erich Kästner ausgedrückt in seinem Januar-Gedicht:
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.
Zeit also für ein bisschen Seelenstreicheln mit einem saftigen, dunklen schokoladigen Kuchen:
Der besondere Clou ist der großzügige Schluck Ale, der an Teig und Glasur für einen etwas herben, malzigen Geschmack sorgen.
Für eine 26cm Springform benötigt Ihr folgende Zutaten:
Für den Teig:
150ml dunkles Bier (wer kein englisches Ale bekommt, nimmt ein deutsches!)
75gr dunkle Schokolade (ich habe diverse Schokoreste von Weihnachten gemischt. Je dunkler, desto besser)
100gr Butter + Butter zum fetten der Form
245gr Muscovadozucker (alternativ: brauner Rohrzucker)
2 Eier Größe M
180gr Mehl
1 EL Backpulver
1 TL Natron
eine Prise Zimt
Für die Glasur:
100gr helle Schokolade (ich hatte einen Schokonikolaus übrig)
50gr Butter
2 EL Bier
100gr Puderzucker
eine Handvoll grob gehackter Walnüsse
Zubehör: 26cm Springform, Rührschüssel, Handmixer oder Küchenmaschine, Topf und passende Metallschüssel für das Wasserbad, feines Sieb, Teigschieber
Zubereitungszeit: 20min + 45 Backzeit
So geht’s:
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Springform gut fetten.
Die dunkle Schokolade im Wasserbad schmelzen und das Bier unterrühren. Zur Seite stellen und etwas abkühlen lassen. In der Teigschüssel Butter und Zucker miteinander zu einer homogenen Masse verquirlen. Eier hinzugeben und wieder gut vermixen. Die Bier-Schoko-Masse ebenfalls unterziehen. Mehl, Backpulver, Zimt und Natron gut miteinander vermischen und zusammen unter den Teig rühren.
Den fertigen Teig in die Springform geben und in der Mitte des Backofens etwa 45 min backen. Der Kuchen ist sehr saftig und je nach Backofen braucht er eventuell länger. Gerade in der Mitte blieb mein Teig noch lange feucht. Macht also unbedingt die Probe mit einem Holzstäbchen: Wenn kein Teig mehr hängen bleibt, ist der Kuchen fertig.
Kuchen aus dem Ofen nehmen und gut abkühlen lassen.
Währendessen in einem Wasserbad die helle Schokolade, Butter und Bier erwärmen und gut vermischen. (Achtung, die Masse muss langsam schmelzen und sollte nicht zu heiß werden oder gar kochen!) Währendessen die Walnüsse hacken.
Die Masse etwas abkühlen lassen, bevor Ihr den Puderzucker hineinsiebt und gut vermischt.
Nun die Glasur mit dem Teigschieber auf dem Kuchen verteilen. Ich habe nur die Oberseite bestrichen. Wer mag, kann auch die Ränder noch bestreichen. Abschließend die Walnusskerne verteilen.
Jetzt – endlich! – könnt Ihr den Kuchen anschneiden und Euch die schokoladige Saftigkeit auf der Zunge zergehen lassen.
Und dann ist auch irgendwann dieser Januar vorbei…
Inspiriert hat mich Angela Hartnett mit ihrer Sendung zum „Great British Food Revival“. Ihr Kuchen ist höher, süßer, ohne Zimt und mit Haselnüssen. Ich habe den Zucker deutlich reduziert und mag die herberen Walnüsse lieber als Kontrast zur Schokolade. Haselnüsse sind mir zu süß.
Schokoladenreste von Weihnachten warten hier auch noch auf Verwertung- ich fürchte es wird noch einen Schoko-Kuchen geben. Die Bier-Variante macht mich neugierig…
Das Angenehme ist: Es schmeckt nicht penetrant nach Bier aber leicht herb uns super fluffig. Der Kuchen hielt sich bei uns (keine großen Kuchenesser!) eine Woche und war immer noch super!
…was für einRezept!
Und es passt so gut zu meinem Motto für dieses Jahr „Ich öffne der Welt meine Küchentüre“ 🙂
Ein schönes Motto! Ich öffne der Welt meine Backofentüre 😀
Wooohohoooo!! Was ein Kuchen, liebe Julia! Der wandert doch gleich auf die Merk-Liste. 🙂 Durch das Bier verliert der sicher etwas an Süße und wird wunderbar herb oder? Muss ich probieren.
Liebe Grüße,
Ylva
(PS wunderschönes Erich-Kästner-Zitat!)
danke, meine liebe. ich freue mich sehr über dein feedback. das bier macht den kuchen vor allem saftig. der reduzierte zucker u. die dunkle schokolade machen ihn weniger süß. und: er hält sich tagelang ohne verlust 🙂
Gnihihi – aber auch nur in der Theorie oder? 😉 Vielen Dank für die Rückmeldung – ich muss den wirklich probieren!
Try it! Und lass mich wissen, ob er Dir auch so schmeckt!
Da ist er ja endlich! Wenn Du bereit für die Nachos bist, geb Bescheid und ich nehme dann o 1-2 Stückchen Kuchen… oder wenigstens das Rezept 😉
Für Nachos bin ich IMMER bereit!
Klingt prima, so einen habe ich auch mal mit Guinness gebacken. Und das Frosting gefällt mir…
Es macht den Kuchen so schön knackig!
Ich warte und warte auch, dass der Januar endlich vorbeizieht, aber dann kommt ja noch der Februar, ich glaube ich brauche dingend ein Stückchen von diesem Kuchen. 😉
Der Februar ist wenigstens mein Geburtstagsmonat und die Schneeglöckchen sprießen, die Tage werden fühlbar länger…
Woah, wie lecker!!!!
Aber sowas von!!
sieht sehr sehr lecker aus! 🙂
und schmeckt noch besser 🙂
Wow, was für eine Idee! Ich kipp ja gerne ein Likörchen in den Schokokuchenteig, auf die Idee mit Bier bin ich da noch nicht gekommen. Und das, obwohl der Prinz einen Bier-Adventskalender hatte. Ich werd mich mal auf die Suche nach einem anständigen Craft-Bier machen und nachbacken.
Liebe Grüße
Das Pfeifhäschen Barbara
Whiskey, Bier, Amaretto – das alles schadet einem Kuchen nicht 😉