Die Mittagspause stellt Berufstätige wirklich vor eine Herausforderung! Wer will schon immer das ewig gleiche belegte Brötchen vom Bäcker essen, täglich viel Geld für den Mittagstisch ausgeben oder sich – noch schlimmer! – mit fragwürdigem Gebäck von der Tanke nebenan eindecken? Auch Kantinen sind nicht immer so verlockend, dass sie uns 5 Tage pro Woche glücklich machen. Und wer dann noch wissen will, was in seinem Essen drin ist, der kommt um mitgebrachtes Essen nicht herum. Nur: Nicht jedes Büro bietet Koch- und Aufwärmmöglichkeiten. Von Baustellen oder Ladengeschäften ganz zu schweigen! Und wer will die Kollegen schon mit stundenlang köchelnder Fischsuppe oder aufgewärmtem Wirsingeintopf quälen?
Alles ruft also nach dem Revival der guten alten Brotdose – neudeutsch: Lunchbox , noch schicker: Bentobox. Ich bleib bei Brotdose. Habe ich doch das Brot schon im Blognamen verewigt 🙂
Tina von Lunch for One jedenfalls sucht nach Rezepten für die Lunchbox und hat ein Gewinnspiel ausgelobt. Und da darf mein Lunch-Klassiker doch nicht fehlen: Tatatataaaaaa, la Tarte! La Forellen-Tarte, um genau zu sein:
Tarte lässt sich perfekt am Vortag vorbereiten und schmeckt nach einer durchgezechten durchgezogenen Nacht sogar noch besser! Die Zutaten kann man gut im Vorratsschrank haben, am Wochenende frisch besorgen und etwas aufheben oder leicht auch noch schnell im Supermarkt besorgen, wenn erst spät aus der Arbeit kommt.
Wer mag kann zur Tarte noch etwas gewaschenen und trockengeschleuderten Salat in einer separaten Tupperbox mitnehmen (hält sich auch gut, wenn er am Vorabend eingetuppert und im Kühlschrank aufbewahrt wird), ein Glas mit einem abends angerührten Dressing passt auch noch in die Tasche. Die Tarte schmeckt aber auch ohne Salat sehr gut…
Zutaten für den Mürbeteig:
200 gr Mehl
1/2 TL Salz
100 gr Butter
1 Ei
Alles gut vermischen, bis ein geschmeidiger Teig daraus wird. Zu einer Kugel formen, in einen ausreichend großen Gefrierbeutel geben und darin schon mal leicht ausrollen. Dann kühlt er schneller durch. Also: Beutel für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben.
Zutaten für die Forellen-Füllung:
400 gr Filets von der Räucherforelle
1 Bund Schnittlauch, fein gehackt
2 Eier
250 gr Creme fraiche
50 gr neutraler Frischkäse
2 Frühlingszwiebeln (nur das Weiße)
Salz
weißer Pfeffer
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
etwas Butter für die Form und zum Anschwitzen
Zubehör: Rührschüssel, kleine Pfanne, Tarteform (28 cm) oder kleine Tartelette-Förmchen, Nudelholz, Pinzette oder Grätenzange, Stabmixer oder Blender, Frischhaltefolie
Zubereitungszeit: 15 min für den Teig, 20 min für die Füllung, Backzeit ca. 35 min
So geht’s:
Während der Teig durchkühlt, kümmern wir uns um die Füllung: Frühlingszwiebeln säubern, in feine Ringe schneiden und in etwas geschmolzener Butter in der kleinen Pfanne anschwitzen. Salzen, pfeffern, zur Seite stellen. Forellenfilets auf Gräten untersuchen und möglichst alle entfernen. Schnittlauch fein hacken. Jetzt alle Zutatenfür die Füllung – außer Schnittlauch und Zwiebeln – in eine Rührschüssel geben und mit dem Stabmixer grob pürieren. Es sollten noch Fischstückchen in der Masse sein! Zwiebeln und Schnittlauch unterheben und zur Seite stellen.
Teig aus der Kühlung nehmen, Gefrierbeutel an einer Seite aufschneiden. Teigkugel auf den Gefrierbeutel legen und mit einem Stück Frischhaltefolie abdecken. Jetzt den Teig zwischen den beiden Lagen mit dem Nudelholz ausrollen bis er die Größe der Tarteform hat.
Tarteform fetten. Teig in die gefettete Form geben und mit einer Gabel anpieksen. Das Blindbacken spare ich mir, wenn es schnell gehen muss. (Ansonsten jetzt mit Backpapier und Linsen oder anderen trockenen Hülsenfrüchten abdecken und 15 min mit Papier, 5 min ohne blind backen.) Die Füllung gleichmäßig auf dem Teigboden verteilen und auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen schieben. Etwa 35 min backen, bis die Masse komplett gestockt ist!
Abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form heben (Das geht besonders gut, wenn man eine Tarteform mit losgelöstem Boden hat. Diese Anschaffung kann ich echt empfehlen!) oder aus den Tartelette-Förmchen stürzen.
Da die Forellen geräuchert waren und das Ei komplett durchgebacken, hebt sich die Tarte locker im Kühlschrank 2 Tage auf.
Ein herzhaftes Dressing für die Mittagspause mache ich übrigens aus 1/3 Weißweinessig, 2/3 Olivenöl, Salz, Pfeffer, 1/2 TL Senf und einer halben kleinen gekochten Kartoffel.
Die Tarte schmeckt frisch aus dem Ofen und noch lauwarm natürlich am besten. Aber auch am nächsten Tag ist sie kalt ein wunderbares Mittagessen – oder auch für Picknick und Biergarten geeignet. Tartes sind meine Geheimwaffe fürs Büro, fürs Buffet oder wenn mal Reste im Kühlschrank auf ihre Weiterverwendung warten. Ich bin gespannt, was Tina und ihre Gäste sonst noch in die Lunchbox packen!
Tartes find ich auch immer klasse… auch wenn ich meistens keine Lunch-Box brauche.
Eine schicke Tarte auf einem schicken Teller – mir gefällt beides sehr.
Danke für dieses feine Rezept. Ich bin ja auch immer auf der Suche nach Alternativen, die ich mit zur Arbeit nehmen kann.
Kannst du mir bitte noch schreiben, wie groß die Tarteform für dieses Rezept sein sollte oder hab ich die Angabe überlesen??
Liebe Eva, das habe ich tatsächlich vergessen. Meine Tarteform hat ca 28 cm Durchmesser und einen herausnehmbaren Boden. Ich trage das noch nach. Danke für den Hinweis & liebe Grüße.
vielen Dank! – die nimmst du dann aber nicht komplett mit zur Arbeit oder? 😉
nee, in stücken 🙂 oder ich gebe den rest an die lieben kollegen…
Das klingt sehr lecker! Und jetzt kurz vor der Mittagspause knurrt der Magen ;). Ich werde beim Einkaufen mal ein wenig geräucherte Forelle einpacken!
Liebe Grüße
Bei mir gibt’s als Büroessen auch ganz oft Quiche. Das lässt sich einfach am besten vorbereiten, gut transportieren, gut kalt essen und satt macht es auch noch… Mit Forelle habe ich das aber noch nie ausprobiert. Das muss ich dringend ändern 😉
Hm, so hätte ich meine Brotbox auch gerne mal gepimpt…
Lecker!
Liebe Grüße u schönes Wochenende
Cheriechen
Sieht fantastisch aus, ich kann’s fast riechen! 😊
War super, vielen Dank für das tolle Rezept! Habe aus Gründen statt Crème fraîche und Frischkäse nur saure Sahne verwendet, dafür die ganze Frühlingszwiebel (weisse Teile angeschwitzt, grüne statt Schnittlauch).