’n echter Klassiker und bekannt aus sämtlichen Gaststätten an der Nordsee. Wer aber im Rheingau lebt und nicht mal schnell Seeluft schnuppern kann, muss sich das See-Feeling eben in die Pfanne holen.
Krabben selber puhlen, der Geruch gebratenen Fischs, der aus der Küche auf die Terrasse zieht, frische, goldgelbe Kartoffeln – das gehört als Erinnerung zu allen Nordseeurlauben. Und davon gab es in meiner Kindheit jede Menge.
Dieser Teller ist deshalb für mich Kindheits-Sommerferien-Feelgood-Glück pur:
Zutaten:
2 große Schollenfilets
100 gr Nordseekrabben ohne Schale
1/2 Bund Dill
1 Schluck trockener Weißwein
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
1 TL Senf
3 EL Sahne
Salz, Pfeffer
1 Prise Zucker
etwas Muskat
Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
Kartoffeln
Spargel
1 Spritzer Zitronensaft
etwas Mehl
3 EL Butter
Zubehör: Pfanne, 2 Töpfe (ggf. 1 Spargeltopf)
Zubereitungszeit: ca 45 min
So geht’s:
Kartoffeln putzen und ggf. schälen. Junge Kartoffeln schmecken mit Schale besonders lecker – und es spart Zeit. Spargel schälen. Kartoffeln in leicht gesalzenes Wasser geben. Spargeltopf mit etwas Wasser füllen, mit Salz, Pfeffer und Zitrone würzen. Wasser zum Kochen bringen und den geschälten Spargel hineingeben. Schollen abwaschen, trockentupfen, in etwas Mehl wälzen und abklopfen.
1 EL Butter in einem Topf erhitzen, gehackte Zwiebel darin glasig garen. Mit Weißwein und Sahne ablöschen. Mit Salz, Pfeffer, Zitronenabrieb und Muskat würzen und bei kleiner Hitze einige Minuten köcheln lassen. Durch ein Sieb streichen und mit dem Senf vermischen. Mit Zucker abschmecken und auf kleiner Flamme warm halten.
1 EL Butter in der Pfanne erhitzen. Schollenfilets darin von beiden Seiten braten.
Wenn Kartoffeln und Spargel gar sind, die Nordseekrabben und den fein gehackten Dill unter die Sauce heben und kurz warm werden lassen. Eventuell mit dem Rest Butter binden.
Alles auf einem vorgewärmten Teller anrichten und mit einem Glas gut gekühltem Weißwein servieren.
Stichwort Weißwein: Das Weingut Kiefer ruft dazu auf, Lieblingsrezepte einzureichen, die zu ihrem Wein „Mit den Wolken ziehen“ passen. Die Cuvee aus Rivaner, Riesling und Sauvignon Blanc passt herrlich zu sommerlichen Gerichten und schmeckt auch zu einer Portion Pasta auf dem Balkon! (Passt dieser poetische Weinname nicht außerdem ganz wunderbar zu einem Nordsee-inspirierten Gericht?)
Dieses Rezept ist für mich sowas von deutsch! Wenn ich an deutsche Küche denke, fällt mir in erster Linie Grünkohl ein, aber gleich danach kommt Scholle mit Krabben. Ich hab das einmal in Deutschland gegessen und dann nie mehr wieder. War also ein nachhaltiger und sehr positiver Eindruck.
Dann wird’s mal wieder Zeit. Grünkohl habe ich ja im Winter das erste Mal gegessen und fand’s klasse. Ist aber wirklich kein Sommergericht… Und Krabben könnte ich in allen Varianten essen. Am liebsten frisch vom Kutter.
Hihi, ich musste gerade schon etwas schmunzeln. Ich als ‚waschechte‘ Norddeutsche von der Nordsee (mittlerweile wohne ich leider nicht mehr dort) hatte noch letztens mehr oder weniger eine ‚Debatte‘ mit Freunden wie man Spargel isst und wir waren uns alle einig: Spargel und Fisch ist bei uns sooo ein no-go 😉
Aber an sich erinnern Krabben natürlich sehr an die Nordsee, es gibt nichts besseres zu Hause 🙂
Echt jetzt? Warum passt das nicht? Ich finds herrlich! Aber wir machen ja zB auch keine Mayo an Kartoffelsalat 🙂 Jeder hat so No-Gos