Glückspaket zum Wochenende: Originalrezept für Stollen, Hot Toddy und ein bissl Weihnachtsmelancholie

Mein Glückspaket diese Woche ist voll mit leckerem Weihnachtszeug. Schaut doch mal rein!

Los geht es mit einem Stollen. Nicht irgendeinem, sondern DEM original Vogtländer Stollen-Rezept. Von unserem Admin Christian. Hurrah! Denkt daran: Admins muss man immer gut behandeln! Vor allem, wenn man den ganzen Tag am Rechner sitzt oder unterwegs „always on“ sein muss. Ich hoffe, Ihr pflegt Euren Admin gut, bedankt Euch immer artig, bittet brav und ohne Brüllerei um Hilfe und feiert im Juli den Admin Appreciation Day. Wenn nicht, ziehe ich Euch die Ohren lang! Admins können Leben retten!

Noch leichter fällt einem das Hegen und Pflegen aber noch dann, wenn Admins auch noch unentdeckte Talente offenbaren und plötzlich  nicht nur mit Tech-Know-how aufwarten, sondern auch noch kochen bzw. backen können.

Vor einiger Zeit hatte ich Euch schon mal meinen Ex-Admin Thomas mit zwei Gastbeiträgen vorgestellt. Jetzt hat Christian aufgetrumpft und uns Kollegen mit einem originalen und selbstgebackenen Stollen nach Vogtländer Rezept verwöhnt – oder soll ich sagen: gemästet?

So sah er aus, bevor der Heuschreckenschwarm darüber herfiel:

Ich bin ja sonst kein soooo großer Stollen-Fan. Aber der war klasse! Und sehr schnell weg. Wenn Ihr jetzt also sofort alles einkauft und loslegt, ist er vor Weihnachten noch gut – und wird Euch viele neue Freunde bescheren. Versprochen.

Schnell noch im Büro ein Foto vom angeschnittenen Stollen gemacht, bevor er weg war:

Also jetzt erstmal das Rezept, bevor das Glückspaket weiter gefüllt wird (Rezept von Christian – kursive Kommentare sind von mir :)):

Der Stollen ist nichts für „schnell mal“ backen und dann gleich essen (schade, aber das Warten lohnt sich.). Stollen ist wie Wein (mein Stichwort!): Beides braucht seine Zeit – bei der Vorbereitung, beim Backen sowie beim Finish (Stollen-Finish? Wer hat den Anglizismus reingelassen?). Und dann muss der Stollen ebenso wie ein guter Wein noch ein bisschen lagern und reifen (und nicht zwischendrin reinbeißen!).

Die unten angegebene Menge ist für ca. 4-5 Stollen á 1-1,5kg (wer vielleicht erstmal klein anfangen will, macht einfach nur 1/4 der Menge. Oder das Fünffache – je nachdem, wie rund Ihr Euch an Weihnachten essen wollt!). Alle Angaben sind ca. Maße und können angepasst werden, z.B. kann man etwas weniger Rosinen nehmen, oder etwas mehr Zitronat/Orangeat, oder etwas mehr Mandeln. (so gefällt mir Backen: mit Daumenpeilung und nicht ständig an der Küchenwaage…)

Zutaten:

2,25kg Mehl

600g Zucker

200g süße Mandeln gemahlen

200g frische Hefe (keine Trockenhefe)

900g Butterschmalz

125g Butter

4 Päckchen Vanillezucker

Geriebene Zitronenschale von ca. 5-6 Zitronen

1 Fläschchen Bittermandelaroma

200g Zitronat (oder halb Zitronat, halb Orangeat) mit dem Messer sehr klein hacken

Milch (reichlich)

1/2 TL Salz

1,5kg Rosinen

1 Flasche Rum (cool! Das sehe ich jetzt erst. Jetzt weiß ich, warum der so lecker geschmeckt hat :))

Für das Finish (Er hat’s schon wieder gesagt!):

Schmelzbutter mit etwas normaler Butter zum Bestreichen (ca. 100g pro Stollen)

Reichlich Puderzucker (2 Päckchen) (ich habe nicht behauptet, dass ein Stollen Magerkost wäre!)

Und wo wird’s gemacht:

Alle Zutaten am Abend vorher bereitstellen, so dass sie die Raumtemperatur annehmen. Schmelzbutter kann man auf die warme Heizung stellen, damit sie schon mal schmilzt. Die Rosinen ggf. waschen und mit dem Rum einweichen. Mindestens 1h ziehen lassen. (Und immer mal von naschen, hihi…) Das Mehl in eine genügend große Schüssel sieben (der Baumarkt hat da schöne große Modelle…) (Kann man auch eine Betonmischmaschine nehmen? *duckundwegrenn*). Die Hefe in handwarmer Milch anrühren. Im Mehl eine Vertiefung graben und die angerührte Hefe dort reingeben. Mit Mehl verrühren (Hefestock) und min. 30min gehen lassen. Der Hefestock sollte ein bisschen aufgehen und schöne Blasen bilden.

Dann die restlichen Zutaten alle hinzugeben und den Teig mit den Händen schön durchkneten. Er sollte schön geschmeidig aber nicht zu fettig und nicht zu trocken sein. Ggf. noch etwas Mehl oder Milch hinzugeben. Jetzt den Teig min. 1h ruhen lassen. Durch die Hefe sollte der Teig schön aufgehen.

Dann Stollenlaibe abstechen (so ca. 1 – 1,5kg pro Laib). Jeweils noch mal durchkneten und zu einen Laib formen und in der Mitte längs eine Delle formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Kuchenblech legen und im Ofen bei ca. 180°C ca. 1 Stunde backen. Er sollte eine schöne braune Farbe bekommen (nicht zu dunkel werden lassen). Beim Umluft-Herd kann man auch gleich 2 Stollen gleichzeitig backen, die sollten dann aber die gleiche Größe haben und mit der Temperatur kann man dann auf 170°C runter gehen. Nach 3/4 der Backzeit ggf. mit einem Schaschlik-Stab eine Gar-Probe machen.

Den Stollen auskühlen lassen und dabei die angebrannten Rosinen ablesen. Anschließend (kann man auch am nächsten Tag machen) die Stollen reichlich mit Butter bestreichen und gleich mit ebenfalls reichlich Puderzucker bestäuben.

Anschließend die Stollen in Tüten verpacken und an einem kühlen Ort 1 Woche lagern bevor man sie anschneidet.

Das Ergebnis ist göttlich. Die Rum-Rosinen haben mir sehr gefallen. Und das klitzeklein gehackte Zitronat. 

Danke, Christian!

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Ich freue mich dieses Wochenende auch sehr auf das Glühweintrinken bei Freunden, die Fortsetzung einer Münchner Tradition. Alternativ zum Glühwein habe ich aber den Hot Toddy von Highfoodality ins Herz geschlossen, den Ihr hier findet. Das ist ein heißer Whiskey mit Honig und Gewürzen, der einen garantiert ausknockt und wahrscheinlich sämtliche Erkältungsviren direkt abtötet. Klasse! Frank war so nett, mir die Erlaubnis zu geben, sein hübsches Foto hier zu posten, damit Euch das Wasser (bzw. der Whisky!) im Munde zusammenfließt:

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Zum Glücklich-Sein brauche ich dieses Wochenende auch ein bisschen melancholisch-sentimentale Weihnachtsmusik. Meine Freundin P. zieht mich schon immer damit auf, dass ich bei „Maria durch ein Dornwald ging“ heulen muss. Ähnlich anrührend wirkt bei mir „I’ll be home for Christmas“ (natürlich vom göttlichen Frank Sinatra) mit der wunderbaren Schluss-Pointe „…if only in my dreams“. Hach, seuftz. Da denke ich immer an all die Menschen, die an Heiligabend nicht daheim bei ihren Lieben sein können. Und deshalb geht jetzt mal ein herzliches Dankeschön an alle Krankenschwestern, Ärzte, Feuerwehrleute, Polizisten, Bus- und Bahnfahrer, Alten- und Kinderpfleger, Bohrinsel-Arbeiter, Container-Schiff-Matrosen und und und… Merry Christmas! This is for you:

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  1. Wie Vogtländer? Ich doch auch!! 🙂

    Im Vogtland gibt es soooviele Stollen-Orginalrezepte, das ist schon fast unheimlich, da hat sozusagen jedes Dörfchen sein Geheimrezept… 😉 – bei mir gabs ja dieses Jahr auch meinen ersten selbstgebackenen Quarkstollen (http://kulinarischeswunderland.blogspot.com/2011/10/bald-ist-es-wieder-soweit.html) , der war auch klasse und hat geschmeckt, obwohl ich kein Stollenfan bin und ein kleines bisschen geschummelt hab :). Mir gings da so ähnlich wie Dir… ruckzuck wurde er von den Kollegen aufgefuttert!

  2. @Alice Das ist echt ein witziger Zufall. Das mit dem Stollen-Rezept klingt ein bisschen wie hier im Frankfurter Raum die 1000 Familienrezepte für Frankfurter Grüne Sauce. Ich mag solche Traditions-Rezepte ja sehr!

  3. ich liebe Christstollen…leider sind meine Kinder total anti-Rosinen 🙁

  4. Hey, ich freue mich schon wieder auf die Weihnachtszeit und das Backen. Am Wochenende werde ich schonmal mit Christstollen anfangen. Ich mag ihn ja eigentlich am liebsten mit Marzipan.
    Mein Problem nur, dass ich ein Geheimrezept aus einer guten Konditorei habe, dass sich auf 17 Kuchen bezieht. Tja, was mache ich, wenn da 3 Eier rein kommen, ich aber nur 1 Kuchen machen will? 😉

  5. @Simon Oh Gott. Weihnachten ist ja gar nicht mehr lange hin… Aber 17 Kuchen sind natürlich auch eine ganz schöne Menge. Mach‘ doch 17 und verschenke einige bzw. stifte sie an Altenheime, Kindergärten usw. Wäre das nicht was? (Und notfalls kaufe ich Dir einen ab 😉 )

    1. So, 4 Stück sind fertig.
      Wenn ich ihn probiert und für gut befunden habe, kann ich dir gerne ein Stück schicken 🙂

      1. Na, wenn das kein Angebot ist 😉 Wie hast Du die „geteilt durch 17“-Problematik gelöst?

      2. Ich hab 5 Stück kleine gemacht, da musste ich mich nicht tot teilen. Ich werde aber nochmal welche machen und dann vielleicht mit Marzipan 😀

      3. Hach, das hat über mein Handy nicht so geklappt wie es sollte 😉 Außerdem bin ich mit den Zahlen durcheinander gekommen 😛
        Jetzt nochmal richtig: Das Rezept war für 23 Stk a 750g mit 6 Eiern. Ich hab dann soviele gemacht, dass halt irgendwo einen Sinn gegeben hat. Ich bin da ehrlich gesagt auch nicht so genau. Rezepte dienen mit in der Regel nur dazu, dass das Vorhaben nicht ganz in die Hose geht.

        Falls du dich wunderst, warum ich so früh angefangen habe: Stollen könnte ich das ganze Jahr über essen. Aber jetzt sind ja seit kurzem erst die Läden voll mit den ganzen Zutaten… da konnte ich nicht anders 😉

        Was ich beim nächsten Mal anders machen würde: direkt buttern, dann mit Zucker bestreuen und am nächsten Tag erst Puderzucker. So gibts halt schon den ein oder anderen Butterfleck im schönen Weiß…

        1. Ich bewundere Stollenbäcker so oder so. Alleine für die Geduld… Ich will ja immer alles gleich probieren, was ich gekocht habe. Deswegen ist Backen eh nicht so meines…

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