Weinempfehlung: Parfums de Garrigues. La Prade Mari

Auch wenn jetzt viele Wein-„Experten“ mit dem Kopf auf den Tisch knallen: Für mich hat sich in den letzten Jahren herauskristallisiert, dass ich bei Rotweinen die Italiener liebe und bei Weißen die Franzosen. So einfach ist das – mit ein paar Ausschlägen in die Neue Welt und auf für mich neue Terroirs wie z.B. Ungarn. Diese einfache Regel (rot=Italien, weiß=Frankreich) bestätigt sich sogar bei Blind-Verkostungen.

Umso mehr hat mich überrascht, dass die Frühjahrs(!!)edition des SZ-Weinpakets ganz andere Ergebnisse zu Tage gebracht hat. Die Italiener im Paket haben mich eher enttäuscht. Vor allem, was das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft. Ein wirklicher Kracher ist aber der Franzose, der neulich im Glas war:

Der 2008 Parfums de Garrigues vom Weingut La Prade Mari  ist mit 14% natürlich kein Leichtgewicht. 40% Grenache, 20% Syrah und 40 % der alten Rebsorte Carignan geben eine angenehme Mischung aus Kirscharomen, Holz- und Brombeeraromen sowie eine leichte Vanillenote. Der Name, der übersetzt „Duft der Heide“ heißt, passt meiner Meinung nach sehr gut zu diesem Wein, der beim Einatmen Erinnerungen weckt an einen heiß-flirrenden Sommertag im Süden, wenn die Rosmarinbüsche duften und die Eidechsen sich auf heißen Steinen sonnen, während die Pinienzapfen am Baum knacken und Hummeln um einen herum surren. Augen schließen, tief einatmen und schon sitzt man in Südfrankreich – und das alles noch vor dem ersten Schluck 🙂

Carignan – die Rebsorte war mir bisher nicht bekannt – wird klassischerweise auf den kalkhaltigen Böden im Languedoc (daher kommt unser Heide-Duft) und der Provence angebaut und gehört zu den fünf (!) am häufigsten angebauten Rebsorten weltweit! Unter anderem wird Carignan zum Tempranillo-Verschnitt verwendet. Wieder was gelernt…

Der Wein aus der SZ-Vinothek kostet 8,75 € und hat damit ein Spitzen Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer im kommenden Herbst und Winter, wenn es draußen schütten und stürmt, noch mal die Erinnerung wachrufen will nach Lavendelduft, trocken knisterndem Gras unter den Füßen, warmen Sandsteinen und heißem Wind auf der Haut, ist mit diesem Wein bestens bedient.

Er passt zu Grill- und Bratfleisch, mediterranem Gemüse aber auch zu kräftigem Käse. Besonders gut kann ich ihn mir vorstellen zu Rosmarin-Kartoffeln, Lammkoteletts, Roastbeef, grünen Bohnen mit Feta und so weiter. Also ein sehr vielseitiges Tröpfchen.

*clink*

Foto oben: www.laprademari.com

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