Koli Milagu Masala: indisches Hühnchen aus Chettinad

Frühlingsanfang? Davon war bisher noch nichts zu merken. Stattdessen bin ich diese Woche mehrfach mit dem Zug durch Schneelandschaften gefahren. Ist ja auch ganz reizvoll – aber doch nicht im März! Ach, es hilft ja nichts: Wenn es kalt ist, müssen wir eben in uns drin ein kleines Feuerchen entfachen. Was wäre dafür besser geeignet als ein feuriges indisches Curry? Koli Milagu Masala ist ein Rezept aus Chettinad, einer Region im Süden Indiens, die besonders für ihre Tempel-Architektur bekannt ist – und ihre Küche.

Koli Milagu Masala entfacht ein Feuerchen in Dir!

Typisch für die Region Chettinad ist die Verwendung von Fenchelsamen, Curryblättern und natürlich Chilischoten für die nötige Schärfe. Wer es weniger scharf mag, reduziert die Anzahl einfach. Ganz wichtig ist aber das Zusammenspiel der verschiedenen Gewürze – nicht nur für den Geschmack, sondern auch für die Konsistenz und die Verträglichkeit des Gerichts. Fenchelsamen beispielsweise fördert die Verdauung, die weißen Mohnsamen geben etwas nussige Süße und machen die Gewürzpaste gleichzeitig sämiger. Urad Dal, die Du im Asia-Laden bekommst, sind eigentlich Bohnen, keine Linsen. Aber sie sind klein und rund (geschält: weiß, ungeschält: dunkel) und können wie Linsen verwendet werden. In unserem Curry geben sie ebenfalls eine nussige Komponente zum Gericht. Eine tolle Übersicht über die verschiedenen Dal-Sorten findest Du übrigens hier (engl.).

Aber erst einmal kommen die Gewürze dran:

Du röstest sie am besten in einer Eisenpfanne an, bis sie intensiv zu riechen beginnen (aber nicht verbrennen!). Das riecht besser als jeder Raumduft, jedes Räucherstäbchen.

Doch hier kommen Rezept und Anleitung Schritt für Schritt:

Rezept und Zubereitung Koli Milagu Masala für 2 Personen:

Zutaten:

  • 500 gr Hühnerfleisch, ohne Haut und Knochen
  • 3 EL Ghee (geklärte Butter, alternativ: Pflanzenöl)
  • 4 grüne Kardamomkapseln
  • 1 Stück Zimtrinde, etwa 2 cm
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 3 Nelken
  • 3 Lorbeerblätter
  • 1 TL Urad Dal, in einem Sieb abgespült und abgetropft
  • 15 frische Curryblätter (alternativ: 10 getrocknete)
  • 1 rote Zwiebel, geschält und fein gehackt

Für die Gewürzpaste:

  • 1 EL Kreuzkümmelsamen
  • 8 getrocknete rote Chilischoten (starte mit weniger, wenn Deine Chilis sehr scharf sind oder Du sehr empfindlich bist)
  • 3 EL Koriandersamen
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1 TL weiße Mohnsamen
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 1 Stück frischer, geschälter und gehackter Ingwer (etwa 2 cm)
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL Tomatenmark
  • Salz

Dazu passen Reis, Naan und Raita (Joghurt mit etwas gehackter Gurke, Salz, Cumin).

Zubehör: Pfanne zum Anrösten der Gewürze, Mixer, kleines Sieb, Pfanne mit Deckel für das Curry, Topf für den Reis

Zubereitungszeit: ca. 45 min

So geht’s:

  1. Das Hühnerfleisch in mundgerechte Stücke zerteilen.
  2. Für die Gewürzpaste röstest Du die trockenen Zutaten in der Pfanne an, bis sie anfangen zu duften. Anschließend lässt Du sie etwas abkühlen.
  3. Währenddessen mörserst Du die Nelken, Fenchel, Zimt und Kardamom grob in einem Mörser und stellst sie zur Seite.
  4. Jetzt gibst Du die angerösteten Gewürze aus der Pfanne (Schritt 2) zusammen mit den übrigen Zutaten und einem Spritzer Wasser in den Mixer und mahlst alles zu einer Paste.
  5. In Deiner Pfanne erhitzt Du das Ghee auf mittlere Hitze und gibst die gemörserten Zutaten aus Schritt 3 sowie das Urad Dal und die Lorbeerblätter hinzu und brätst alles kurz an.
  6. Jetzt gibst Du die Curryblätter und die Zwiebeln hinzu und röstest alles unter Rühren weiter an.
  7. Als nächstes gibst Du die Gewürzpaste in die Pfanne – wieder rühren und leicht anrösten. Das dauert einige Minuten.
  8. Gib etwas Wasser hinzu (wenig!), damit die Zutaten in der Pfanne nicht anbrennen.
  9. Jetzt gibst Du das Huhn in die Pfanne, vermischst das Fleisch gut mit den Gewürzen und gießt etwa 250 ml Wasser hinzu.
  10. Alles zum sanften Köcheln bringen und zugedeckt für etwa 20 min garen lassen (kommt auf die Größe Deiner Hühner-Stücke an)
  11. Wenn das Hühnchen gar ist, nimm den Deckel ab und lass bei höherer Hitze die Sauce noch etwas einreduzieren, falls nötig.
  12. Zusammen mit Reis und/oder Naan sowie etwas Raita servieren.

Durch das Anrösten und die vielen wärmenden Gewürze wird Dir schön kuschelig von innen! Damit überstehst Du auch so einen usselig-kalten Frühlingsanfang wie in diesem Jahr!

Guten Appetit!

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  1. Da wird mir schon beim Lesen ganz warm…. schön!

    1. Julia Author says:

      Und wie es aussieht, müssen wir uns auch noch eine Weile von innen wärmen…

  2. Hat auch mit Aubergine und Pilzen ein schönes warmes Bäuchlein gemacht 😉

    1. Julia Author says:

      Ui, das ist auch eine gute Idee. Pilze sind ja ohnehin ein guter Fleischersatz! Schön, dass es Dir geschmeckt hat!

  3. Liebe Julia,
    von den Gewürzen her, ist das Curry genau meine Kragenweite. 🙂 Nur weiße Mohnsamen kannte ich bisher nicht. Wo bekommt man die denn?

    1. Klar! Im Asialaden. Das ist eigentlich kein Problem.

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