Eure Kommentare zu meinem Marathon-Post waren wirklich großartig! Die vielen Tipps und der Zuspruch haben mich wirklich sehr gefreut. Schön, dass auch ein paar Läufer den Blog besuchen *winkewinke*
Leider kam die Lauferei zuletzt ein bisschen kurz, weil ich im Jahresendspurt tierisch viel um die Ohren hatte. Aber so eine Auszeit vom Laufen tut auch mal gut. Umso mehr freue ich mich, im neuen Jahr wieder durchzustarten, meinen Trainingsplan zusammenzustellen, vielleicht ein paar neue Schuhe zu shoppen und so weiter. Ich merke, dass ich mich richtig auf das Laufen freue, wenn ich mal etwas pausiert habe.
Zum Glück braucht man als Läufer ja auch nicht so viel… (Ich darf gar nicht an den Wert einer Golf- oder Tauchausrüstung denken!) Aber so ein bisschen Equipment wollen wir ja auch shoppen 🙂 Vorgestellt habe ich Euch schon mal mein Lieblings-Equipment Willie. Jetzt bekam ich die Möglichkeit Kompressions-Socken „Running“ von CEP mal selber zu testen, nachdem ich mich nämlich mit einer ehemaligen Kollegin darüber unterhalten hatte, dass ich den Effekt von Kompressions-Kleidung für einen ziemlichen Schmarrn halte.
Aber: „Nur Versuch macht kluch„, nicht wahr? Deshalb dachte ich mir, ich probiere es einfach mal aus.
Als Farbe hatte ich mir pink ausgesucht – wenn schon, denn schon:
Besonders vorteilhaft sind Bein-Fotos , wie man sieht, wenn man sie von oben aufnimmt. Sehr schön! *augenroll*
Das Anziehen ist schon eine ziemliche Herausforderung, da die Kniestrümpfe natürlich supereng sind. Wer leicht klaustrophobisch veranlagt ist, will sich die Teile erstmal am liebsten wieder vom Bein reißen. Das ist aber gar nicht so einfach. Denn auch das Ausziehen braucht ganz schön Geduld. Am besten geht das Anziehen, wenn man – im Gegensatz zu Strumpfhosen – die Kniestrümpfe NICHT ganz aufrollt, sondern nur so etwa zur Hälfte und dann den Fuß in den somit verkürzten Kniestrumpf wurschtelt. Wenn man den Strumpf komplett aufwickelt, ist er einfach zu eng und starr. Jetzt den Strumpf von der Fußzehe her glatt ziehen, damit er sich nicht verdreht und schön ordentlich bis unters Knie zerren.
Das Ausziehen klappt ebenfalls besser, wenn man nicht vom Knie abwärts alles zu einem Klumpen rollt, den man dann eh nicht über die Ferse bekommt. Besser geht es, wenn Ihr den Strumpf etwas vom Knie runterschiebt und anschließend mit dem so gewonnen Spielraum die Ferse schon mal aus dem Strumpf-Unterteil rausholt. Der Rest geht dann von allein.
Klingt superwissenschaftlich, oder? Aber mit etwas Übung funktioniert das ganz gut.
Gewöhnen musste ich mich an das Enge-Gefühl. Das war am Anfang schon ziemlich heftig. Allerdings kratzen die Strümpfe nicht und heizen auch nicht die Haut unnötig auf. Außerdem drückt im Schuh nichts. Es gibt keine drückenden Nähte – aber das ist bei Laufsocken mittlerweile nun wirklich Standard. Wer bei eisigen Temperaturen läuft, sollte also auf eine lange Lauf-Tight nicht verzichten. Die Strümpfe alleine wärmen meines Erachtens nicht ausreichend. Bei milderen Temperaturen hat das aber den Vorteil, dass sie auch nicht stören. Selbst bei dem richtig warmen Wetter im Herbst waren sie nicht zu heiß.
Das Material besteht zu 85% aus Polyamid und zu 15% Elasthan. Waschen könnt Ihr sie bei 40 Grad und ich muss sagen, dass sie auch nach mittlerweile mindestens 10 Wäschen immer noch sehr gut in Form sind und kein bisschen ausbleichen oder ausleiern. Und Laufklamotten werden ja wirklich Stresstests unterzogen was Tragen, Reibung, Wäsche und so weiter betrifft.
Aber die wichtigste Frage ist ja: Wie läuft es sich mit den Kompressions-Strümpfen und was bringen sie tatsächlich?
Ich bin meistens morgens und viel auf Asphalt unterwegs. Da merke ich dann schon manchmal, dass die Waden etwas verhärten oder – im schlimmsten Fall – krampfen. Mit ausreichend Dehnung, etwas Tempodrosselung und – nach dem Laufen – eincremen mit Arnika-Massageöl (z.B. von Weleda) wurde ich dem Zwicken aber meistens gut Herr.
Mit den Strümpfen fällt mir aber auf, dass das Verspannen, Verkrampfen oder auch eine Ermüdung nicht oder sehr viel später einsetzen. Das kann natürlich auch auf Tagesform, Wetter usw. zurückgeführt werden. Allerdings haben Läufe ohne Strümpfe (quasi als Test zwischendurch) dann schon den Eindruck vermittelt, dass an der Kompressions-Wirkung was dran ist. Gerade beim Laufen auf Asphalt hatte ich das Gefühl, dass die Waden geschmeidiger und leistungsfähiger bleiben.
Was noch aussteht, ist ein langer Lauf (15km oder mehr). Bisher habe ich nur kurze schnelle Läufe, Intervall- oder ruhigere 10km-Läufe mit den CEPs durchgeführt. Dabei haben mich die Strümpfe aber schon überzeugt. Ich bin gespannt, wie sie sich bei einem Wettkampf auswirken. Einen Halbmarathon will ich im späten Frühjahr unbedingt wieder auf den Plan nehmen – diesmal mit Kompressions-Socken.
Fazit: Die Anwendung braucht ein bisschen Übung. Das enge Kleidungsstück fühlt sich anfangs ungewohnt an – vor allem, wenn man bei milden Temperaturen das Gefühl von „freien Waden“ mag. Beim Laufen sind sie aber nicht störend, sondern sogar angenehm. Darüber hinaus konnte ich subjektiv durchaus den Effekt feststellen, dass das Laufen auf Asphalt weniger stark die Waden verhärtet als sonst. Ich werde zwar auch weiterhin immer mal wieder ohne Kompressions-Strümpfe laufen, weil ich den Wind auf der Haut einfach zu gerne mag – vor allem bei den ersten Frühlingsläufen! Aber wenn es nicht zu heiß ist, greife ich immer wieder gerne auf sie zurück und würde sie auch beim nächsten (Halb)marathon tragen.
Sportbekleidung und Equipment: Schmarrn oder gern genommene Unterstützung für den Sport? Wie seht Ihr das?
Ich bin zwar kein Läufer, aber hab nen heißen Tip für die Anzieherei: Gummihandschuhe. Verhindert auch Löcher durch zu arges Zerren. 😉
Danke für den Tipp, Evi 🙂