Die Lupper-Class oder: Käse statt Manolo Blahniks

Andere Frauen bleiben sehnsüchtig vor Tiffany stehen – ich hänge eher an der Scheibe einer Käse-Theke fest (und bei Tiffany, die echt schöne Sachen haben und manche auch gar nicht so abgehoben, also wirklich… ok, ich schweife ab :)).

Andere Frauen „belohnen“ sich mit einem Paar neuer Schuhe – ich gehe zu meinem Käse-Dealer am Viktualienmarkt (ok, ok, gegen neue Schuhe habe ich natürlich auch nichts einzuwenden).

Deshalb ging’s heute in der Mittagspause bei orkanartigem Wind Richtung Lupper am Viktualienmarkt, besser bekannt als „der Altar“! Denn für mich hat die Auslage bei Lupper schon fast Sakrales:

Die Auswahl ist gigantisch, die Beratung freundlich und kompetent und der Käse selbst ist dort genauso teuer wie anderswo (mittlerweile ja selbst im Supermarkt). Da wird das Milchprodukt schnell zum Luxusgut und ist gar nicht mehr so weit weg von Juwelen und Designerschuhen…

Trotzdem gab’s heute zum Wochenendstart ein paar Häppchen.

Einen Brie mit Trüffelcréme, mit dem ich letztens bei Freunden und unserem Abendbrot deluxe angefixt wurde:

Ein Caprifeuille, ein weicher Ziegenkäse, der fast schon vom Teller fließt:

Und ein uralter, bröckeliger Gouda fast schon karamelliger Textur und einem kräftigen Aroma:

Harte Käse wie Parmesan, Gouda, Bergkäse, Manchego usw. kann man wunderbar in der „Käse-Schildkröte“ von Manufactum aufbewahren. Boden und Deckel sind aus glasiertem Steingut und so geschwungen, dass sowohl die Rillen am Boden als auch der Deckel genügend Luft an den Käse lassen, um ein Schwitzen und Schimmeln zu verhindern.

Der Deckel ist zudem innen an einem Teil unglasiert:

Durch Wässern dieses Teils (einfach etwas Wasser kurz drin stehen lassen, abgießen, überschüssiges Wasser abtupfen) entsteht eine feuchte Luft, die durch das Zirkulieren den Käse optimal lagert oder reifen lässt.

Ich halte viele Produkte sowie die Attitüde von Manufactum häufig für ziemlich übertrieben. Aber die Käse-Schildkröte leistet seit Jahren wirklich gute Dienste. Der Anschaffungspreis rechnet sich alleine dadurch, dass man Käse nicht mehr wegschmeißt, weil er unter Frischhaltefolie schimmelt oder im Butterbrotpapier austrocknet. Außerdem ist die Steingut-Dose so hübsch, dass man sie sogar auf den Esstisch oder das Buffet stellen kann.

Und zum Käse gab’s dann auch noch ein Glas Wein:

Die Flasche war die allerletzte, die ich aus einem Sonderkontingent bei Aldi Süd ergattern konnte (2,99 EUR!!). Und seit heute Abend weiß ich auch, warum der Wein so blitzschnell ausverkauft war: ein samtiges, fruchtiges Tröpfchen, das einen rund und äußerst angenehm ins Wochenende wiegt.  

PS: Wie auch schon bei „Indien an der Isar“ stammt auch diesmal die formidable Headline vom Text-Crack hier im Haushalt (auch bekannt als der bEdW). Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken. Reicht ja, wenn ich mich ab sofort zur „Lupper-Class“ zählen darf! 🙂

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  1. Im Ernst? Aldi-Wein zu diesen Köstlichkeiten?

    1. Also damit habe ich überhaupt keine Probleme, wenn er so gut ist wie der Grieche. Diese Aktionsweine sind manchmal richtige Entdeckungen. Und einen richtig guten Wein trinke ich lieber ohne Käse, weil der immer etwas den Weingeschmack verfälscht…

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