Jack, der Maronischreck: Mack the Knife oder Toni Maroni?

Ok, die Headline lässt vermuten, dass ich jetzt endgültig durchgeknallt bin 🙂 Aber ich erklär’s Euch gleich – versprochen!

Neulich hatte ich mich im Blog von Hobbykoch.de etwas skeptisch über „Jack, den Maronischreck“ geäußert. Das ist eine kleine Edelstahlwippe, die an einer Seite gezackt ist. Damit sollen Maroni perforiert statt aufgeschnitten werden – ohne Verletzungsgefahr, ohne viel Kraft und ohne die Frucht zu verletzen. Kurz nach meinem Kommentar wurde mir ein Exemplar zum Selbertesten zugeschickt. Nette Geste, interessanter Marketingansatz und überhaupt: Nur Versuch macht kluch!

Und weil ich Maronen wirklich liebe und sie den ganzen Winter über immer mal wieder esse, mir aber regelmäßig dabei die Finger zerschneide oder sogar mit dem Messer abrutsche, fände ich so eine Alternative ja ganz chic.

Aber handelt es sich bei dem Teil um ein Must-Buy, ein Nice-to-Have oder ein Waste-of-Money? 14,90 Euro sind ja schließlich kein Pappenstiel für ein Küchengerät, das einem einzigen Zweck folgt und vermutlich zehn Monate im Jahr in irgendeiner Schublade rumfliegt. Also eher Frank Sinatra oder Toni Maroni?

Und deshalb auch die Headline:

Ihr kennt doch sicher „Mack the Knife“, die englische Version von „Meckie Messer“ aus der „Dreigroschenoper“ bzw. der „Beggar’s Opera“. Hier in einer Version von Ol‘ Blue Eyes, Mr Frank Sinatra:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=QGdwQf2a0W0]

Oder entpuppt sich „Jack, der Maronischreck“ eher als Toni Maroni. Den nicht zu kennen, ist dann weniger dramatisch:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=CcNgASINfK0]

Das Äußere ist bei Jack jedenfalls schon mal nett: mattes Edelstahl, das gut in der Hand liegt, verpackt in einem hübschen Holzkästchen, das sich auch als Geschenk gut macht. Für Leute, die sonst schon alles haben 😉

Aber wichtig ist ja die Handhabung. In der mitgelieferten Beschreibung steht wörtlich: „Einfach gefühlvoll mit dem Daumen die gezahnte Klinge über die Wölbung führen…“ Ganz so einfach geht’s nicht. Man muss schon etwas Druck ausüben. Und dann kann es natürlich auch passieren, dass die Frucht verletzt wird. Aber das geschieht beim Aufritzen mit einem scharfen Messer auch. Trotzdem ärgert mich dieser blumige Beschreibungstext etwas. Hat Jack eigentlich gar nicht nötig. Denn:

Die Perforation klappt (je nachdem wie weich oder fest die Marone ist) ganz gut. Man benötigt jedenfalls keine Bärenkräfte. Auch die Gefahr des Abrutschens besteht eigentlich nicht, weil an beiden Enden der Klinge ein etwas größerer Zacken ist, den man in die Kastanie rammen kann. Trotzdem würde ich das Gerät nicht unbedingt (kleinen) Kindern in die Hand geben, da die Zacken schon ziemlich scharf sind. Aber insgesamt war ich schneller als sonst mit dem Einritzen fertig und hatte auch keinerlei Blutverlust zu beklagen. Das ist schon mal ein Pluspunkt! 

Ich habe zum Test auch solche Maronen in den Ofen geworfen (20 Minuten bei 200 Grad), die nicht so richtig perforiert waren, um mal auszuprobieren, was dann passiert.

Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen: Die ordentlich durchlöcherten Maroni sind gleichmäßig aufgeplatzt, so dass man sie ganz einfach schälen kann. Die weniger gut perforierten sind zumindest soweit offen, dass man sie mit etwas Druck auf die Schale ebenfalls leicht knackt.

Auch wenn ich immer noch skeptisch bin, ob sich die Anschaffung eines kleinen Küchengerätes lohnt, dass sonst zu nichts zu gebrauchen ist (ich überlege mir demnächst mal, was damit sonst noch so anzustellen ist). Die Handhabung und das Ergebnis waren echt überzeugend. Und wer gerne und regelmäßig Maronen ist – vielleicht auch mal in größeren Mengen -, der bekommt mit Jack eine echte Hilfe ins Haus.

Also eindeutig Frankie Boy statt Toni. Und jetzt alle: „Oh the shark has pretty teeth, dear, and he shows them pearly white. Just a jack knife has Macheath, dear and he keeps it out of sight…“

Hier habe ich Euch noch mal aufgenommen, wie Jack funktioniert. Dummerweise etwas unscharf, weil ich den Focus-Schalter an der Kamera nicht auf „nah“ gestellt hatte (ich habe nie behauptet, Michael Ballhaus zu sein!). Ooops. Aber es gibt Euch zumindest einen Eindruck von „Jack“.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Uxkf7FCPYZ4]

Herzlichen Dank an Kodak für die Bereitstellung der Zi8.

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