5. Dezember: Fashion-Blogger aus der Renaissance

Beruflich habe ich immer mal mit Fashion-Blogger/innen zu tun und bewundere den Style, die Grazie, die Stilsicherheit der Kollegen und Kolleginnen. Was an mir total bescheuert aussieht, tragen sie mit Verve, Eleganz und Nonchalance (gleich muss man französisch daherkommen, wenn’s um Fäschn geht). Dabei ist das Phänomen überhaupt nicht neu…

Eat this, Kim Kardashian. Who the f*** is Kris Jenner? Egal! Wenn schon Fashion-Blog, dann Masha Sedgwick, Mia Bühler oder Katharina Zwink aus Wiesbaden.

Wenn mir selbst nach Style und Luxus ist, gehe ich einfach ein paar Häuser weiter und schaue rein bei Christina Winkler und ihrem Stil Carrée.

Natürlich fragen viele Kritiker nicht zu Unrecht: „Muss das sein? Braucht es noch mehr Selfies und Selbstbeweihräucherung?“ Dabei ist das Phänomen gar nicht so neu!

Bereits im 16. Jahrhundert (!) gab es Fashion-Blogger. Ohne Mist! Tja, die Renaissance ist nicht umsonst meine Lieblingsepoche!

Über The Guardian bin ich auf ein Buch aufmerksam geworden, das vor 500 Jahren entstand:

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Der Kumpel von Hans Holbein dem Jüngeren, der später Heinrich VIII. (ja, der mit den vielen Frauen), Thomas Morus oder auch Erasmus von Rotterdam malte,  Matthäus Schwarz, hielt ein Jahr lang fest, welche Klamotten er trug. Ganz ohne Pinterest, Instagram & Co. In rund 140 Bildern können wir der Mode von vor einem halben Jahrtausend folgen.

Matthäus startete seinen „Blog“ als 17jähriger. Und mit 29 „postete“ er Nacktbilder mit dem Hinweis, er sei „fett und rund“ geworden. Fatshaming like it’s 1530!

Jetzt warte ich noch auf ein Renaissance-Equivalent unserer Food-Blogs. Scheint mir gar nicht mehr so abwegig…

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