Heut gibt’s zum Friday Night Dinner Date ein lecker Weinchen 🙂
Ich geb’s ja zu: Auch wir trinken in den warmen Monaten am liebsten gut gekühlte Weißweine oder Rosé. Mit einem beschlagenen Glas auf der Terrasse den Grillduft einatmen – das ist Sommer! Aber auch Rotwein-Liebhaber müssen nicht auf den Herbst warten, um ein Glas zu genießen. Auf geht’s zur Weinrallye!
Was also macht einen Rotwein zu einem geeigneten Sommerwein, einem Rotwein für heiße Tage? Sicherlich könnte man die Frage wissenschaftlich betrachten, mit Oechsle, Restsüße und Alkoholgehalt argumentieren. Für mich als Laie steht aber fest:
Ein im Sommer trinkbarer Rotwein muss a) eine leichte Kühlung vertragen, darf b) keinen schweren Kopf machen und muss c) auch zwei bis drei Tage geöffnet überstehen. Denn an einem Sommerabend reicht ja auch ein einzelnes Glas!
Warum tun wir uns aber im Sommer so schwer mit Rotwein? Ich denke, während wir in Herbst und Winter aus der Kälte nach drinnen in die Wärme kommen und uns mit einem Glas Rotwein ein bisschen einheizen wollen, sind die Tage im Sommer heiß genug. Im Sommer sehnen wir uns nach der Kühle der Abend- und Nachtstunden. Jaja, ich weiß, was Ihr jetzt sagt: „Die Beduinen trinken Tee gegen die Gluthitze und keine Kaltgetränke.“ Aber erstens gibt’s keine Kühlschränke im Wüstenzelt und zweitens verzichten sie auch aus gutem Grund auf Alkohol. Beides scheint irgendwie nicht zusammenzugehen. Also: Entweder kühl und alkoholisch oder heiß und ohne Alk?
Im Klartext: Kühlung – Sommer – Rotwein! Geht das? Kein Widerspruch! In unserer Dachgeschosswohnung wird es im Sommer schnell mal 28 Grad und mehr. Auch der Keller ist nicht wirklich kühl. Da ich aber keinen Teebeutel in meinen Rotwein hängen will, kühle ich die ausgewählte Flasche gerne auf eine angenehme Trinktemperatur herunter – so etwa 12 bis maximal 16 Grad. Das verzeiht aber nicht jeder Rotwein, bilde ich mir ein.
Auch sind sehr „schwere“, alkohollastige Rote nicht geeignet, um auf der Terrasse zu erfrischen. Wer will nach einem heißen Tag schon gleich schläfrig und schwer werden? Am Abend erwachen im Sommer doch eher die Lebensgeister. Für die aktuelle Weinrallye habe ich also mal überlegt, wann und wo ich im Sommer Rotwein getrunken habe, ohne es zu bereuen. Klar! In Italien! Auch die Italiener trinken ihren Roten zum (späten) Abendessen. Und als absoluter Toskana-Fan habe ich mir gleich mal einen Sangiovese ins Kühlfach gelegt.
Ok, der Gran Sasso Sangiovese 2013 stammt aus den Abruzzen und nicht aus der Toskana. Aber die Rebsorte ist eben auch in meiner Lieblingsregion allgegenwärtig. Es gibt selbstverständlich schwere, reife Sangiovese-Weine. Aber dieser junge, fruchtige und trockene Kerl verzeiht auch eine leichte Kühlung. Mit 12,5 Prozent Alkohol gehört er zu den leichteren Vertretern unter den aktuellen Rotweinen. Sein Kirscharoma passt perfekt in den Sommer, in dem die prallen roten Früchte Hochsaison haben! Zwar kann er zu Gegrilltem nicht ganz mithalten. Zu einer kalten Platte mit Aufschnitt und Weißbrot ist er aber ein perfekter Begleiter.
Mit 6,70€/Flasche ist der Gran Sasso ein vertretbares Mitbringsel zur Gartenparty. Und das Beste: Er schmeckt auch geöffnet noch am dritten und vierten Tag. Sicher kein Highlight-Wein, der dekantiert und zelebriert gehört. Aber allemal ein sommerlicher Begleiter für laue Abende!
Auch wenn Weiß- und Roséweine weiterhin im Sommer meine Favoriten bleiben. Ab und zu ein Gläschen Rotwein bringt Abwechslung und sorgt für ausreichend rote Blutkörperchen. Das freut dann auch den Sanitäter beim Blutspenden 🙂 (wir trinken hier ja nicht zum Spaß, gell?)
Wer weitere Tipps zu Sommer-Rotweinen braucht, folgt einfach der Weinrallye auf Facebook und Twitter oder liest die Zusammenfassung des Events auf dem Blog 180 Grad, der in diesem Monat die Rallye ausrichtet.
Mehr Weinrallye-Beiträge von mir findet Ihr übrigens hier.