Weint doch nicht dem Sommer nach,…

…der sowieso keiner war. Der Herbst kann so wunderschön sein!

Und weil ich gerade bei www.herz-allerliebst.de auf ein Zitat gestoßen bin, hier aus gegebenem Anlass das ganze Gedicht von Erich Kästner (zum Heulen schön, oder?):

 

Erich Kästner

 
  Der September  
 

Das ist ein Abschied mit Standarten
aus Pflaumenblau und Apfelgrün.
Goldlack und Astern flaggt der Garten,
und tausend Königskerzen glühn.

Das ist ein Abschied mit Posaunen,
mit Erntedank und Bauernball.
Kuhglockenläutend ziehn die braunen
und bunten Herden in den Stall.

Das ist ein Abschied mit Gerüchen
aus einer fast vergessenen Welt.
Mus und Gelee kocht in den Küchen.
Kartoffelfeuer qualmt im Feld.

Das ist ein Abschied mit Getümmel,
mit Huhn am Spieß und Bier im Krug.
Luftschaukeln möchten in den Himmel.
Doch sind sie wohl nicht fromm genug.

Die Stare gehen auf die Reise.
Altweibersommer weht im Wind.
Das ist ein Abschied laut und leise.
Die Karussells drehn sich im Kreise.
Und was vorüber schien, beginnt.

Aus dem Zyklus „Die 13 Monate“. Online gefunden auf: http://www.erich-kaestner-kinderdorf.de/gedichte/september.htm

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